Die hohen Energiepreise sind für viele Familien eine Bedrohung, deswegen kündigte die Regierung in den vergangenen Wochen unterschiedliche Zuschüsse an. Doch was ist, wenn man als Familie komplett durch das Raster fällt und auf die finanzielle Unterstützung des Staates nicht zugreifen kann?
In wenigen Wochen landet bei vielen von uns die Energiepauschale von 300 Euro auf dem Konto.
Aber eben nur bei vielen, nicht bei allen. Denn bei Eltern in Elternzeit funktioniert das Ganze nicht automatisch. Wie wir auf Anfrage beim Bundesministerium der Finanzen (BMF) erfuhren, müssen sie dem Arbeitgeber zuerst den Bezug von Elterngeld nachweisen, und zwar fristgerecht bis zum 31.8.2022. Wer das versäumt hat, muss wahrscheinlich bis 2023 auf die Finanzspritze warten, mehr dazu HIER.
Nach unserer Berichterstattung hat sich ein Vater bei uns gemeldet, der weder Elterngeld, noch den Geschwisterbonus, noch die Energiepauschale erhält. Dabei hat er sich rechtzeitig um alles gekümmert, das Problem liegt in der Bürokratie.
Papa Yann ist vor wenigen Wochen Vater geworden.
Er schreibt uns zu seiner Situation: „Ich habe im Frühjahr meinen Job gekündigt und fange zum 01.10.2022 bei einem neuen Arbeitgeber an. Daher, und da es den von der EU vorgegebenen Vaterschaftsurlaub in Deutschland noch nicht gibt, habe ich erstmal einen Monat Elternzeit beim alten Arbeitgeber genommen. Weitere vier bis fünf Monate möchte ich im kommenden Jahr nehmen.
Am 29.08.2022 wurde unsere Tochter geboren. Mein alter Arbeitgeber benötigt jetzt von mir den Elterngeldbescheid, um die Energiepauschale auszahlen zu können, da ich am Stichtag in Elternzeit bin.”
Doch offenbar ist die junge Familie Opfer der Bürokratie geworden.
„Jetzt stellt sich heraus, dass ich im September weder Elterngeld noch Geschwisterbonus und auch keine Energiepauschale bekomme. Denn Elterngeld wird erst ausgezahlt, wenn man zwei Monate zusammen beantragt. Dies kann ich aber erst tun, wenn ich beim neuen Arbeitgeber angefangen habe, bzw. die Probezeit dort rum ist.” Die Energiepauschale wird zwar mit dem Lohnsteuerjahresausgleich 2022 irgendwann in 2023 ausbezahlt, doch vorerst fehlt das Geld im Portmonee.
Ohne Elterngeld und Energiepauschale muss die junge Familie mit deutlich weniger Geld auskommen, als sie eingeplant hatte. Alle Mamas und Papas können wahrscheinlich den Schrecken gut nachempfinden, den Papa Yann bekommen haben muss. Schließlich kann man gerade mit Kindern jeden Euro gut gebrauchen.
Immerhin kann die kleine Familie auf ein finanzielles Polster zurückgreifen.
„Uns persönlich tut es nicht weh, da wir genug gespart haben und in einem Passivenergie-Haus wohnen. Meine Frau bekommt zum Glück Mutterschaftsgeld. Aber Familien, die nicht so ein Glück haben, kann es echt in Bedrängnis bringen.”
Vielen Dank, lieber Yann für den Einblick. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
Wenn du dich zum neuen Entlastungspaket der Bundesregierung informieren möchtest, empfehle ich dir diesen Beitrag: 3. Entlastungspaket: Mehr Kindergeld und weitere Zuschüsse
Mehr zum Thema Elterngeld auch in unserem E-Book
Über das Buch: Wenn etwas die Freude an der Geburt eines Kindes trübt, dann ist es für viele Mamas und Papas der Gedanke an die Finanzen. Wird das Geld reichen? Zum Glück gibt es mehr Möglichkeiten, vom Staat unterstützt zu werden, als viele wissen. Und die leidigen Formulare? Die sind kein Hexenwerk. In diesem E-Book findest du übersichtliche Informationen rund um die Themen Elterngeld, Kindergeld und Elternzeit. Durch hilfreiche Links, Tipps und Tricks entgeht dir und deiner Familie kein Cent mehr von dem Geld, dass euch zusteht.
HIER kannst du dir das E-Book direkt bestellen und sofort los lesen.