Kind verschwindet bei Kita-Übernachtung – und keiner merkt es

„Nachts gegen halb eins stand meine Tochter plötzlich vor der Haustür. In Pyjama und ohne Schuhe“, schildert die Mutter. Die Offenbacherin ist aufgebracht, denn eigentlich sollte ihr kleines Mädchen an einer Kita-Übernachtung teilnehmen. Die Erzieherinnen merken sogar erst am nächsten Morgen, dass das Kind fehlt.

In vielen Kitas ist es eine feste Tradition: Zum Abschluss der Kindergartenzeit gibt eine gemeinsame Übernachtung in der Kita. Auch die kleine Tochter einer Mama aus Offenbach hatte sich darauf gefreut. Doch von der ursprünglichen Freude ist nun nichts mehr übrig, wie die Mutter gegenüber op-online.de erzählt.

Mädchen bekam Heimweh und stahl sich davon

Laut seiner eigenen Schilderung habe das Mädchen Heimweh bekommen und den Erzieherinnen gesagt, dass es doch lieber zuhause schlafen wolle. Darauf sei aber keine der Mitarbeiterinnen eingegangen. Also hat sich die Kleine kurzerhand eigenständig auf den Heimweg gemacht. Die Kleine, die kürzlich sieben geworden ist, schlich durch die offene Tür hinaus, kletterte über einen Zaun und lief nach Hause.

Das Kind habe gezittert und sei verängstigt gewesen, ist aber zum Glück ansonsten wohlbehalten bei seiner Mama angekommen. Diese habe aber trotzdem kein Auge mehr zugetan, bei dem Gedanken daran, was alles hätte passieren können. Der Kindergarten liegt zwar nicht weit entfernt von der Wohnung, aber die Kleine musste eine Hauptstraße mit nachts ausgeschalteten Ampeln überqueren. „Da ist auch Wasser in der Nähe. Es war dunkel. Ich will mir nicht vorstellen, was alles hätte passieren können.”

Das Fehlen des Mädchens wird erst am nächsten Morgen bemerkt

Verständlicherweise ärgerte die Frau sich außerdem darüber, dass niemandem das Fehlen ihrer Tochter aufgefallen ist. „Ich habe sofort in der Kita angerufen, aber es ist niemand drangegangen. Erst am nächsten Morgen gegen halb sieben wurde ihr Fehlen bemerkt“, berichtet die Mutter.

Drei Aufsichtspersonen – die Kita-Leiterin, ihre Stellvertreterin und eine Erzieherin – seien da gewesen. Doch offenbar hätten alle gleichzeitig geschlafen, statt sich sinnvollerweise abzuwechseln, damit immer eine ein Auge auf die Kinder haben könne.

Die Mutter wartet bis heute auf eine Entschuldigung

Als die aufgebrachte Mutter am nächsten Morgen das Gespräch sucht, wird sie nicht ernstgenommen. Laut ihrer Aussage gab es keine Spur von Reue, keine Entschuldigung. „Die Erzieherinnen haben den Vorfall runtergespielt, sogar gelacht. Und sie haben meiner Tochter die Schuld gegeben. Da war keine Einsicht, keine Empathie, nichts.“ Die Mama hat inzwischen Anzeige wegen Verletzung der Aufsichtspflicht erstattet.

Auch der zweijährige Sohn einer Mutter aus unserer Community hat sich schon mal eigenständig auf den Heimweg gemacht. Ihre Geschichte liest du HIER >>>

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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