Coronavirus: Quarantäne – wer bringt mir Lebensmittel?

Geschlossene Schulen und Kitas, Hamsterkäufe, abgesagte Veranstaltungen und der Aufruf, von zuhause aus zu arbeiten: Die Folgen des Coronavirus werden auch bei uns in Deutschland immer heftiger. Immer mehr Menschen müssen in „häuslicher Quarantäne“ bleiben, dürfen ihre Wohnung nicht verlassen. Aber was mache ich, wenn mein Vorrat an Windeln und Milchpulver sich dem Ende neigt, oder ich generell nichts mehr zu essen im Haus habe? Kann ich mir einfach etwas bestellen? Und wie viele Vorräte sollte ich jetzt kaufen? Keine Panik! Auch wenn du wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt wirst, hast du Möglichkeiten, an Lebensmittel zu kommen.

1. Coronavirus: Wann muss ich in Quarantäne und warum?

Das Coronavirus breitet sich rasend schnell aus, weil es hochansteckend ist. Inzwischen sind mehr als 2.000 Menschen in Deutschland mit COVID-19 infiziert. Die Quarantäne soll dabei helfen, eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Deshalb muss jeder, der mit dem Virus infiziert ist (und nicht ins Krankenhaus muss), mindestens 14 Tage zuhause bleiben. Das gleiche gilt für Menschen, bei denen der Verdacht auf eine Infektion besteht, weil sie z. B. in einem Risikogebiet waren, und für alle, die mit einem Infizierten in Kontakt gekommen sind.

2. Was bedeutet die Quarantäne wegen des Coronavirus für mich?

Wenn du von der Quarantäne betroffen bist, bedeutet das, dass du zuhause bleiben musst und nicht vor die Tür gehen darfst – auch nicht mit kleinen Kindern. Falls du einen Balkon hast, darfst du ihn nur betreten, wenn du von dort aus mit niemandem in Kontakt kommen kannst. Nur wenn du ein Haus mit eingezäuntem Grundstück hast, darfst du mit deinen Kindern in den Garten gehen. Während der gesamten Zeit darf dich auch niemand besuchen. Nicht einmal dem Briefträger oder Paketboten darfst du die Tür öffnen. Und auch, wenn dein Briefkasten im Treppenhaus oder vor der Haustür hängt, darfst du ihn nicht leeren.

3. Ich bin wegen des Coronavirus in Quarantäne und habe keine Lebensmittel mehr – und jetzt?

Dass wir Mamas mit unseren Kindern nicht rausgehen dürfen, wenn wir wegen des Coronavirus unter Quarantäne stehen, ist an sich schon eine Katastrophe. Dazu kommt, dass „nicht rausgehen“ leider auch bedeutet: nicht einkaufen. Was sollen wir denn machen, wenn uns das Milchpulver fürs Baby ausgeht, wir keine Windeln mehr haben, und der Kühlschrank spätestens nach ein paar Tagen auch komplett leer ist?

Am besten ist es, wenn du Familienmitglieder oder Freunde, die nicht von der Quarantäne betroffen sind, bittest, für dich einkaufen zu gehen. Wichtig ist, dass sie danach die Wohnung nicht betreten, um die Einkäufe anzuliefern. Dann müssten sie nämlich als nächstes selbst 14 Tage lang zuhause bleiben. Stattdessen sollten sie die Lebensmittel einfach vor der (geschlossenen!) Haustür abstellen und dir kurz Bescheid geben.

Du kannst auch deine Nachbarn fragen, ob sie dir etwas mitbringen, wenn sie selbst einkaufen gehen. Vielleicht können sie dabei auch gleich deine Post aus dem Briefkasten im Treppenhaus mitbringen.

Wichtig ist, dass sowohl du als auch deine Freunde, Familienmitglieder oder Nachbarn sich regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren.

Übrigens: Wenn du wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt wirst, wird kontrolliert, ob du dich auch daran hältst. Falls du trotzdem nach draußen gehst, Besuch bekommst oder andere in Gefahr bringst, sich anzustecken, musst du mit einer Geld- oder schlimmstenfalls Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen!

4. Darf ich mir trotz Coronavirus-Quarantäne Lebensmittel bestellen und liefern lassen?

Ja! Du hast die Möglichkeit, dir online Lebensmittel zu bestellen – wenn der Lieferdienst sie dir vor die Tür stellt. Viele Supermärkte bieten inzwischen einen Lieferservice an, die du per Rechnung oder Paypal überweisen kannst. Denn an der Haustür bezahlen, geht während der Quarantäne natürlich nicht. Auch eine Pizza kannst du dir bestellen, wenn du den Boten darüber informierst, dass er sie vor der Tür abstellen soll.

