Mutter und Oma zugleich: Baby per Leihmutter für 68-Jährige

Die 68-jährige spanische Schauspielerin Ana Obregón ist gerade weltweit in den Schlagzeilen, weil sie mithilfe einer Leihmutter ein Kind bekam. In Spanien hat sie damit eine neue Debatte zum Thema Leihmutterschaft ausgelöst. Während die einen dem TV-Star gratulieren, sind andere eher kritisch.

Das spanische Magazin „Hola” veröffentlichte kürzlich ein Foto von Ana Obregón wie sie im Rollstuhl aus dem Krankenhaus geschoben wurde auf der Titelseite. Die TV-Diva hält tatsächlich ein kleines Baby an sich gedrückt. Das Magazin schreibt dazu: „Ana Obregón, Mutter eines Mädchens durch Leihmutterschaft.”

Wenig später bestätigte Ana die Meldung, indem sie den Beitrag der Zeitung auf Instagram teilte. Dazu schrieb sie: „Sie haben uns erwischt! Ein Licht voller Liebe kam in meine Dunkelheit. Ich werde nie wieder allein sein. ICH HABE WIEDER LEBEN.” Ob die Bilder am Ausgang des Krankenhauses für sie wirklich überraschend kamen, ist zumindest zweifelhaft. Mit diesem exklusiven Material lässt sich immerhin gutes Geld verdienen. Geld, mit dem man zum Beispiel eine Leihmutter aus den USA bezahlen könnte.

Die Schauspielerin verlor vor drei Jahren ihren einzigen Sohn, Aless Lequio, an Krebs, auch der Tod ihrer Eltern ist noch nicht lange her. Das Baby soll nun offenbar Anas Trauer und Einsamkeit wegen ihrer schweren Verluste abmildern. Neben Glückwünschen hagelte es deswegen auch viel Kritik für die betagte Mutter, viele finden es egoistisch, mit Ende 60 ein Kind zu bekommen.

Doch nun erzählt die 68-Jährige, was wirklich dahintersteckt

Wie nun bekannt wurde, ist sie nämlich nicht nur Mutter, sondern auch Großmutter des Baby. Das Mädchen wurde mit dem Sperma ihres verstorbenen Sohnes gezeugt. Zu einem Bild mit der kleinen Anita schreibt Ana an ihren Sohn gerichtet: „Ich habe dir geschworen, dass ich dich vor dem Krebs retten würde und ich habe dich enttäuscht. Ich habe dir versprochen, dass ich deine Tochter auf die Welt bringen würde und hier halte ich sie in meinen Armen.”

Und weiter: „Wenn ich sie umarme, fühle ich ein unbeschreibliches Gefühl, denn es ist, als würde ich dich wieder umarmen. Ich schwöre dir, ich werde mich um sie kümmern mit der unendlichen Liebe, die ich zu geben habe, und du vom Himmel aus wirst mir helfen.” Auch wenn ihre Entscheidung für ein Baby vor diesem Hintergrund nachvollziehbarer wird, sehen es dennoch viele kritisch. „Wünsche sind keine Rechte”, kommentiert jemand unter dem Bild.

Was als Promi-Klatsch begann, ist in Spanien inzwischen zu einer politischen Diskussion geworden.

„Frauenkörper sollten weder gekauft noch gemietet werden, um die Wünsche von irgendjemandem zu befriedigen“, sagte Präsidentschaftsminister Felix Bolaños gegenüber Reportern, während Haushaltsministerin María Jesús Montero es als „noch eine weitere Möglichkeit zur Ausbeutung von Frauenkörpern“ beschrieb, wie The Guardian berichtet. In Spanien ist die Leihmutterschaft verboten, allerdings ist es legal, eine Leihmutter im Ausland ein Kind austragen zu lassen.

Die Vereinigung „They are our Children”, die rund 700 Familien vertritt, die Leihmutterschaft in anderen Ländern in Anspruch genommen haben, hält dagegen. Ein Sprecher sagte: „Es wird so getan, als ob wir die Würde der Frauen verletzen, aber das ist nicht so. Die Leihmutter entscheidet alles, sie hat die Kontrolle und trifft die Entscheidungen über ihren Körper.”

Wartezeit bei Adoption beträgt 15 Jahre

Schon seit längerem setzt sich die Vereinigung dafür ein, dass Leihmutterschaft in Spanien legal wird, da sie für LGBT-Eltern, Alleinerziehende und unfruchtbare Paare, die einzige Chance ist, Familien zu gründen. Denn „im Moment beträgt die Wartezeit für eine Adoption in der Region Madrid etwa 15 Jahre.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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