Leben von Erzieher zerstört: Mutter erfindet Missbrauch in Kita

Es ist der absolute Alptraum für Eltern, die ihre Kinder in die Krippe oder Kita geben: Missbrauch oder Misshandlung durch die Erzieher und Erzieherinnen. Menschen, denen man seinen kleinen Schatz anvertraut, oftmals schweren Herzens.

Wie die BILD berichtet, hat eine Mutter im Herbst 2020 in einem öffentlichen Video berichtet, dass ihre damals vierjährige Tochter in der Katholischen Kita St. Martin in Koblenz vergewaltigt worden sei. Sie sprach von einer Vergewaltigung ihrer Tochter durch mehrere Männer, gefilmtem Gruppensex und Schlägen gegen Kinder.

Nach den darauffolgenden gynäkologischen Untersuchungen konnten die Ärzte dann aber sicher belegen: Die Vorwürfe stimmten nicht, das Mädchen wurde nicht missbraucht.

Das Video wurde aber bereits von Zehntausenden (!) gesehen, die natürlich aufgebracht, angewidert und wütend waren. Die volle Wucht ihres Hasses traf auf den einzigen männlichen Erzieher der Kita, auf die Leitung der Einrichtung und auch auf die Ermittler in diesem Fall.

Die Kita schloss zwei Wochen lang.

Am härtesten traf es aber den Erzieher, er bekam Morddrohungen und somit zwei Wochen lang Polizeischutz.

Insgesamt wurden 137 Ermittlungsverfahren wegen der Anfeindungen eingeleitet. Laut Koblenzer Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer geht es bei den Verfahren um Anfeindungen vor allem im Internet. Hier geht es um Verleumdung und sogar um öffentliche Aufrufe zum Mord:  „In 30 Verfahren haben wir einen Antrag auf Erlass eines Strafbefehls gestellt, zehn Verfahren davon sind rechtskräftig abgeschlossen. Es wurden überwiegend Geldstrafen bis zu 100 Tagessätzen beantragt.“

Gegen die Eltern des Mädchen wurde kein Verfahren eingeleitet.

Auch nicht wegen des Vortäuschens einer Straftat. Jürgen Brauer gegenüber der BILD: „Es muss derzeit davon ausgegangen werden, dass die Eltern davon überzeugt sind, dass es zu einem Missbrauch ihres Kindes gekommen ist. Die Eltern haben Koblenz verlassen. Ihr Aufenthaltsort ist unbekannt.“

Für den Erzieher begann mit dem Video ein absoluter Alptraum.

Eltern bombardierten ihn mit drei weiteren Strafanzeigen mit falschen Vorwürfen! Sein Leben ist zerstört. Die Polizei riet ihm daher, seinen Namen zu ändern und ins Ausland zu ziehen. Er wurde berufsunfähig, landete mit einer Depression in einer psychiatrischen Tagesklinik. Später erlitt er einen Herzinfarkt.

In der betroffenen Kita zieht nur ganz langsam wieder die Normalität ein.

Die Leitung gibt an: „Die Mitarbeitenden sind aufgrund der Drohungen und der vorübergehenden Kita-Schließung wachsamer und sensibler geworden.“ Sie werden demnach weiterhin professionell begleitet.“


Info: Wie reagiere ich richtig, wenn ich vermute, dass (m)ein Kind missbraucht wurde?

Am besten wendet man sich bei jeden Verdacht zuerst ans „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ unter der Nummer 0800 22 55 530. Das geht auch anonym.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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