Generell solltest du an deiner Tür einen Aushang machen, um deine Nachbarn, Post- und Paketboten und alle anderen Besucher über die Quarantäne wegen des Coronavirus zu informieren. Damit verhinderst du, dass jemand überraschend bei dir klingelt und du vielleicht versehentlich die Tür öffnest.

5. Falls ich wegen des Coronavirus in Quarantäne muss – sollte ich Lebensmittel hamstern?

Leere Regale im Supermarkt, Jahresvorräte an Reis, Nudeln, Konserven und Toilettenpapier, Desinfektionsmittel, das in Krankenhäusern geklaut wird: Seit die Coronakrise Deutschland erreicht hat, lesen wir Meldungen über Hamsterkäufe und unglaublich egoistisches Verhalten einiger Menschen. Aber ganz ehrlich, habt ihr euch auch schon gefragt, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, die eine oder andere Sache mehr zu kaufen? Müsst ihr nicht! Zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem es teilweise schon passiert ist.

Denn zum einen habt ihr wie gesagt auch für den Fall, dass ihr wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt werden, die Möglichkeit, Lebensmittel zu kaufen. Zum anderen hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einen Ratgeber mit den wichtigsten Fragen zum Coronavirus herausgegeben. Und der enthält eine Empfehlung, wie viel von welchem Lebensmittel ihr für den Notfall kaufen solltet. Daran könnt ihr euch orientieren.

6. Coronavirus Quarantäne: Checkliste für Lebensmittel

Wichtig ist, dass der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“, aus dem Empfehlungen übernommen wurden, eigentlich für den Katastrophenfall gedacht ist. Und der ist aktuell nicht gegeben, auch wenn das Coronavirus sich rasend schnell ausbreitet. Das bedeutet, dass „Hamsterkäufe“ zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig sind. Allerdings kann es generell nicht schaden, ein paar kleine Vorräte im Haus zu haben.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, findest du hier die offiziellen Angaben des BBK für den Notfall. Demnach empfiehlt es sich, für einen Zeitraum von 10 Tagen pro Person folgende Dinge im Haus zu haben:

  • 20 Liter Wasser
  • 3,5 kg Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot
  • 4 kg Hülsenfrüchte, also Erbsen, Bohnen, Linsen und Co., entweder im Glas oder als Konserve
  • 2,5 kg Obst und Nüsse
  • 2,6 kg Milch und Milchprodukte wie Käse oder Joghurt
  • 1,5 kg Fleisch, Fisch, Eier oder Volleipulver
  • 0,375 kg Fette oder Öle
  • Alle anderen Lebensmittel „nach Belieben“. Das heißt, Marmelade, Mehl, Kekse für die Kinder, Salz, Zucker usw.

Den Ratgeber mit den häufigsten Fragen zum Coronavirus findest du hier.

7. Müll muss in der Wohnung bleiben

Zum Schluss ein nicht ganz unwichtiger Punkt: Wenn du wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt wirst, kannst du dir Lebensmittel und Co. zwar bringen lassen. Deine Wohnung verlassen darf allerdings nichts – auch nicht der Müll. Den musst du tatsächlich während der gesamten 14 Tage in deiner Wohnung lassen. Das liegt daran, dass sich in und vor allem an den Müllsäcken ebenfalls COVID-19 Viren befinden könnten. Und die sollen natürlich auf keinen Fall nach draußen gelangen. Falls du also jemanden bittest, Lebensmittel für dich einzukaufen, lass dir am besten einige verschließbare Müllsäcke mitbringen – damit es in der Wohnung nicht anfängt, zu riechen.

Mehr wichtige Informationen zum Thema Coronavirus für uns Mamas findest du übrigens hier:

Coronavirus und Schwangerschaft: Wie gefährlich ist es?
Coronavirus und Stillen: Was müssen Mamas beachten?
Coronavirus bei Kindern: So verhalten sich Eltern richtig
Coronavirus: Was tun, wenn die Kita geschlossen ist?
Coronavirus: Warum Kinder meist keine Symptome zeigen
Coronavirus: Großeltern sollten nicht mehr ihre Enkel betreuen

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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Manuela
Manuela
1 Jahr zuvor

Und wie soll ich jemanden bitten mir was mitzubringen wenn ich den jenigen kein Geld mitgeben kann . Weil ich im Internet nicht bezahlen tue. Immer mit Bargeld .

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Marianne
Marianne
4 Jahre zuvor

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Lebensmittel online bestellen finden wireh besser als in einer Schlange zu stehen.

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