Ist Rhabarber in der Schwangerschaft erlaubt?

Erdbeer-Rhabarber-Kuchen, Rhabarberschorle oder Marmelade – mega lecker, oder? Aber wie sieht es damit aus, wenn ich ein Baby erwarte? Wir erklären dir, ob Rhabarber in der Schwangerschaft erlaubt ist und worauf du unbedingt achten solltest.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Rhabarber darfst du auch während deiner Schwangerschaft bedenkenlos essen.
  • Er kann bei Bluthochdruck helfen und erhöht Vitamin-K-Aufnahme.
  • Allerdings solltest du es nicht übertreiben: Wenn du zu viel Rhabarber isst, kann das nämlich zu einem Kalziummangel führen.

2. Darf ich Rhabarber in der Schwangerschaft essen?

Rhabarber ist ein Gemüse, trotz seiner typischen Verwendung in süßen Desserts wie Erdbeer-Rhabarber-Kuchen. Er besteht aus einem essbaren, sellerieähnlichen Stängel, der meist rot gefärbt ist und ungenießbaren Blättern. Rhabarber-Stängel darfst auch während deiner Schwangerschaft ohne Bedenken essen. Übrigens: Die Blätter von Rhabarber sind grundsätzlich nicht essbar.

Rhabarber hat etwa von April bis Juni Saison. Eine relativ kurze Zeit, also genieße ihn, wenn du kannst!

Rhabarber ist für Schwangere in Maßen erlaubt, auf andere Lebensmittel solltest du verzichten. Welche das sind, verrät dir unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest.

3. Darum ist Rhabarber in der Schwangerschaft so gesund

Wenn du gern Rhabarber isst, musst du auch während der Schwangerschaft nicht darauf verzichten. Denn das leicht saure Gemüse kann sogar sehr hilfreich sein, wenn du ein Baby erwartest.

Kann bei Bluthochdruck helfen

Rhabarberstängel helfen bei schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck. Der kann sehr gefährlich werden und schlimmsten Fall zu einer Präeklampsie führen, also einer lebensbedrohlichen Schwangerschaftsvergiftung. Wenn dein Arzt feststellt, dass dein Blutdruck zu hoch ist, wird er dir vermutlich Ruhe und eine reduzierte Natriumaufnahme empfehlen, je nach Ausprägung bekommst du auch Medikamente und wirst engmaschiger kontrolliert. Auch der Verzehr von Rhabarber kann dabei helfen, den Blutdruck zu senken. Außerdem senkt er auch den Cholesterinspiegel und verbessert die Gesundheit der Gefäße. Sprich aber am besten einmal mit deinem Arzt, bevor du zu Rhabarber greifst.

Erhöht die Vitamin-K-Aufnahme

Vitamin K hilft deinem Körper, damit das Blut richtig gerinnen kann. Es ist auch wichtig, um während der Geburt Hirnblutungen deines Babys zu verhindern. Eine Tasse gekochter Rhabarber enthält 50,6 Mikrogramm Vitamin K. Schwangere Frauen benötigen etwa 90 Mikrogramm dieses Vitamins pro Tag. Denn dein Körper produziert mehr Blut, wenn du schwanger bist. Du solltest also unbedingt darauf achten, ausreichend Vitamin K zu dir zu nehmen – zum Beispiel, indem du Rhabarber isst.

4. So bereitest du Rhabarber richtig zu

Rhabarber ist eigentlich ein Gemüse, wird aber normalerweise wie eine Frucht zubereitet. Er wird oft in Soßen, Kuchen, Muffins und Torten verwendet. Sein säuerlicher Geschmack eignet sich gut für süße Kombinationen. Die einfachste Art, Rhabarber zuzubereiten, ist als Soße oder Marmelade. Rhabarbersauce kannst du als Beilage zu Fleisch essen oder über Eiscreme oder Pfannkuchen geben. Das Wichtigste bei der Zubereitung von Rhabarber ist, dass er eingekocht werden muss. Die faserige Textur dieses Gemüses ist einfach zu zäh, um es genüsslich zu kauen.

5. Wie viel Rhabarber darf ich in der Schwangerschaft essen?

Wie bei so vielen anderen Lebensmitteln gilt auch bei Rhabarber: in Maßen genießen. Wenn du maximal zwei Portionen von etwa 150 Gramm Rhabarber pro Woche isst, bleibst du auf der sicheren Seite.

Wenn du große Mengen Rhabarber in der Schwangerschaft isst, kann die übermäßige Aufnahme nämlich zu einem Eisen-, Magnesium- und vor allem Kalziummangel führen. Das liegt daran, dass Rhabarber einen hohen Anteil an Oxalsäure hat. Das meiste davon steckt zwar in den ungenießbaren Blättern, einen Teil finden wir jedoch auch in den essbaren Stängeln. Oxalsäure bindet Säuren, unter anderem Kalzium, sodass es nicht vom Körper aufgenommen, sondern über die Nieren ausgeschieden wird.

Der hohe Gehalt an Oxalsäure im Rhabarber ist der Grund dafür, dass werdenden Mamas oft  geraten wird, nicht zu viel Rhabarber zu essen. Wenn du aber ab und an Rhabarber in der Schwangerschaft isst, musst du dir keine Sorgen machen.

Wir wünschen dir guten Appetit und eine schöne Kugelzeit!

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier >>>.

Und wenn du wissen möchtest, welche Lebensmittel für werdende Mamas tabu sind, hole dir jetzt unseren kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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