Wahnsinn: Er bringt 3-Monate alten Babys das Stehen bei!

Keiner weiß, wie er es macht, doch er macht es:

Snorri Magnusson lässt Babys schon im Alter von drei bis vier Monaten eigenständig stehen. Normalerweise tun dies Kinder frühestens mit neun bis zehn Monaten.

Der Schwimmlehrer und Entwicklungstherapeut aus Island tritt den Beweis an, indem er die Babys auf seinen Händen oder einem Wasserbrett balancieren lässt. Seit 1990 feilt der Mann aus der Nähe von Reijkvavic an seiner Methode, die ihm schließlich den Spitznamen „Baby-Flüsterer“ einbrachte.

Die Eltern und ihre Babys nehmen dazu zwölf Wochen lang je zwei Stunden an seinem Schwimmkurs teil. „Die Eltern sind immer alle total überrascht. Total überrascht davon, was ihre Babies alles können,“ so der Isländer.

Das Geheimnis seiner Methode liege in der Kräftigung des Oberkörpers der Kinder, so der Trainer: „Es fängt immer mit Krafttraining an. Wenn die Kinder das erste Mal zu mir kommen, bekommen sie immer Hausaufgaben mit, um ihre Wirbelsäule zu stärken. Wenn sie Kraft in der Wirbelsäule und im Oberkörper haben können sie fast alles tun.“

Zum Warm-up im Wasserbecken werden die Babys zum Beispiel dazu animiert, nach Gegenständen zu greifen. Mit Hilfestellung von Magnusson schlagen sie später Purzelbäume auf einer Matte. Verrückt? Zumindest wahr!

Dass die von Magnusson entwickelte Methode funktioniert, ist nämlich sogar wissenschaftlich bewiesen. Der Neuropsychologe Hermundur Sigmundsson von der Norwegian University of Science and Technology nahm an den Kursen teil und führte eine Studie durch. Ergebnis ist, dass elf von zwölf Kinder am Ende des Kurses mindestens 15 Sekunden ohne Hilfe stehen konnten. Das eine Kind, das es nicht schaffte, stand zumindest acht Sekunden lang.

Das Durchschnittsalter der Kinder war dabei 4,3 Monate. Das jüngste war sogar nur 3,6 Monate alt.

Und darum soll es funktionieren:

Der Forscher vermutet, dass die großen Köpfe und die kurzen Füße den Babys beim Ausbalancieren helfen. Außerdem würden schon Babys in dem Alter nicht vergessen, was sie lernen. Wenn sie etwas geübt hätten, könnten sie es später wieder abrufen. „Übung macht den Meister“ stimme also schon für die Kleinsten.

Schön und gut, aber warum das Ganze? Muss ein Baby in dem Alter wirklich schon stehen können? Ist das nicht übertriebener Ehrgeiz des Trainers bzw. der Eltern? Kann dabei wirklich nichts schief gehen?

Magnusson beharrt darauf, dass er den Babys nicht das Schwimmen beibringt, sondern ihren Bewegungsapparat und die Entwicklung des Gehirns fördert – und zwar ohne den Hüften oder Beinen Schaden zuzufügen.

„Ich arbeite mit ihrer Motorik, mit ihrer Balance. Das ist der Grundstein meinen Arbeit. Ich bringe ihnen nicht das Schwimmen bei.„

Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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