Die 36-jährige Deborah glaubt lange, dass sie niemals Kinder bekommen wird. Sie und ihr Mann versuchen, sich damit abzufinden, als plötzlich das Unmögliche möglich wird.
Die Französin hat keine Gebärmutter, sie kommt schon ohne zur Welt. Was viele Menschen nicht wissen: Etwa eine von 4.500 Frauen ist vom sogenannten Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom, kurz MRKH, betroffen. Erst im Teenageralter erhält Deborah die Diagnose und ist verzweifelt, wie RTL.de berichtet: „Ich konnte nicht damit umgehen. Ich wurde zu einer Frau, aber war irgendwie nicht vollständig.”
Deborah versucht, sich mit ihrem Schicksal zu arrangieren und ist dankbar, ihren Traummann an der Seite zu haben: „Ich hatte Glück, einen Mann zu finden, der mich so akzeptiert hat, wie ich bin, der mich so liebt, wie ich bin.“
Das Paar hätte niemals gedacht, dass sich ihr größter Wunsch noch erfüllen könnte. Doch 2019 erfährt Deborah von einem medizinischen Pilotprojekt: In Frankreich soll der ersten Frau eine Gebärmutter transplantiert werden. Sie spricht mit ihrer Familie darüber und für ihre Mutter steht sofort fest, dass sie dafür ihre Gebärmutter an ihre Tochter spenden wird.
Deborah bringt ein gesundes kleines Mädchen zur Welt
Neben Deborah bewerben sich noch weitere 250 Frauen, sie kann ihr Glück nicht fassen, als sie ausgewählt wird. Deborahs Mama, damals 57 Jahre alt, wird tatsächlich ihre Spenderin und der Eingriff ein voller Erfolg. 16 Monate später ist es soweit: Die Ärzte können Deborah befruchtete Eizellen einsetzen.
Als Deborah und ihr Mann dann nach so vielen Jahren Kinderwunsch endlich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten, können die beiden es kaum glauben. In einer Klinik in Paris bringt Deborah schließlich die kleine Misha zur Welt.
Großer medizinischer Triumph
„Sie können sich sicher vorstellen, wie glücklich die Mutter ist. Es geht ihr gut, es gab keine Komplikationen. Sie ist dabei, sich zu erholen, ihr Baby zu stillen, sich um die Kleine zu kümmern. Alles läuft wunderbar“, wird der Leiter der Gynäkologie zitiert.
Durch das große Geschenk ihrer eigenen Mutter wird also Deborahs größter Traum doch noch wahr. Die Gebärmutter, die sie selbst geboren hat, bringt auch ihre kleine Tochter zur Welt.
Ihr persönliches Glück steht auch für einen großen medizinischen Triumph. Die Ärzte hoffen nun, noch vielen weiteren Frauen auf diese Weise helfen zu können.