Goldgelb wiegen sich die Halme in der seichten Sommerbrise, roter Klatschmohn und tiefblaue Kornblumen recken sich stolz am Feldrand der Sonne entgegen und mitten durch das Haferfeld hüpft eine Familie, die überglücklich in einen Getreideriegel beißt – so kennen wir Hafer aus der Werbung. Aber halten Haferflocken in der Schwangerschaft dem Gesundheitscheck in der Realität stand? Kurz und knapp: Ja, unbedingt! Hafer wird sogar heilende Wirkung nachgesagt.
Das Wichtigste über Haferflocken in der Schwangerschaft
- Hafer enthält viele wichtige Vitamine und Nährstoffe, die dir und deinem Baby gut tun.
- Darunter befinden sich vor allem auch Folsäure und Eisen.
- Eisen hilft bei der Blutbildung, Folsäure unterstützt die körperliche Entwicklung des Kindes.
- Haferflocken kannst du vielfältig in deinen Speiseplan integrieren.
- Dem Getreide wird sogar eine heilende Wirkung nachgesagt.
- Besonders hilfreich sind Haferflocken bei Schwangerschaftsdiabetes, Verdauungsproblemen und Sodbrennen.
Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.
Darum sind Haferflocken während der Schwangerschaft gesund
Wenn in dir dein Baby heranwächst, ernährst du über deine täglichen Speisen zwei Organismen. Und beide freuen sich über einen abwechslungsreichen Menüplan mit vielen gesunden Nährstoffen. Haferflocken stellen dem Körper eine ganze Reihe wichtiger Vitamine und Mineralstoffe zur Verfügung. Dazu gehören:
- Kohlenhydrate
- Ballaststoffe
- Kalium
- Kalzium
- Eisen
- Phosphor
- Selen
- Vitamin E
- Vitamin B1
- Folsäure
Dabei spielen vor allem Folsäure und Eisen eine wichtige Rolle in deiner Schwangerschaft.
Haferflocken als Folsäure-Lieferant
Vor und während der Schwangerschaft ist besonders das Schwangerschaftsvitamin B9 – vielen besser bekannt als Folsäure – wertvoll. Folsäure unterstützt das Zellwachstum und die Blutbildung deines Babys und verringert das Risiko, dass es mit einem Neuralrohrdefekt zur Welt kommt.
Dein Körper kann Folsäure nur dann ideal verwerten, wenn ihm ausreichend Vitamin B12 zur Verfügung steht. Dieses steckt in Produkten tierischen Ursprungs wie in Fleisch, Milchprodukten, Eiern und Fisch.
Haferflocken als Eisen-Lieferant in der Schwangerschaft
Wenn du schwanger bist, muss dein Körper Höchstleistungen erbringen. Dazu gehört auch, dass er mehr Blut bilden muss, um den Mutterkuchen (Plazenta) und den kleinen Körper deines Babys mit zu versorgen. Für die Bildung der roten Blutkörperchen benötigt er das Spurenelement Eisen. Da der Organismus dieses nicht selbst herstellen kann, zieht er sich Eisen aus der Nahrung. Findet er im Speisebrei jedoch zu wenig davon, kommt die Blutbildung ins Stocken. Dann kann es in der Schwangerschaft zu einer Blutarmut, der sogenannten Schwangerschafts-Anämie, kommen.
Doch keine Sorge, dein Eisenwert ist während der Schwangerschaft unter Kontrolle. Deine Gynäkologin schaut im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen ganz genau auf den Eisenwert in deinem Blut und verschreibt dir ggf. ein Eisenpräparat zur Einnahme.
Ideen für Speisen mit Haferflocken in der Schwangerschaft
Einen gesunden Start in den Schwangerschaftstag legen du und dein Baby mit Haferflocken hin, denen du Früchte, Beeren, Samen und Nüsse unterjubelst und in frischer Bio-Milch ertränkst. Das Müsli aus vielen gesunden, frischen Zutaten versorgt dich und dein Baby gleich mit einer ganzen Flut an Nährstoffen.
