Gibt es bald Maßnahmen, mit denen Eltern gezwungen werden, ihre Kinder gegen Covid-19 impfen zu lassen? Auf Facebook und Whatsapp hat sich ein vermeintlich internes Diskussionspapier aus dem Bundesgesundheitsministerium (BGM) verbreitet, welches genau das bestätigen soll. Inzwischen stellte sich aber heraus:
Das Papier ist eine Fälschung, die angeblichen Maßnahmen sind frei erfunden.
Es wird keine Impflicht für Kinder geben
Ein Bild geisterte in den letzten Tagen durch die Chats bei Facebook und Whatsapp, darauf angeblich zu sehen: ein internes Diskussionspapier des Bundesgesundheitsministerium. Unter anderem werden auch Maßnahmen aufgeführt, mit denen die Eltern gezwungen werden sollen, ihre Kinder impfen zu lassen. Die Rede ist zum Beispiel von einem Bußgeld und sogar von einer „Zwangshaft” und der Wegnahme und „Zwangsimpfung” des Kindes durch das Jugendamt.
Auf dem ersten Blick macht das Schreiben einen offiziellen Eindruck, wie correctiv.org berichtet. Verständlich, dass bei dieser Vorstellung einige Eltern auf die Barrikaden gingen. Allerdings wurden ihre Ängste und Sorgen gezielt ausgenutzt, denn wie sich inzwischen herausstellte, handelt es sich bei dem Dokument um eine Fälschung.
Zahlreiche Form- und Tippfehler entlarven die Fälschung
Nicht nur, dass sich inzwischen das BGM geäußert hat und bestätigte, dass das Papier nicht echt ist, bei genauerem Hinsehen gibt schon das Schreiben selbst Hinweise darauf, dass es sich um eine Fälschung handelt. So enthält der Briefkopf zwar das offizielle Logo des BGM, was zunächst authentisch wirkt, allerdings finden sich im Text viele Tipp- und Sachfehler.
Zum Beispiel ist mehrfach die Rede vom „Gesundheitsausschuss des Bundestages”, dieser heißt jedoch „Ausschuss für Gesundheit” oder „Gesundheitsausschuss”. Außerdem wird kein Verfasser oder Ansprechpartner auf dem Papier genannt. Der Referent des BGM betont: „Das Allermindeste wäre ein Hinweis auf das zuständige Fachreferat“. Außerdem tagt dieser Ausschuss auch nicht am 1. Juni, wie auf dem Papier behauptet, sondern am 27. Mai und am 7. Juni – wie sich anhand des öffentlichen Terminplans auf der Website des Bundestages leicht nachvollziehen lässt.
Offenbar gibt es in letzter Zeit immer wieder Falschmeldungen, die den Anschein erwecken, dass sie vom Bundesgesundheitsministerium stammen. Vermutlich sollen damit Ängste bei Eltern geschürt werden. Es ist also wichtiger denn je, solche Meldungen kritisch auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen.