„Lektion fürs Leben”: Mama fliegt Business Class, Familie Economy

Dass Väter im Flugzeug alleine in der Business Class sitzen, während sich ihre Frauen und die gemeinsamen Kinder mit Economy begnügen müssen, hört man immer wieder. Eine Mama hat den Spieß umgedreht und wollte damit ihren Söhnen zeigen, was Gleichberechtigung bedeutet.

Väter leisten sich den Luxus, während sie bei ihren Familien sparen

Eine Kolumne in der New York Times erregte kürzlich besonders viel Aufsehen. Darin erzählt eine Frau, dass ihr Mann stets in der ersten Klasse fliege, während sie und die gemeinsamen Kinder in der Holzklasse sitzen. „Wenn wir zusammen mit unseren Kindern reisen, kauft er sich ein Ticket für die erste Klasse und setzt uns in die Economy oder Economy Plus“, so die Frau weiter.

Sein Handeln rechtfertige er mit der Behauptung, „es würde zu viel Geld kosten, wenn die ganze Familie zusammen in der ersten Klasse sitzen würde – und er wolle nicht, dass die Kinder ohne einen Elternteil reisen“, fährt die Mutter zweier Kinder im Alter von zwölf und 16 Jahren fort. Die Mama findet das verständlicherweise ziemlich unfair.

Die Geschichte löste in den sozialen Medien eine riesige Diskussion aus und machte außerdem deutlich, dass der egoistische Ehemann alles andere als ein Einzelfall ist.

Mama reist alleine in der Business Class, um ihren Kindern eine wichtige Lektion zu vermitteln

Im Magazin „Business Insider” schreibt Mama Kathleen Porter Kristiansen darüber, warum sie für sich die Business Class buchte, während ihr Mann und die beiden Söhne nur Economy flogen. „Eine Flugbegleiterin warf mir einen überraschten Blick zu und fragte sich zweifellos, warum ich getrennt von meiner Familie saß”, erinnert sich Kathleen. Die Flugbegleiterin ist nicht die Einzige mit dieser Frage, oder?

Die Mama versichert, dass der augenscheinliche „Wahnsinn Methode hatte”, denn sie wollte für ihre Kinder als gutes Beispiel vorangehen – und zwar Richtung Business Class. „Es ging nicht darum, den Luxus um seiner selbst willen zu genießen. Vielmehr ging es darum, dass meine Jungs miterleben konnten, wie ihre Mutter selbstbewusst einen anderen Platz im Flugzeug einnahm und dadurch verstanden, dass traditionelle Normen und Erwartungen den Platz einer Frau nicht einschränken sollten.”

Söhne sollen gesellschaftliche Normen infrage stellen

Die meisten Kinder wachsen immer noch mit der traditionellen Rollenverteilung auf, dass Frauen für die Kinder zuständig sind und der Mann derjenige ist, der den Großteil des Geldes nach Hause bringt – sich entsprechend auch deutlich mehr leisten kann und sich damit in der Gesellschaft auch viel freier bewegen kann. Denn je mehr Geld du hast, desto mehr Türen stehen dir offen.

„Ich wollte meinen Söhnen nicht nur einen bequemen Flug bieten, sondern ihnen auch zeigen, dass Frauen ebenso wirtschaftliche Privilegien verdienen wie Männer”, erklärt Kathleen. Dass sie einige perplexe Blicke erntet, als sie sich ohne ihre Familie in der Business Class niederlässt, hält sie dafür gerne aus. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir so die nächste Generation zu einer Gesellschaft formen können, die die Gleichstellung der Geschlechter wirklich unterstützt.”

Genau wie Mama Kathleen hatten auch ihre Söhne einen angenehmen Flug mit Papa.

„Als ich aus dem Flugzeug stieg, wartete ich auf meine Jungs. Ihr aufgeregtes Geplapper über ihre Flugerfahrung fernab von Mama bestätigte, dass die Reise mehr als nur Erinnerungen geschaffen hatte – sie hatte ihnen eine Lektion fürs Leben erteilt, an die sie sich erinnern würden.”

Kathleen ist davon überzeugt, ihren Kindern mit solchen kleinen Schritten ein Gefühl für echte Gleichberechtigung zu geben, damit sie es nicht nur verstehen, sondern später auch selbst in ihr Leben einbauen.

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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