Neben dem Müsli gibt es jede Menge weitere Möglichkeiten, das gesunde Korn in den Speiseplan einzuflechten.
- in Muffins
- im Kuchen
- im Brot
- in Pfannkuchen
- in Gemüse- und Fleischpfannen
- leicht angeröstet als Dessert-Topping
- als Panade von Fleisch
Haferflocken bei Schwangerschaftsdiabetes
Wozu sind Haferflocken in der Schwangerschaft also gut? Zum einen halten sie durch ihre Kohlenhydrate lange satt und wirken regulierend auf den Blutzuckerspiegel. Das ist besonders dann eine wertvolle Eigenschaft, wenn du unter Schwangerschaftsdiabetes leidest.
Haferflocken bei Verdauungsproblemen in der Schwangerschaft
Die im Korn enthaltenen Ballaststoffe kurbeln zudem die Verdauung an. Insbesondere in der zweiten Schwangerschaftshälfte haben viele Schwangere mit Verstopfung zu kämpfen. Dann hat das Baby schon eine stattliche Körpergröße und drückt den ohnehin schön etwas trägeren Darm aus dem Weg. Die Verdauung wird ausgebremst und es kann zur Verstopfung kommen. Haferflocken weichen den Stuhl auf und unterstützen so den Verdauungsprozess. Nicht vergessen: Viel Wasser dazu trinken!
Haferflocken bei Sodbrennen in der Schwangerschaft
Bei Sodbrennen können Haferflocken mit Milch zu Grütze zubereitet überschüssige Magensäure binden und so Linderung verschaffen.
Aber warum leiden Schwangere häufig unter Sodbrennen? Während der Schwangerschaft ändert sich der Hormonspiegel; der Schließmuskel des Magenausgangs wird dadurch schlaffer. Magensäure kann jetzt leichter in die Speiseröhre schwappen und dort die empfindliche Schleimhaut reizen. Es entsteht ein brennender Schmerz unter dem Brustbein, das sogenannte Sodbrennen.
Haferflocken: Rohes Getreide in der Schwangerschaft?
Rohes Getreide solltest du in der Schwangerschaft nicht essen, da dieses mit Keimen belastet sein kann. Haferflocken zählen jedoch nicht dazu, da diese während der Herstellung stark erhitzt werden. Die hohen Temperaturen töten Keime ab. Aber wie werden Haferflocken überhaupt produziert?
Wie entstehen Haferflocken?
Haferflocken entstehen aus den Kornkernen des Getreides Hafer. Hierbei unterscheidet man zwischen Kleinblatthaferflocken (zarte Haferflocken) und Großblatthaferflocken (kernige Haferflocken).
Für die Herstellung von zarten Haferflocken wandern die gereinigten Haferkerne in eine Darre, eine Art Dörrautomat, die die Körner auf 80 bis 90 Grad Celsius erhitzt. Dadurch werden die Körner aromatischer und halten sich länger. Danach geht es für sie in den Grützeschneider. Dieser schneidet sie klein – es entsteht die sogenannte „Grütze“. Im heißen Wasserdampf werden die kleingeschnittenen Haferkörner nun geschmeidig gemacht und in diesem Zustand dünn ausgewalzt. Jetzt haben sie ihre flockenartige, flache Struktur; sind zart und konserviert und damit bereit für den Verkauf.
Kernige Haferflocken werden im Gegensatz zu den zarten Haferflocken weniger dünn gewalzt und vor dem Auswalzen nicht zerschnitten. Dadurch ergibt jedes Korn eine Flocke und nicht wie bei den Kleinblatthaferflocken mehrere Flocken. Kernige Haferflocken sind zudem bissfester und eignen sich daher für andere Speisen als die zartere Variante.
Bist du in der Schwangerschaft ein Haferflocken-Fan gewesen?
Viele Mamas sind begeistert von dem Getreide und geben auch noch ihren Babys Haferflocken zu essen, sobald sie in die Beikost-Phase kommen. Wie hältst du es damit?