Kindesmissbrauch: Mütter als Täterinnen – mehr die Regel als die Ausnahme

Es ist eines der Themen, die einem unter die Haut gehen und nicht mehr loslassen: Kindesmissbrauch.

Nach wie vor hat man dabei als Täter meist Männer im Kopf. Dabei kann sexualisierte Gewalt durchaus von Frauen ausgehen, wie jetzt ntv berichtet. Besonders erschreckend: Bei Kindesmissbrauch durch Frauen ist in den meisten Fällen die eigenen Mutter die Täterin.

Wenn man sich das ganze Thema genauer anschaut, stellt sich heraus, dass Frauen als Täterinnen ganz anders vorgehen als Männer.

Einem Forschungsprojekt des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zufolge beginnt der Missbrauch meist schon in der frühen Kindheit – und zieht sich dann über Jahre hin. Das ist möglich, weil der Studie zufolge sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen für Betroffene und auch das Umfeld schwerer zu erkennen sei als der durch männliche Täter. Vor allem Betroffene berichteten von einer „subtileren Vorgehensweise und mehr psychischer Manipulation“ bei Täterinnen.

Viele der befragten Betroffenen machten die Erfahrung, dass sexuelle Gewalt durch Frauen deutlich weniger ernst genommen werde als durch männliche Täter. Daher gibt es bisher auch kaum Erkenntnisse über das Thema. Einer der Gründe, warum sich das UKE des Themas angenommen hat.

Die Studie des UKE unterscheidet dabei folgende Täterinnen-Typen:

  1. Die sadistische Täterin ist oftmals sehr brutal und gewalttätig
  2. Die parentifizierende Täterin sieht in Kindern einen Ersatz für erwachsene Sexualpartner
  3. Die vermittelnde Täterin führt betroffene Kinder zu dritten Tatpersonen
  4. Die instruierende Täterin tritt im Kontext von organisierten Gewaltstrukturen auf

Absolut furchtbar – und doch ist es wichtig, dass wir uns dieses Themas bewusst werden. Damit wird leichter spüren, wenn es einem Kind in unserer Umgebung nicht gut geht.


Falls euch auffällt, dass es einem Kind in eurer Umgebung nicht gut geht, oder ihr den Verdacht habt, dass es misshandelt oder missbraucht wird – bitte schaut nicht weg!

Wendet euch in diesem Fall an das Jugendamt, das geht notfalls auch anonym. Falls es um eine Straftat geht, informiert bitte auch die Polizei.

Oder:

Dunkelziffer. e.V.: 040 – 42 10 700 10

Hilfe für Kinder und Jugendliche, die Missbrauch erlebt haben:

Nummer gegen Kummer: Telefon: 116 111  Auf der Website gibt es die Möglichkeit, mit Beratern zu chatten.

Ansprechpartner für Menschen, die das Gefühl haben, pädophile Neigungen zu besitzen:

Kein Täter werden : Tel.: 030 – 450 529 450. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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