Lasst eure Kinder keinen Schnee essen – nicht nur der gelbe ist ungesund!

Es schneit endlich wieder! Nicht nur für Kinder ist es ein echtes Winter-Highlight, wenn das gefrorene Nass vom Himmel fällt und alles in ein malerisches Weiß taucht.

Ist doch nur gefrorenes Wasser, ooooder?

Ich erinnere mich noch, dass ich als Kind auch mal Schnee probiert habe. Außerdem hat es mir Spaß gemacht, die Flocken auf der Zunge schmelzen zu lassen. Meine Eltern haben mich zwar vorm gelben Schnee gewarnt, aber ansonsten kann gefrorenes Wasser doch nicht weiter schlimm sein, oder?
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Probieren deine Kleinen auch so gerne vom Schnee?x

Offenbar ist Schnee essen nicht so ungefährlich, wie viele denken. Was den meisten klar sein sollte: Offensichtlich verschmutzter Schnee gehört nicht in Kinderhände und schon gar nicht in den Mund. Doch auch Schnee, der frisch gefallen ist und noch strahlend weiß ist, kann ungesund sein.

Verunreinigungen in der Luft verschmutzen auch Schneeflocken

Schnee entsteht, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen (zum Beispiel Staubteilchen) anlagern und dort gefrieren. Wie beim Regen kann auch Schnee auf dem Weg zur Erde Schadstoffe aus verschmutzter Luft aufnehmen, wie das Fachmagazin Öko-Test berichtet.

Vor allem in Großstädten ist die Gefahr groß, dass der Schnee durch Feinstaub verschmutzt wird. Wolfgang Straff vom Umweltbundesamt weist auf mögliche Belastungen hin: „Eine Belastung ist zum Beispiel über den Luftpfad mit Verbrennungsprodukten, Stäuben oder mikrobiellen Aerosolen denkbar.“

Studie zeigte schon 2016, wie groß die Gefahr ist

Schon 2016 hatten kanadische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in einer Studie herausgefunden, dass das gefrorene Nass sehr schnell mit Feinstaub und anderen gesundheitsgefährdenden Substanzen belastet ist.

Dafür hatten sie frischen Schnee mit Abgasen bedampft, die bei der Verbrennung verschiedener Benzinsorten anfallen. Schon nach einer Stunde konnten sie eine starke Verunreinigung des Schnees nachweisen. Dabei fielen Substanzen an, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Auch wenn der Schnee weiß aussieht: Er könnte längst belastet sein

Also: Die Verschmutzungen sind oft mit bloßen Auge nicht zu erkennen, der Schnee kann also weiß erscheinen und trotzdem verunreinigt sein.

Erbrechen und Übelkeit nach dem Schnee essen

Wenn der Schnee also erst einmal am Boden liegt, dann verschmutzt er immer mehr. Ein weiterer Faktor ist Streusalz, dass im Winter oft verteilt wird, um Gehwege und Straßen freizuhalten. Dieses ist allerdings nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern kann auch Erbrechen und Übelkeit auslösen, wenn Mensch und Tier es in größeren Mengen aufnehmen.

Daneben können auch Kot und Urin von Tieren den Schnee verschmutzen. Bei kleinen Kindern kann außerdem Rollsplit zu Verschluckungsgefahr führen.

Schnee kann dem Körper Mineralien und Elektrolyte entziehen

Doch selbst dann, wenn der Schnee sauber wäre (was er nicht ist), ist es nicht ratsam, ihn in größeren Mengen zu essen. Auf keinen Fall ist er als Trinkwasser-Ersatz geeignet. Frischer Schnee enthält nämlich keine Mineralien oder Elektrolyte.

Geschmolzener Schnee ähnelt deshalb destilliertem Wasser: Trinkt man dieses in großen Mengen, werden dem Körper Mineralien und Elektrolyte entzogen.

Schnee gehört nicht in den Mund!

Ein paar geschmolzene Schneeflocken auf der Zunge sind also in der Regel zu verschmerzen, größere Mengen Schnee könnten durchaus gesundheitsgefährdend sein.

Also, so viel Spaß es auch macht, im Schnee zu spielen: Achtet am besten darauf, dass nicht zu viel von den weißen Flocken im Mund eurer Kinder landet.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Lisa
Lisa
4 Monate zuvor

ohje, hab das früher als Kind auch immer gemach. Macht natürlich Sinn und ab jetzt wird meine Tochter nie wieder Schnee, in meiner Anwesenheit essen.
Danke für den Hinweis.