Diese Mama hat genug vom Mommybashing

Mama sein macht stolz und viele Mütter zeigen das ganz unbefangen in den sozialen Netzwerken oder sogar einem eigenen Blog. Das ist auch gut so, denn die Elternschaft bringt auch viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Wen kann man da besser befragen, als Gleichgesinnte?

Doch leider gibt es auch unter Müttern immer wieder Konflikte, die ebenfalls ganz offen im Netz ausgetragen werden. Da werden Mamas öffentlich beleidigt, weil sie Dinge so angehen, wie es die andere aus persönlichen Gründen für falsch hält. Beliebt beim sogenannten Mommybashing sind auch immer wieder Vorwürfe gegen „faule“ Vollzeit-Mamas und berufstätige „Rabenmütter“. Furchtbar, denn eigentlich sitzen wir doch alle im selben Boot und geben jeden Tag unser Bestes, jede so wie sie kann.

Die erfolgreiche Instagrammerin und Zwillingsmama Anna Strode musste sich kürzlich von einem Follower anhören, wie entspannt und einfach ihr Leben als Vollzeit-Mama im Vergleich zum Leben einer Berufstätigen doch sei. Das wollte sie nicht so stehen lassen und bricht mit einem schlagfertigen Gegenkommentar eine Lanze für alle Mamas, denen unterstellt wird, der Alltag mit Kleinkindern zuhause sei das reinste Zuckerschlecken:

„Letzte Woche machte jemand einen Kommentar auf meiner Seite und wisst ihr was, er hat mich traurig gemacht. Er hat mich ziemlich tief getroffen und auch wenn ich versuche, positiv zu bleiben – das hat wehgetan. Er ging ungefähr so ‚Ich wünschte ich könnte den ganzen Tag zu Hause bleiben und mit meinem Kind trainieren, stattdessen muss ich zur Arbeit gehen und ARBEITEN…’ Arbeiten?! Du denkst, ich ARBEITE nicht?! Du denkst, ich sitze zu den ganzen Tag zu Hasue und drehe Däumchen? Du denkst, zwei 22 Monate alte Kleinkinder lassen mich einfach die Füße hochlegen, nachdem ich mein morgendliches Fitnessprogramm erledigt habe? Du denkst, ich strahle vor Energie, während gerade ein neues Baby in mir wächst und ich verzweifelt versuche, mit meinen Zwillingsjungs mitzuhalten, die hier das Sagen haben…“ 

„Nur um das mal klar zu machen … ich trainiere 20 bis 30 Minuten am Tag. Manchmal mit 20 Unterbrechungen um Spielzeug zu holen, Essen zu bringen, Haarziehen zu stoppen, Streit wegen Spielzeugen zu schlichten, um dann nach 2 Minuten abzubrechen, weil es an diesem Tag einfach nicht klappen wird. An anderen Tagen sind wir so eingespannt oder die Jungs so ANHÄNGLICH / ÜBELLAUNIG (das Foto fasst es zusammen), dass das beste Workout, dass ich bekommen kann, aus ein paar Squats, Push-Ups und Trizeps Dips besteht, während sie essen, oder während wir neue Wörter lernen oder übern, bis 10 zu zählen.“

 „Ich verbringe ganz sicher NICHT meinen ganzen Tag trainierend. Ich verbringe meine Tage damit, besch…ene Windeln zu wechseln, mit Trotzanfällen umzugehen, Auto und LKW zu spielen, Essen zuzubereite, das auf dem Boden landet, bevor es auch nur probiert wurde, durch die Straßen zu laufen, um müde, schlecht gelaunte Kinder zu einem Schläfchen zu kriegen, zu versuchen, zwei kleinen Menschen beizubringen zu TEILEN statt zu beißen, an den Haaren zu ziehen oder sich gegenseitig zu schubsen, Schaukeln anzuschubsen, dämliche Kletterburgen hoch und runter zu steigen, die eigentlich gar nicht auf Kinderspielplätze gehören, weil sie verdammt unsicher sind, das Alphabet zu singen, auf Abenteuertour gehen um die Jungs bei Laune zu halten, drei mal am Tag Staub zu saugen weil die Mahlzeit, über die ich mir so viele Gedanken gemacht habe, nicht einmal zum essen in Betracht gezogen wurde, oh und habe ich den andauernden Kampf erwähnt, den GANZEN Tag Schiedsrichter zwischen zwei hinterlistigen Äffchen zu spielen, die – rate mal – NICHT ‚einfach den ganzen Tag fröhlich spielen und sich gegenseitig unterhalten!’ Fürs Protokoll, ZWILLINGE machen das nicht!!! Vielleicht, wenn sie älter sind, ja! Ich hoffe es jedenfalls – aber jetzt, nein – Ich kann sprichwörtlich überwiegend nicht den Blick von ihnen abwenden!“

Annas Post hat bereits über 5.500 Likes bekommen und in zahlreichen Kommentaren sprechen ihr andere Mütter Mut zu. Auch wir finden, dass wir ALLE zusammen halten sollten, denn egal ob Vollzeit- oder Working-Mum, wir sind alle Mamas, die ihre Kinder über alles lieben. Lasst und lieber voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen, denn gemeinsam sind wir noch stärker, als wir es jetzt schon sind.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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