Bernsteinkette beim Zahnen: So hilft sie!

Vielleicht hast du schon mal gesehen, dass Kinder kleine Bernsteinketten um den Hals tragen? Hast du dich gefragt, was dahintersteckt? Tatsächlich ist das für viele Eltern mehr als ein modisches Accessoire – denn Bernstein soll Schmerzen lindern und Kindern das Zahnen erleichtern. Doch wie funktioniert das und welche Wirkung hat eine Bernsteinkette genau? All das erfährst du in diesem Artikel.

Bernsteinkette: So wirkt sie

Bernstein ist ein sehr alter und traditioneller Schmuck- und Heilstein. Er ist seit Jahrtausenden bekannt und besteht aus Baumharz (deswegen die gold-gelbe Farbe). Bernstein kommt vor allem im Ostseeraum vor, wird aber auch in Ländern wie England, Portugal, oder Mexico gewonnen. Und Bernstein sieht nicht nur hübsch aus, dem Stein wird auch von Anfang an, eine schmerzlindernde und beruhigende Wirkung nachgesagt.

Der Stein soll die Wundheilung beschleunigen und sogar den Schlaf verbessern. Wird die Kette um den Hals getragen, gibt sie ätherische Öle frei, die beispielsweise die Heilung beim Zahnen unterstützt. Ganz ehrlich: All diese Dinge können jedoch nur aus esoterischer Sicht erklärt werden.

Laut Befürwortern des Bernsteins entfaltet sich die Wirkung erst durch den Glauben. Es kommt auf die innere Bereitschaft an, die Heilkraft von Bernstein anzunehmen. Wer hingegen misstrauisch oder negativ eingestellt ist, wird von der Wirkung nichts spüren. Für Skeptiker ist eine Bernsteinkette also vielleicht nicht ganz das richtige. Trotz der Zweifel berichten gerade Eltern immer wieder begeistert in Foren und Online-Gruppen von der angeblichen Wirkung der Bernsteinkette bei ihren zahnenden Kindern.

Dass Bernstein beim Zahnen die Schmerzen lindert, konnte wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Einige Experten warnen sogar davor, Kindern Ketten um den Hals zu hängen, da von ihnen eine große Verletzungsgefahr ausgeht. Viele Ärzte und Hebammen empfehlen bei zahnenden Kindern stattdessen Alternativen wie Veilchenwurzeln zum Kauen und Beißen.

Ab welchem Alter kann eine Bernsteinkette verwendet werden?

Da die Kette als Zahnungshilfe eingesetzt wird, kann sie verwendet werden, wenn die ersten Zähnchen durchbrechen wollen. Diese Zeit beginnt ca. im 6. Lebensmonat und dauert bis ins zweite Lebensjahr. Das Zahnen kündigt sich unter anderem durch folgende Symptome an:

  • Gerötete Wangen
  • Übermäßiges Sabbern
  • Erhöhte Reizbarkeit

Übrigens kannst du Bernstein nicht nur als Kette verwenden. Du kannst dem Baby auch ein Bernsteinarmband um das Handgelenk binden. Es soll auch helfen, einen größeren Bernstein auf Kopfhöhe ins Bett zu legen, da die Heilkraft des Steins angeblich ausstrahlen kann.

Kann eine Bernsteinkette gefährlich sein?

Leider ja. Jede Kette kann für ein kleines Kind gefährlich werden. Ärzte und Hebammen raten deswegen dringend davon ab, eine Bernsteinkette als Zahnhilfe zu benutzen. Zum einen, weil die Wirkung nicht wissenschaftlich belegt ist, und zum anderen, weil von ihr eine große Verletzungsgefahr ausgeht.

Ketten bergen die Gefahr, das Baby zu würgen oder gar zu strangulieren, wenn es irgendwo hängenbleibt. Daher sollten Kinder nichts eng um den Hals tragen – und dazu zählen nicht nur Bernsteinketten, sondern zum Beispiel auch Schnuller an Bändern. Diese Gefahr wird von Eltern oft unterschätzt, doch Erstickungsunfälle bei Babys, die durch diverse Ketten verursacht werden, sind keine Seltenheit.

Ein weiteres Risiko geht von den Steinen selbst aus. So können sich die Kinder beim Spielen oder im Schlaf an den Steinchen verletzen. Reißt die Kette, könnten die Steine verschluckt oder in Ohren oder Nase gesteckt werden. Experten warnen außerdem davor, dass durch das Kauen an den Steinen Keime in den Mund gelangen können. Auch ist Bernstein kein sehr robustes Material – es kann splittern und Verletzungen im Mund verursachen. Kleine Teile können außerdem verschluckt werden und im schlimmsten Fall zum Ersticken führen.

