Kardamom in der Schwangerschaft: ja oder nein?

Ob in Gebäck, Tee oder Curry: Kardomom ist ein seit Jahrhunderten beliebtes Gewürz. Allerdings wird es seit langer Zeit auch als natürliches Heilmittel eingesetzt und kann zum Beispiel bei Verdauungsbeschwerden oder Erkältungen helfen. Klingt nach dem perfekten Helfer für werdende Mamas, oder? Allerdings ist bei Kardamom in der Schwangerschaft etwas Vorsicht geboten – denn das Gewürz kann auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Und die sind für Schwangere teilweise nicht ganz ungefährlich.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Lebkuchen und Co. mit Kardamon darfst du ohne Sorge auch in der Schwangerschaft essen.
  • In kleinen Mengen ist das Gewürz für werdende Mamas nämlich kein Problem.
  • Kardamom-Tee kann dir gegen Verdauungsprobleme und morgendliche Übelkeit helfen.
  • Übertreiben solltest du es allerdings nicht: Kardamom enthält nämlich ätherische Öle, die in zu großen Mengen wehenfördernd wirken können.
  • Besonders im ersten Trimester kann das (in seltenen Fällen!) im schlimmsten Fall eine Frühgeburt auslösen.
  • Achtung: Von Kardamom-Öl bitte als Schwangere die Finger lassen!

2. Darf ich Kardamom in der Schwangerschaft essen?

Ja, keine Sorge: Wenn du ein Lebkuchen isst oder dir einen Yogitee kochst, ist der darin enthaltene Kardamom auch in der Schwangerschaft kein Problem. Bei dieser geringen Menge brauchst du keine gesundheitlichen Folgen zu befürchten. Und auch, wenn du dein Curry mit Kardamon würzen möchtest, ist das im Normalfall kein Problem.

Ganz im Gegenteil: Kardamom wird nämlich auch als Heilpflanze eingesetzt und kann dir Dank seiner ätherischen Öle bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Verdauungsproblemen helfen.

Diese ätherischen Öle sind allerdings auch der Grund dafür, dass du es als Schwangere am besten bei kleinen Mengen Kardamom belassen solltest. Denn auch, wenn die Wirkstoffe heilsam sein können, können sie in zu großen Mengen leider auch wehenfördernd wirken. Besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel besteht dann in seltenen Fällen die Gefahr einer Frühgeburt. Aber keine Panik: Das gilt nur, wenn du wirklich viel Kardamom isst. Ein paar Kekse, Lebkuchen oder die ein oder andere Tasse Tee sind in der Regel kein Problem.

2. Ist Kardamom in jedem Trimester sicher?

Auch wenn grundsätzlich nichts dagegenspricht, dass du Kardamom in der Schwangerschaft zu dir nimmst, solltest du besonders im ersten Trimester sparsam damit umgehen. Denn in den ersten Wochen kann bei einer zu großen Menge die wehenfördernde Wirkung im schlimmsten Fall eine Frühgeburt auslösen. Wenn du also ganz sichergehen möchtest, verzichtest du vielleicht im ersten Schwangerschaftsdrittel auf das Gewürz.

Das Gleiche gilt, falls du zu vorzeitigen Wehen neigst. Auch in diesem Fall ist es ratsam, auf Kardamom in der Schwangerschaft zu verzichten.

Zum Ende des dritten Trimesters kann das Gewürz dir wiederum sogar helfen. Wenn der errechnete Geburtstermin erreicht ist, und dein Baby keine Anstalten macht, deinen Bauch zu verlassen, kannst du mit einem Kardamom-Tee oder Aromaöl versuchen, die Wehen in Gang zu bringen. Aber Achtung: Sprich vorher bitte einmal mit deiner Hebamme!

Wie sieht es mit Kardamom-Tee während der Schwangerschaft aus?

Das gleiche, was für Lebkuchen, Spekulatius oder Curry gilt, gilt auch für Tee mit Kardamom. Wenn du dir gelegentlich eine Tasse davon gönnst, musst du darauf im Normalfall auch während der Schwangerschaft nicht verzichten. Falls du unter morgendlicher Übelkeit leidest, kann Kardamom-Tee sogar dagegen helfen.

Ein weiterer Vorteil: Kardamomhaltige Kräutertees sind von Natur aus koffeinfrei. Anders sieht das bei Chai-Tee aus: Der enthält in der Regel etwa 26 mg Koffein pro Tasse. Wenn du den Geschmack von Chai magst, aber deinen Koffeinkonsum während der Schwangerschaft reduzieren oder ganz darauf verzichten möchtest, greifst du am besten auf einen anderen Kräutertee zurück.

5. Ist Kardamom-Öl für Schwangere geeignet?

Nein! Im Gegensatz zu dem Gewürz enthält Kardamom-Ol nämlich die ätherischen Öle in hochkonzentrierter Form. Deshalb solltest du es während er Schwangerschaft weder einnehmen, noch als Massage- bzw. Pflegeöl oder Aromaöl verwenden. Die Gefahr, dass durch die hohe Konzentration des Wirkstoffes Wehen ausgelöst werden, ist in diesem Fall zu groß.

Nur, wenn dein ET schon überschritten ist, kannst du eventuell versuchen, mit etwas Kardamom-Öl die Wehen in Gang zu bringen. Sprich aber bitte vorher unbedingt mit deiner Hebamme oder deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt.

Wir wünschen dir weiterhin eine schöne Kugelzeit!

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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