Wenn dein Baby Verstopfung von der ersten Beikost bekommt, musst du dir in der Regel keine Sorgen machen, denn das ist ganz normal. Wir zeigen hier, was du dagegen tun kannst und welche Lebensmittel helfen.
1. Was du über Beikost-Verstopfung wissen musst
- Viele Babys reagieren auf den Beikost-Start mit Verstopfung, da der Darm sich erst auf die neue Nahrungsform einstellen muss.
- Ballaststoffhaltige Lebensmittel helfen dagegen, denn sie regen die Darmaktivität deines Babys an.
- Achte außerdem auf Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
2. Wie entsteht Verstopfung durch Beikost bei Babys?
Es ist ganz normal, dass dein Baby auf den Beikost-Start mit Verstopfungen reagiert. Das ist deswegen normal, weil sich die Verdauung und der Darm erst einmal umstellen müssen. Daraufhin wird die Darmbewegung des Babys träger. Es braucht meist ein wenig Zeit, bis sie wieder in Schwung kommt, aber dabei kannst du gut nachhelfen.
3. Die typischen Symptome der Beikost-Verstopfung
Folgende Symptome sind typisch für Verstopfung im Allgemeinen und Beikost-Verstopfung im Besonderen:
- harter, kugelförmigen Stuhlgang,
- Schmerzen oder Blut beim Stuhlgang,
- das Baby strampelt übermäßig viel,
- aufgeregtes, unruhiges oder unangenehmes Temperament kurz vor oder während des Stuhlgangs,
- schlecht riechende Blähungen oder schlecht riechender Stuhlgang,
- Appetitlosigkeit
- aufgeblähten, harten Bauch,
- Rötungen oder Reizungen um den Anus herum
4. Was hilft meinem Baby bei Verstopfung durch Beikost?
Um die Beschwerden zu lindern, kannst du natürliche Methoden einsetzen:
- Biete deinem Baby mehr Flüssigkeit an, zum Beispiel in Form von Wasser oder Fencheltee an. Beachte aber, dass du deinem Baby unter einem Jahr zusätzlich zur Milch maximal 200 ml über den Tag verteilt geben solltest.
- Achte darauf, dass dein Baby regelmäßig Muttermilch oder Säuglingsnahrung trinkt, biete ihm bei Beikost-Verstopfung beides häufiger an. Muttermilch und Säuglingsnahrung enthalten in der Regel alle Flüssigkeiten, die dein Baby braucht, um hydriert zu bleiben.
- Versorge dein Baby mit ballaststoffhaltiger Nahrung. Die Lebensmittel, die Babys die meisten Ballaststoffe liefern, sind:Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Gekochtes Obstmus wie Apfelmus oder Birnenmus (ohne zusätzlichen Zucker) sowie etwas mehr Rapsöl wirken stuhlauflockernd.
- Bewege die Beine deines Babys in kreisenden Bewegungen (wie beim Radfahren), um seinen Darm zu aktivieren.
- Massiere den Bauch deines Babys entweder mit einer Baby-Feuchtigkeitscreme oder mit warmem Olivenöl.
- Bereite deinem Baby ein warmes Bad, um seine Muskeln zu entspannen und Verspannungen zu lösen.
5. Welche Nahrungsmittel sollte ich meiden, wenn mein Baby Verstopfung durch Beikost hat?
Natürlich ist Obst und Gemüse grundsätzlich gut für dein Baby, aber gerade während einer Beikost-Verstopfung ist selbst in diesem Bereich Vorsicht geboten:
- Möhren, Bananen und rohen, geriebenen Äpfel wird eine eher stopfende Wirkung nachgesagt.
- Reis und Weißbrot solltest du in dieser Zeit auch eher meiden.
6. Warum Milchzucker bei Verstopfung nicht ratsam ist
Bei Verstopfung eines Babys wird gern zu Milchzucker als Allheilmittel gegriffen, doch davon raten Kinderärzte heutzutage eher ab. Zwar kann er durchaus gegen die Trägheit des Darms helfen, er gilt aber gleichzeitig als stark blähend. Auf diese Weise löst er zwar die Verstopfung, verursacht aber gleichzeitig möglicherweise neue Unannehmlichkeiten für das Baby.
7. Wann sollte man bei Beikost-Verstopfung zum Arzt gehen?
Grundsätzlich ist es normal, wenn dein Baby mal mehrere Tage hintereinander keinen oder nur wenig Stuhlgang hat. Das muss nicht direkt ein Grund zur Besorgnis sein. Merkst du aber nach einigen Tagen, dass es sich stark damit quält und wirklich gar keine Besserung eintritt, ist es durchaus ratsam, den Kinderarzt zurate zu ziehen.
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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