Darauf solltest du achten, wenn du eine Bernsteinkette verwendest

Wenn du eine Bernsteinkette trotzdem als Zahnhilfe einsetzen möchtest, solltest du darauf achten, dass sie möglichst hochwertig und sicher ist. Obwohl Ketten bei Kindern immer eine gewisse Gefahr darstellen, können bestimmte Sicherheitsmaßnahmen das Verletzungsrisiko reduzieren.

Achte daher auf die folgenden Punkte:

1. Der richtige Verschluss:

Die Kette sollte sich leicht öffnen lassen: Am besten eignet sich eine Bernsteinkette mit Magnetverschluss*. Dieser öffnet sich beim leichten Druck, sollte das Kind irgendwo hängenbleiben.

Cici's Story Bernsteinkette
Baltischer Bernstein ist ein fossiles Harz, dem Pflanzensaft ähnlich, das sich vor über 45 Millionen Jahren in der Ostsee-Region Europas geformt hat.

2. Stabiles Band:

Das Band sollte stabil sein: Die Kette sollte nicht reißen und die Steine freigeben können. So kann das Kind sie nicht verschlucken oder inhalieren.

3. Einzelne Knoten:

Alle Steinchen sind einzeln verknotet: Die Steine der Kette sollten einzeln befestigt sein, damit sich, sollte die Kette doch reißen, nicht alle gleichzeitig lösen.

4. Echte Steine:

Echter Edelstein und hochwertige Verarbeitung: Vorsicht vor Bernstein-Imitat, das schädliche Inhaltsstoffe enthalten kann! Auch das Band und der Verschluss sollten aus hochwertigen Materialien bestehen.

5. Richtige Hygiene:

Die Kette sollte regelmäßig gewaschen werden. Reinige sie mit warmem Wasser und lasse sie an der Luft trocknen. Verwende keine Reinigungsmittel, da sie über die Kette in den Mund des Kindes gelangen könnten. Außerdem greifen einige Reinigungsmittel den Bernstein an und könnten ihn bröckelig machen.

Wie bereits erwähnt, kannst du statt einer Kette ein Armband aus Bernstein verwenden. So kannst du die Gefahr der Strangulation mindern. Auch für das Armband gilt, dass die Steine einzeln verknotet sein sollten. Es muss natürlich ebenfalls aus hochwertigen Materialien bestehen und regelmäßig gewaschen werden.

Außerdem wird empfohlen, die Bernsteine – sowohl bei der Kette als auch beim Armband – regelmäßig zu kontrollieren, denn die Steinchen können splittern oder brüchig werden. Besonders, wenn sie mal herunterfallen oder auf ihnen gekaut wird. Hat der Stein einen Sprung, besteht die Gefahr, dass er beim Kauen auseinanderbricht. Er sollte daher möglichst aus der Kette entfernt werden, damit mögliche Splitter nicht verschluckt werden oder im Mund zu Verletzungen führen.

Alternativen zur Bernsteinkette: Diese Mittel helfen auch beim Zahnen

Neben der Bernsteinkette gibt es auch andere Mittel, die beim Zahnen helfen und auch von Ärzten befürwortet werden. Dazu zählen zum Beispiel:

Ein gekühlten Beißring oder Lebensmittel wie z. B. eine Möhre können schon viel bewirken. Sie sollten jedoch nicht im Gefrierfach gekühlt werden – das ist zu kalt! Kühlschrank reicht vollkommen aus. Nahrungsmittel zum Beißen solltest du deinem Kind nur unter Aufsicht geben, um Verschlucken zu verhindern.

Auch kannst du das Zahnfleisch mit einem sauberen Finger und einem Zahnungsgel massieren. Ein solches Gel lässt du dir am besten von deinem Kinderarzt verschreiben, denn frei verkäufliche Mittel könnten schädliche Stoffe enthalten, die zu ernsthaften Erkrankungen, wie Methämoglobinämie, führen. Das Gleiche gilt für rezeptfreie Salben, Sprays, Lösungen, Pastillen und andere Mittel bei Zahnfleischschmerzen.

Auf Schmerzmittel und Medikamente, die die Entzündung hemmen oder Fieber senken, sollten im ersten Lebensjahr möglichst verzichtet werden. Hat dein Kind Fieber oder Durchfall bekommen, ist meist nicht das Zahnen, sondern ein Infekt der Auslöser. In dieser Zeit sind Kinder nämlich besonders häufig von diversen Erkrankungen – insbesondere Virusinfektionen – betroffen. Medikamente sollten jedoch nur nach einer Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Hast du schon Erfahrungen mit der Bernsteinkette gemacht? Glaubst du an die Wirkung oder denkst du eher, das ist alles Unfug? Lass es uns in den Kommentaren wissen – wir sind gespannt auf deine Meinung!

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Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Katta
Katta
8 Monate zuvor

Nö, glaub ich nicht dran 😀