„Mein Baby starb, weil niemand sein Fläschchen hielt.“

Man darf es sagen, wie es ist: Mit einem Baby ziehen ins Haus auch das ganz große Glück und eine ungeahnte Liebe ein – aber auch Umstände, die erstmal ungewohnt und erschöpfend sein können.

Und genau deshalb lieben wir Mamas Tricks und Hacks, die uns das Leben leichter machen. Alles, was ein bisschen Zeit erspart, ist erlaubt! Oder sagen wir, fast alles…

Denn eine Sache, die man unbedingt unterlassen sollte, ist es, sein Baby nicht aktiv zu füttern, sondern das Fläschchen so mit einer Decke o.ä. abzustützen, dass das Baby quasi alleine trinken kann. Warum das so gefährlich ist, zeigt dieses Schicksal:

Chloe Masters war seit vier Monaten Mama des kleinen Alex. An einem Abend im Jahre 2015 litt die damals 18-jährige so sehr unter starken Rückenschmerzen, dass sie ihren Schatz in der Obhut seiner Patentante Claire ließ, um sich richtig erholen zu können. Das berichtet u.a. mom.com.

Wenige Stunden später war Alex tot.

Als Chloe laut BBC Claire befragte, was passiert sei, sagte diese, dass sie eingeschlafen sei, nachdem sie dem Kleinen auf dem Sofa sein Fläschchen gegeben hatte. Später in der offiziellen Anhörung gab Claire aber an, dass sie das Baby in seine Babyschale gesetzt hatte und ihm seine Milchflasche mit einer Decke so abgestützt hatte, dass er alleine trinken konnte.

Dann döste sie ein. Als sie nach 30 Minuten wach wurde, hing Alex ein wenig aus seiner Babyschale heraus, hatte die Decke über dem Kopf und atmete nicht mehr.

Sofort kam der Säugling ins Krankenhaus, wo er verstarb. Eine Obduktion zeigte: Alex hatte Babynahrung eingeatmet, die sich in seiner Lunge befand.

„Er war meine Welt. Er war immer glücklich und lächelte, und er liebte es, dafür zu sorgen, dass alle morgens früh aufstanden. Er hat mich in einen völlig anderen Menschen verwandelt! “ wird Mama Chloe zitiert. Und möchte alle Menschen warnen: „Niemals, niemals und unter keinen Umständen Flaschenstützen verwenden! Sie könnten mit Ihrem eigenen Kind in diese Situation geraten. Ich habe es ebenfalls getan, ohne mir Sorgen zu machen – habe es aber trotzdem beaufsichtigt. Aber Menschen können die Konzentration verlieren.“

Aber was genau war nun passiert?

Alex war höchstwahrscheinlich eingeschlafen, bevor die Flasche leer war. Die mithilfe von Stützen gekippte Flasche leerte sich aber weiter, auch ohne das Saugen des Säuglings. Daher hatte er den konstanten Strahl unmerklich in die Luftröhre eingeatmet, anstatt ihn in die Speiseröhre zu schlucken.

Mom.com zitiert die American Academy of Pediatrics, die sich klar gegen das Abstützen von Fläschchen ausspricht: „Sie verpassen nicht nur die Gelegenheit, eine Bindung zu Ihrem Baby aufzubauen, während es trinkt, sondern es besteht auch die Gefahr, dass es erstickt oder die Flasche verrutscht. Das Abstellen der Flasche erhöht auch das Risiko von Ohrenentzündungen. Wir raten von Vorrichtungen ab, mit denen die Flasche im Mund eines Babys gehalten werden kann – diese könnten gefährlich sein.“ Zudem kann die Flasche so auch zu Karies führen: Verbleibt die Flüssigkeit lange im Mund des Babys, weil das Baby  einzuschlafen beginnt und dadurch seltener schluckt, kann das die ersten Zähnchen angreifen.

Erst 2018 bestätigte ein Gerichtsmediziner endgültig, dass das unbeaufsichtigte Baby an der Milch erstickte, nachdem ihm die Flasche einfach in den Mund gesteckt und dort quasi „fixiert“ wurde. „Obwohl ich das seit vielen Jahren tue, ist es für mich immer eine große Tragödie, sich mit der Untersuchung des Todes eines Babys zu befassen.“

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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