Kinder in der Ukraine leiden: So kannst du helfen

Der Krieg in der Ukraine dauert an und fordert immer mehr Opfer. Im größten Kinderkrankenhaus der Stadt Kiew mussten inzwischen mehrere Kinder notoperiert werden, die von Splittern der Granaten oder von Schüssen getroffen wurden. Wir erklären dir, welche Möglichkeiten du hast, wenn du den Menschen in der Ukraine helfen möchtest.

Krebspatienten und Neugeborene verharren in Kinderklinik

Ein Video der Nachrichtenagentur Reuters zeigt, wie rund 200 kleine Patienten in der Klinik auf behelfsmäßigen Decken und Betten ausharren. Daneben junge Krebspatienten und Neugeborene, die sich an den Belagerungszustand gewöhnen müssen.

Eine der Mütter im Krankenhaus ist Maryna. Ihr Sohn hat Blutkrebs und muss deswegen regelmäßig im Kinderkrankenhaus behandelt werden. Sie erzählt: „Wir erhalten alle Medikamente, die wir brauchen, aber uns gehen die Lebensmittel aus. Örtliche Wohltätigkeitsorganisationen haben versprochen, etwas zu bringen. Wir warten darauf, dass sie kommen und uns Brot, das Nötigste und etwas Saft für die Kinder bringen.”

Entbindungsklinik in Mariupol attackiert

Bisher ist das Kinderkrankenhaus in Kiew von Bombardierungen verschont geblieben. Doch leider gibt es keine Garantie, dass das so bleibt, wie die schockierenden Meldungen aus Mariupol zeigen. Dort wurde eine Geburtsklinik angegriffen, in der hochschwangere Frauen und Neugeborene lagen.

Was du tun kannst, um zu helfen

Die erschreckenden Bilder und Meldungen aus der Ukraine lösen eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Und es gibt tatsächlich Dinge, die jeder von uns tun kann. Wir geben dir hier einen kleinen Überblick.

1. Geld spenden für Menschen in der Ukraine

In Deutschland versuchen Hilfsorganisationen wie die Diakonie, das Deutsche Rote Kreuz und die Caritas gerade alles, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Sie beschaffen Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel, Heizmaterial und medizinische Hilfen, die dann vor Ort verteilt werden.

Der einfachste Weg, den Menschen in Notsituationen zu helfen, ist eine Geldspende. Das geht in der Regel schnell und unkompliziert online. Vorsicht: Du solltest nur an seriöse Hilfsorganisationen Spenden überweisen, bei denen du dir sicher bist, dass das Geld die Menschen in der Ukraine erreicht.

2. Sachspenden sammeln

Wenn für dich eine Geldspende nicht infrage kommt, kannst du trotzdem etwas tun – mit Sachspenden. Dafür solltest du dich beim Caritas-Verband vor Ort informieren, was benötigt wird. Beispielsweise könnten das Kleidung, Powerbanks, Lebensmittelkonserven, Taschen- und Kopflampen, Erste-Hilfe-Kästen und Campingöfen sein. „Die lokalen Caritas-Verbände werden den konkreten Bedarf veröffentlichen und darüber informieren, wann welche Gegenstände wo abgegeben werden können“, heißt es auf der Website der Caritas.

3. Babynahrung an ukrainische Familien schicken

Pumpkin Organics, ein Unternehmen für Kinder- und Babynahrung, hat ein „Ukraine Hilfe“-Projekt ins Leben gerufen. Nach eigenen Angaben wurden so bereits mehrere Tonnen Babynahrung an ukrainische Familien geliefert.

Wichtig: Pumpkin Organics macht mit dem Verkauf des Hilfspakets keinen Gewinn, sondern verrechnet die Produkte zu einem Preis, der unter den Herstellungskosten liegt. Das Unternehmen trägt die Differenz zu den tatsächlichen Herstellungskosten. Ihr verschickt also mehr Babynahrung für weniger Geld in die Ukraine. HIER könnt ihr ein Babynahrung-Hilfspaket auswählen, um es in die Ukraine zu schicken.

4. Unterkünfte und Schlafplätze für Geflüchtete organisieren

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR geht davon aus, dass inzwischen mehrere Millionen Menschen die internationalen Grenzen überquert haben.

Das Elinor-Netzwerk hat gemeinsam mit der GLS Bank, der Suchmaschine Ecosia und der Spendenplattform betterplace.org eine deutschlandweite Bettenbörse ins Netz gestellt. Nach eigenen Angaben sind dort bereits 69.175 freie Betten eingetragen. Du kannst dir vorstellen, einen Übernachtungsplatz für Schutzsuchende anzubieten? Dafür kannst du dich HIER registrieren.

5. Keine Fake-News teilen und sich sorgfältig informieren

Bomben, Explosionen, Panzer: Social Media wird gerade von erschütternden Bildern überströmt, die Emotionen wecken. Da ist die Versuchung groß, der eigenen Empörung freien Lauf zu lassen und die Inhalte zu teilen. Doch nicht alle der Szenen spiegeln tatsächlich das aktuelle Geschehen, manche der verbreiteten Bilder und Videos sind schon einige Jahre alt oder spielen sich gar nicht in der Ukraine ab.

Damit du nicht versehentlich propagandistische Inhalte teilst und die Lage unnötig anheizt, ist es wichtig, dass du seriöse Informationen nutzt. Diese erkennst du daran, dass eine Quelle des Inhalts angegeben ist, die nachvollziehbar und ersichtlich ist. Wenn Quellen verlinkt werden, kann es Sinn machen, zu überprüfen, ob sich hinter dem Link wirklich die angegebenen Inhalte finden.

Im Zweifel: Nach einem Faktencheck zum Thema suchen oder ergoogeln, ob renommierte Zeitungen darüber berichtet haben.

6. Ehrenamtliche Übersetzungshilfen

Wenn du ukrainisch oder russisch sprichst, kann du dich HIER registrieren. Die private Initiative eines Berliner Übersetzers baut einen Pool mit ehrenamtlichen Übersetzern auf, um bei Bedarf schnell reagieren zu können.

7. Ukrainische Kinder aufnehmen

Teilweise sind ukrainische Kinder ohne Begleitung auf der Flucht. In Niedersachsen empfiehlt die Sozialministerin Daniela Behrens (SPD), dass ihr euch beim örtlichen Jugendamt meldet, wenn ihr unbegleitete Kinder oder Jugendliche aus der Ukraine aufnehmen möchtet. Wie ihr den flüchtenden Kindern helfen könnt, erfahrt ihr in unserem Beitrag: „Ukrainische Kinder ohne Begleitung auf der Flucht: So könnt ihr helfen”.

Wenn deine Ängste überhand nehmen: Hilfe für dich

Die Lage in der Ukraine macht uns allen Angst. Dir auch? Bei REDEZEIT FÜR DICH kannst du mit 350 im Zuhören geschulten Coaches, Therapeut*innen und Psycholog*innen über deine Sorgen sprechen – kostenlos und ohne Verpflichtung.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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