Rund 25 % der Eltern in Deutschland machen sich Sorgen, dass das Geld in den nächsten 12 Monaten nicht mehr für die notwendigsten Dinge wie Lebensmittel, Kleidung, Miete oder Heizkosten reicht – und sie ihre Kinder nicht mehr ausreichend versorgen können. Das hat eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Organisation „Save the Children“ ergeben. Die Zahl der Familien mit finanziellen Sorgen ist damit deutlich höher als noch am Anfang des Jahres.
Erschreckend: Jede 4. Familie in Deutschland hat Geldsorgen
Bei der gleichen Umfrage Anfang des Jahres lag die Zahl noch bei 15 %, inzwischen wird jede 4. Familie in Deutschland von Geldsorgen geplagt. Und das ist nur der Durchschnitt: Bei Eltern mit einem Nettoeinkommen unter 3.000 € im Monat macht sich mit 57 % mehr als die Hälfte große oder sogar sehr große Sorgen, dass das Geld nicht für die lebensnotwendigen Dinge reicht. Zum Vergleich: Im Januar waren es mit 36 % auch in dieser Gruppe noch deutlich weniger.
Besonders auffällig: Auch Alleinerziehende werden besonders häufig von Existenzängsten geplagt: Hier zeigten sich 42 % (Januar: 30 %) aller Befragten besorgt oder sehr besorgt über ihre finanzielle Situation.
Wenig verwunderlich: Mit steigendem Einkommen sinken auch die Ängste. Trotzdem gaben auch von den Familien mit einem Netto-Verdienst zwischen 3.000 € und 4.500 € ganze 24 % (Januar: 24 %) an, dass sie besorgt sind. Ab 4.500 € aufwärts waren es immerhin noch 10 % (Januar: 7 %).
Hobbys, Ausflüge und Extras sind oft finanziell nicht möglich
Wenn so viele Eltern schon Angst davor haben müssen, kein Geld für die notwendigsten Dinge zu haben, können viele von „Extras“, die für andere normal sind, leider nur träumen.
Dementsprechend gaben im Durchschnitt 18 % der Familien an, dass sie sich Dinge wie Ausflüge, Urlaube, Restaurantbesuche oder auch Hobbys der Kinder einfach nicht leisten können.
Und auch hier geht die Schere deutlich auseinander: Von den Eltern mit einem Einkommen bis zu 3.000 € sagt nämlich mit 48 % wieder knapp die Hälfte, dass solche Dinge finanziell nicht möglich sind. Und auch bei Alleinerziehenden reicht das Geld mit 33 % bei einem Drittel nicht für solche Dinge außer der Reihe.
Finanzielle Sorgen wirken sich auf die mentale Gesundheit der Kinder aus
Schlimm genug, dass so viele Eltern sich diese Gedanken überhaupt machen müssen. Doch die finanzielle Situation hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder. So gaben von den Eltern mit dem niedrigsten Einkommen 23 % an, sie hätten den Eindruck, sie würde ihre Kinder stark oder sehr stark belasten. Hinweise dafür waren zum Beispiel Rückzug, gedrückte Stimmung oder Sorgen.
Insgesamt teilten 8 % der befragten Eltern durch alle Einkommensschichten diese Einschätzung.
Eltern sind sehr unzufrieden mit der Politik
Bei diesen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der befragten Eltern mit der aktuellen Familienpolitik nicht einverstanden ist. Dementsprechend gaben 76 % an, die Pläne der aktuellen Bundesregierung seien nicht ausreichend, um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen.
Was Eltern sich im Kampf gegen Kinderarmut wünschen
Konkrete Wünsche an die Politik gibt es auch:
- Für 88 % ist eine bessere finanzielle Unterstützung für Familien ein wichtiger Punkt.
- Dabei wünschen sich 86 % weniger Bürokratie bei den Leistungen.
- 87 % finden mehr kostengünstige oder kostenlose Freizeitangebote für Kinder sehr wichtig oder wichtig,
- ganze 90 % einen Ausbau der Kinderbetreuung
- Und mit 97 % wünschen sich fast alle Eltern, dass die Regierung mehr in das Thema Bildung investiert.
Da können wir uns in allen Punkten nur anschließen! Und hoffen, dass Familien, Eltern und vor allem unsere Kinder endlich die Aufmerksamkeit und Unterstützung bekommen, die sie verdienen. Damit jedes Kind die gleichen Chancen hat, glücklich und ohne finanzielle Sorgen aufzuwachsen.
So lief die Umfrage ab
Für die Umfrage hat die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im Auftrag der Organisation „Save the Children“ von Mitte Juli bis Mitte August 2025 1.003 Eltern minderjähriger Kinder in Deutschland telefonisch zu den Themen Kinderarmut und finanzielle Sicherheit befragt. Wenn du die Ergebnisse genauer anschauen möchtest, findest du sie auf savethechildren.de
Wie ist es bei dir zuhause: Musst du auch jeden Monat aufs Geld schauen? Was würdest du dir an Unterstützung wünschen?
Liebe Carolin,
es ist wirklich furchtbar. Es wird einfach finanziell so wenig für Familien getan.
Liebe Grüße,
Laura
Liebe Melanie,
das hört sich ja unmöglich an! Ich drücke dir wirklich ganz fest die Daumen, dass sich das Ganze noch löst und ihr den Zuschlag bekommt.
Liebe Grüße, Laura
Wir haben einen Antrag auf Kinderzuschlag gestellt. Habe alle dort geforderten Unterlagen zusammen gesucht und es dann erst eingereicht. Dann bekam ich ein Schreiben, in dem noch mehr Unterlagen gefordert wurden. Unter anderem einen Nachweis über die Heizkosten und Betriebskosten aus Juli. Die monatlichen Abschläge für alles hatte ich eingereicht. Die tatsächlichen Kosten werden doch jährlich erstellt. Also keine Ahnung was jetzt genau gewünscht ist. Mein Mann sagt schon, die fordern so lange Unterlagen an, bis mir der Aufwand zu groß ist. Dann kriegen wir halt keinen Kinderzuschlag…
Ich verstehe die Sorgen der Eltern sehr gut. Bei uns ist das Geld auch immer sehr knapp. Ich in Teilzeit, mein Mann in Vollzeit. Sein Gehalt ist ok, aber er kann uns nicht finanziell tragen. Die Lebenserhaltungskosten sind in unserer Stadt einfach zu hoch. Wir kommen über die Runden, da wir noch Glück mit der Miete hatten. Aber jetzt kommt das 2. Kind. Unsere Wohnung ist mit einem Kind schon klein, aber mit 2 Kindern leben wir hier mit Ablaufdatum. Der Frust baut sich auf, wenn die Politik darüber spricht, als würde so etwas nur Schmarotzern passieren. Ich hoffe, dass die Zukunft etwas Besserung bringt.