Ihr Bild ging um die Welt: Schwangere Ukrainerin und ihr Baby gestorben

Nach dem Angriff russischer Truppen auf eine Geburtsklinik in Mariupol ging ihr Bild um die Welt: Eine hochschwangere Frau, die ihren blutigen Bauch streichelt und auf einer Krankenliege durch die Trümmer getragen wird. Sie wurde zum Symbol für die Attacke auf Unschuldige.

Inzwischen gibt es traurige Gewissheit, dass weder Mutter noch Kind überlebten.

Die Frau wurde in ein anderes Krankenhaus gebracht, dort versuchten Ärzte sie und ihr ungeborenes Kind zu retten. Der Chirurg Timur Marin stellte fest, dass das Becken der Frau zertrümmert und ihre Hüfte abgelöst war. Das Baby wurde per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, habe jedoch „keine Lebenszeichen“ aufgewiesen, wie verschiedene Medien berichten.

Als die Frau begriffen habe, dass sie ihr Kind verlieren würde, hatte sie die Ärzte angefleht, sie zu töten. Sie verlor das Bewusstsein und nach 30 Minuten erfolglosen Wiederbelebungsversuchen konnte nur noch ihr Tod festgestellt werden.

Der Ehemann und Vater der Frau hätten später ihren Leichnam abgeholt, sodass dieser zumindest nicht in einem der Massengräber gelandet sei, die in Mariupol inzwischen ausgehoben wurden.

Russische Botschaft bezeichnete Bilder als „Fake News”

Als Bilder von dem Angriff auf die Entbindungsstation sich verbreiteten, sah sich Russland mit dem Vorwurf der Kriegsverbrechen konfrontiert. Vertreter Russlands wehrten das ab, indem sie behaupteten, dass ukrainische Extremisten die Entbindungsklinik übernommen hätten.

Patienten oder Personal seien laut ihren Angaben nicht mehr dort gewesen. Bilder von verwundeten Frauen bezeichnete die russische Botschaft als „Fake News”. Es handele sich um Schauspielerinnen bei einem inszenierten Angriff.

Journalisten dokumentieren Angriff auf Entbindungsklinik

Dem widersprechen Journalisten, die aus Mariupol berichteten. Sie dokumentieren die Attacke auf die Geburtsklinik und machten mehrere Fotos und Videos, auf denen blutende schwangere Frauen zu sehen waren, die aus der Klinik flohen. Außerdem berichteten sie von weinenden Kindern und schreienden Medizinern.

Die Journalisten machten die Opfer am Freitag und Samstag in dem Krankenhaus am Stadtrand von Mariupol ausfindig, in das diese verlegt worden waren. Während die Frauen ihren Leidensweg beschrieben, erschütterten noch immer Explosionen die Wände des Krankenhauses.

Das Leiden und Sterben unschuldiger Menschen in der Ukraine wird immer wieder von Journalisten dokumentiert. So fotografierte Reporterin Lynsey Addario für die New York Times eine getötete Familie: „(…) Ich dachte, es ist respektlos, ein Foto zu machen, aber ich muss das fotografieren. Dies ist ein Kriegsverbrechen.“ Ihr Foto ging auf Twitter viral.

 

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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