Ihr letztes Wort war „Papa”: 4-Jährige stirbt an Streptokokken

„Papa“, flüsterte die vierjährige Ahana Singh, kaum in der Lage zu sprechen. Ihr Vater Varun hielt seine kleine Tochter in den Armen, drückte sein Gesicht gegen ihres. „Was ist los?“, fragte er und rieb ihren Rücken. „Was ist los, Ahana?“

Doch er bekommt keine Antwort mehr.

Ihr Körper wurde schlaff und vor den Augen ihrer verzweifelten Eltern verlor sie das Bewusstsein. Wenig später ist Ahana tot, gestorben in den Armen ihres Vaters, wie Independent.ie berichtet.

Es war 16:10 Uhr am 3. Dezember. Stunden zuvor, gegen 5:00 Uhr, war die Vierjährige aus dem Kinderkrankenhaus entlassen worden, wo man ihr eine Brustinfektion diagnostizierte. Dabei hatte Ahana eine bakterielle Streptokokken-A-Infektion, die sie das Leben kosten sollte.

Ihre Mama versuchte noch vergeblich, ihre kleine Tochter ins Leben zurückzuholen.

„Ich weiß nicht, woher diese Tapferkeit kam, aber ich habe 20 Minuten lang versucht, sie wiederzubeleben. Als die Sanitäter eintrafen, sagten sie uns, dass sie nichts tun könnten. Ich bin Gesundheits- und Sicherheitsbeauftragte, aber Tatsache ist, dass ich das Leben meiner eigenen Tochter nicht retten konnte.“

Erst vor wenigen Wochen war die Familie von Indien nach Dublin gezogen. Sie fühlten sich wohl in der neuen Umgebung. Doch dann begann die kleine Ahana alle zwei Stunden zu husten.

Ihre Eltern schauten sich deswegen nach einem Hausarzt um, wurden allerdings überall abgewiesen.

Am nächsten Tag, Dienstag vor ihrem Tod, klagte das Mädchen plötzlich über Nackenschmerzen. Ihre Mutter war alarmiert und schafft es schließlich, eine Online-Sprechstunde zu bekommen. Der Arzt rät ihr, ein Krankenhaus aufzusuchen.

Noch auf der Fahrt in die Kinderklinik übergibt sich die Kleine und wird plötzlich immer schläfriger. Sechs Stunden dauert es, bis ein Arzt das Kind untersuchen kann. Doch die Eltern werden beruhigt, ihre Tochter bekommt lediglich Medikamente gegen das Erbrechen und die Familie wird wieder nach Hause geschickt.

„Sie haben keine Tests, Röntgenaufnahmen oder Bluttests durchgeführt“, sagt der Vater.

Für ihn und seine Frau ist es unbegreiflich, wie das medizinische Personal den Zustand der Vierjährigen so falsch einschätzen konnte. Eine Sprecherin des Krankenhauses sprach der Familie ihr Beileid aus. Auf Details zu „Einzelfällen” könne sie nicht eingehen. Allerdings kündigte sie eine Untersuchung des Falls an.

Die Eltern der kleinen Ahana müssen währenddessen mit dem Verlust ihres Kindes und starken Schuldgefühlen fertig werden. „Ich hätte meine Tochter beschützen sollen“, sagt Papa Varun. „Wenn wir nicht hierher gekommen wären, wäre es nicht passiert.“

Infektionen mit Gruppe-A-Streptokokken gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Zu den Symptomen zählen zum Beispiel Halsschmerzen, Ohrenschmerzen und Nebenhöhlenentzündungen. Die Bakterien sind außerdem für Scharlach verantwortlich. Oft sind Infektionen mit Gruppe-A-Streptokokken harmlos, doch es gibt auch seltene gefährliche Verläufe (Quelle: Deximed online).

In letzter Zeit gibt es immer wieder Meldungen zu unerkannten Streptokokken-Infektionen.

Die kleine Khloe leidet zum Beispiel lange Zeit unter sehr starken Hautausschlag am ganzen Körper, ohne dass die Ärzte die Ursache erkennen (mehr dazu HIER). Schon vor einigen Wochen berichteten wir außerdem über den Fall der kleinen Stella-Lily, die ebenfalls an einer unerkannten Infektion mit A-Streptokokken verstarb.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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