Vor einiger Zeit haben wir über Adriana Smith berichtet. Die 31-Jährige war gerade in der 9. Schwangerschaftswoche, als sie im Februar eine schwere Hirnblutung erlitt. Die Ärzte erklärten sie für hirntot – ließen sie aber nicht sterben. Denn die Klinik im amerikanischen Bundesstaat Georgia wollte nicht gegen das dort geltende strenge Abtreibungsgesetzt verstoßen. Jetzt wurde Adrianas Kind per Notkaiserschnitt geholt, viel zu früh, in der 26. SSW. Danach stellten de Ärzte die Maschinen ab, die Adriana am Leben erhalten hatten.
Baby wog bei der Geburt nur 850 Gramm
Nachdem die 31-Jährige nach ihrem Hirntod rund vier Monate künstlich am Leben erhalten wurde, gab ihre Mutter April jetzt in einem Fernsehinterview bekannt, dass ihr Enkelsohn am vergangenen Freitag per Notkaiserschnitt entbunden wurde. Der Kleine bekam den Namen Chance, wog nur 850 Gramm und kam sofort auf die Intensivstation für Neugeborene. „Es wird erwartet, dass er sich gut entwickelt“, sagte Smiths Mutter und ergänzte: „Er kämpft gerade.“. Sie wünscht sich Gebete für ihren Enkelsohn.
Warum die Ärzte den kleinen Chance ausgerechnet jetzt auf die Welt geholt haben, wurde nicht gesagt. Allerdings gab es in den letzten Wochen immer wieder die Befürchtung, das Baby könnte aufgrund der äußeren Umstände mit schweren Beeinträchtigungen zur Welt kommen.
Lebenserhaltende Maßnahmen wurden abgestellt.
Kurz nach der Geburt ihres zweiten Sohnes stellten die Ärzte die Geräte ab, die Adriana künstlich am Leben gehalten hatten.
Die jetzt Zweifach-Mutter hatte sich im Februar wegen starker Kopfschmerzen im Krankenhaus untersuchen lassen, wurde aber von zwei Kliniken wieder nach Hause geschickt. Wenig später fand ihr Partner sie bewusstlos. Erst dann entdeckten die Ärzte die Blutgerinsel in Adrianas Kopf, doch da war es schon zu spät. Am 19. Februar wurde sie für hirntot erklärt.
Familie hatte keinerlei Mitspracherecht.
Mit der Geburt des kleinen Chance und dem Abstellen der Maschinen geht auch für Adrianas Familie eine schlimme Zeit zu Ende. Denn die Familie hatte bei der Entscheidung, die 30-Jährige über Monate am Leben zu halten, keinerlei Mitspracherecht. Die Ärzte der Klinik trafen die Entscheidung, weil sie befürchteten, andernfalls gegen das strenge Abtreibungsrecht zu verstoßen.
In Georgia gilt seit 2019 das umstrittene so genannte „Herzschlag-Gesetz“, das Abtreibungen ab dem ersten messbaren Herzschlag verbietet.
Jetzt kann Adriana hoffentlich ihren Frieden finden – ihr kleiner Sohn und sein großer Bruder müssen ohne ihre Mama aufwachsen.
Mehr dazu liest du hier: Schwangere ist hirntot – darf aber nicht sterben!