„Ich ging in Küchen-Streik!“ Eine Mama erzählt, was dann passierte:

Ungläubig betrachteten die vier Kinder von Kristen Downs das Schild am Kühlschrank: „Bis auf weiteres ist Mamas Küche geschlossen – wegen unschöner Tischmanieren. Mama streikt!!!“ Was war geschehen?

„So habe ich mir das nicht vorgestellt!“

Auf Scary Mommy beschreibt Kristen, wie sehr es sie freut, zumindest zwei bis dreimal pro Woche mit ihrer Familie am Tisch zu sitzen – mit einem liebevoll vorbereiteten Essen und Gesprächen über all das, was jeden einzelnen gerade bewegt. „In letzter Zeit existierten solche Abende jedoch nur noch in meiner Fantasie.“ Stattdessen komme es fast immer zu hysterischen Zusammenbrüchen, wenn sie denn überhaupt einmal alle gemeinsam am Tisch saßen. An einem Abend hatte sie es endgültig  satt: Die Kinder brüllten durcheinander oder sprangen trotz liebevoller Ermahnungen wild vom Tisch auf. Einer pupste lautstark, während der andere vor dem Kühlschrank einen Floss Dance vorführte.

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„Mein Mann und ich haben wirklich alles versucht, aber an diesem Abend funktionierte keiner unserer ,Tricks‘. Wir wussten nicht, ob wir lachen oder heulen sollten.“

Da Kristens Mann ihre Anspannung erkannte, beendete er sofort das Essen, und ließ sie auf einem langen Spaziergang durch den Wald ihre Nerven beruhigen. Am nächsten Morgen hing Kristen besagtes Schild an die Kühlschranktür. Es dauerte einen Moment, bis die Kinder begriffen, dass es ihr absolut ernst damit war. Doch dann mussten sie selbst aktiv werden.

Wie lange kann man von Haferflocken und Sandwichs leben?

Am Abend sah sie dabei zu, wie ihr Zehnjähriger sich selbst ein Sandwich stapelte, während der Siebenjährige sich vom zwölfjährigen Kind zeigen ließ, wie man Haferflocken zubereitet. „Es machte mir Freude, ihr Teamwork zu beobachten – so sehr, dass ich derweil ein Glas Wein trank und in der Zeitung las.“

Am dritten Tag hatten die Kinder Haferflocken und Sandwichs satt. Der Jüngste war sogar bereit, sich von seinem Taschengeld Essen bei McDonalds zu besorgen. Um wieder mehr Abwechslung in die Ernährung zu bringen, kam Kristen ihnen einen kleinen Schritt entgegen: „Ich ließ sie beobachten, wie ich mein Essen zubereitete und die notwendigen Zutaten auf der Anrichte stehen, so dass sie es mir nachmachen konnten.“

Am Ende der Woche kam ein Cousin zu Besuch, den Kristen nicht die neuen Regeln aufdrücken wollte. Also kochte sie ein leckeres Essen und ermahnte ihre Kinder, sich gut zu benehmen. Es funktionierte. „Kein Kind schlug ein anderes, furzte, tanzte oder rülpste.“ Kurz darauf kam das Schild ab. „Ich entschied mich, daran zu glauben, dass meine Idee einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Mein Kinder sind jetzt zum Beispiel mit dafür verantwortlich, das Sonntagsessen zuzubereiten – und ich habe das Gefühl, dass mehr Ruhe und Respekt zurückkehrt sind. Trotzdem muss ich zugeben: Ich sehne mich immer noch nach einem Urlaub.“

Ich muss zugeben, dass ich mir bei dieser Geschichte ein Grinsen nicht verkneifen konnte und meine Meinung zwischen „geht gar nicht“ und „brillante Idee“ schwankte. Jetzt würden wir gerne eure Meinung dazu hören. Und wie sieht überhaupt bei euch das Familienessen aus? Ist wildes Chaos erlaubt oder legt ihr Wert auf „gute Manieren“? Und wie gelingt es euch ggf., dass eure Kinder sich an Regeln auch halten?

Jana Stieler
Ich lebe mit Mann und Sohn im Süden Hamburgs – am Rande der Harburger "Berge" (Süddeutsche mal kurz weghören: Der höchste Punkt misst immerhin sagenhafte 155 Meter ü. M.). Wenn ich nicht gerade einen Text verfasse, liebe ich Outdoor-Abenteuer mit meiner Familie, lange Buch-Badewannen-Sessions mit mir allein und abendliches Serien-Binge-Watching.

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