„Ich bin eine erwachsene Frau und mache diesen Quatsch nicht mehr mit!”

„Hallo, liebe Mamas, ich bin Gabriela, 36 Jahre alt und Mama von zwei wunderbaren Kindern. In letzter Zeit habe ich noch mal einen völlig neuen Punkt in meinem Leben erreicht. Wenn ich so zurückblicke, habe ich endlich das Gefühl, dass ich mich selbst gefunden habe und zu mir stehen kann (meistens). Vielleicht geht es euch auch gerade so?

Lasst mich genauer erklären, wie ich das meine.

Schon früher in der Schule hat es mich genervt, dass vieles so oberflächlich war und ständig über irgendwen gelästert wurde. Aus den nichtigsten Gründen gab es Drama und Stress. Aber klar, das gehörte leider irgendwie dazu und ich habe mir nie groß Gedanken dazu gemacht.

Wir waren damals ja noch beinahe Kinder. Aber heute in meinem Erwachsenenleben muss ich feststellen, dass sich gar nicht so viel geändert hat. Nur habe ich jetzt wirklich keine Lust mehr auf diesen Bullshit.

Spätestens als ich Mutter wurde, hat sich bei mir das Gefühl eingestellt, dass ich nun erwachsen bin. Ich trage eine große Verantwortung, ich bin ein Vorbild für meine Kinder, ob ich will oder nicht. Und mit dieser Erkenntnis stellte ich auch fest, dass ich keine Zeit mehr mit dem toxischen Ballast von anderen Menschen verschwenden will. Warum sollte ich?

Als mir das bewusst wurde, fiel mir die sinnlose Negativität in meiner Umgebung erstmal so richtig auf.

Zum Beispiel überredete mich meine Mutter ständig, dass ich mit den Kindern ihre anstrengende Schwester besuche. Angeblich, damit sie nicht so einsam ist. Meine liebe Tante kritisiert aber ständig nur an mir und den Kindern herum. Ich hatte nicht das Gefühl, dass diese erzwungenen Pflichtbesuche irgendwem eine Freude waren.

Trotzdem ich ließ ich mich immer wieder bequatschen. Doch damit ist jetzt Schluss, ich habe meiner Mutter endlich klar und deutlich gesagt, dass sie ihre Schwester gefälligst selbst besuchen soll. Ich möchte meine kostbare Freizeit mit den Kindern einfach sinnvoller verbringen.

Dann diese eine Freundin, die ich schon seit Schulzeiten kannte.

Keine Ahnung, wie oft ich mir giftige Kommentare angehört habe und diese immer innerlich entschuldigt habe mit: ‚Ach, das meint sie nicht so.‘ Zunächst versuchte ich mit ihr darüber zu sprechen, aber das hatte eigentlich keinen nennenswerten Effekt.

Als ich dann schwanger war und sie mir immer wieder die furchtbarsten Geburtsberichte schickte, reichte es mir. Irgendwann sagte ich ihr offen und ehrlich, dass ich nicht mehr mit ihr befreundet sein möchte. Seitdem haben wir keinen Kontakt und ich mehr Energie für Freundinnen, die mir guttun.

Die nächste Baustelle: Fiese Mütter aus der Klasse meiner Tochter

Meine kleine Große geht schon in die dritte Klasse. Inzwischen bin ich also ein echter Profi, was Elternabende oder begleitete Schulausflüge angeht. Was ich aber bis heute unbegreiflich finde: Manche Mütter scheinen sich seit der eigenen Schulzeit kaum weiterentwickelt zu haben.

Sie lästern übereinander, machen oberflächliche Kommentare über ihr eigenes Aussehen, oder, noch schlimmer, über das der Kinder und scheinen sich sowieso ständig in Konkurrenz zu sehen. Ich verstehe nicht, was so ein Verhalten bringen soll. Sind wir dafür nicht langsam zu alt?

Ich bin nicht mehr bereit dazu, dabei mitzumachen!

Ich will mich nicht mehr vergleichen: größeres Haus, größeres Gehalt, teure Urlaubsreise oder mehr Erfolg. Ob die anderen es glauben oder nicht: Ich bin mit meinem durchschnittlichen Aussehen, dem mittleren Gehalt und einem Urlaub an der Ostsee vollkommen zufrieden. Ich bevorzuge es schlicht und einfach – und das ist OK. Ich mache einfach mein Ding und will mich nicht mehr von den Ansprüchen der anderen verunsichern lassen.

Ganz sicher habe ich keine Lust, darüber zu urteilen, wie die anderen Mütter mit ihren Kindern umgehen, ob sie nun zu Hause bleiben oder eine Vollzeit-Betreuung in Anspruch nehmen. Denn ich weiß genau: Ich selbst bin nicht perfekt, aber ich muss auch nicht perfekt sein. Also erwarte ich das auch von keinem anderen Menschen.

Was ich aber von meinen Mitmenschen erwarte, ist ein Mindestmaß an Mitgefühl und Empathie.

Ich bin 36, natürlich habe ich Fältchen und Augenringe. Das heißt nicht, dass ich dazu verpflichtet bin, alles dafür zu tun, dass diese wieder verschwinden. Ich möchte also keine weitere ‚gut gemeinte‘ Empfehlung für eine überteuerte Hautcreme.

Vor 15 Jahren war ich gut 15 Kilo leichter, nicht zuletzt aufgrund einer Essstörung. Ich habe 15 Jahre gebraucht, um Kohlenhydrate zu essen, ohne in Schuldgefühlen zu versinken. Also, an alle da draußen, die sich genötigt fühlen, mir Ernährungstipps zu geben: Ich werde das Essen, das ich mir gönnen möchte, genießen, vielen Dank.

Stattdessen möchte ich mich ausschließlich um die Dinge kümmern, die wirklich wichtig sind.

Meiner Meinung nach, sollte jeder Mensch daran arbeiten, sich mit Menschen zu umgeben, die einen so schätzen, wie man ist. Für Fake-Freunde oder toxische Beziehungen ist in meinem Leben keinen Platz.

Ich kann euch sagen, das fühlt sich echt gut an!”


Liebe Gabriela, vielen Dank für deine Geschichte. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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