Baby-Mythen: 10 „Ratschläge”, die Eltern gleich wieder vergessen sollten

Das Bullshit-Bingo in der Baby-Edition hat bestimmt jede Mama erlebt, die schon mal mit ihrem Baby im Supermarkt in der Schlange stand und dort von allen Seiten ungebetene Ratschläge zu hören bekam.

Besonders ärgerlich: Viele von diesen Empfehlungen sind nicht nur nervig, sondern auch noch total falsch. Denn zum Thema Babys gibt es viele veraltete Ratschläge und „Weisheiten”, die längst widerlegt sind, aber immer noch munter verbreitet werden.

10 falsche Baby-Ratschläge, die ihr überhören dürft

Das Magazin Parents.com hat die gutgemeinten, aber falschen Tipps, die Eltern am häufigsten hören, gesammelt. Und die Parade der Baby-Mythen ist lang. Wir stellen euch hier die Highlights vor.

1. Babys müssen jeden Tag gebadet werden

Schon mal gehört oder sogar selbst geglaubt? Früher war es tatsächlich normal, Säuglinge jeden Tag zu baden. Heute weiß man: Es reicht, wenn ihr Babys jeden zweiten bis dritten Tag badet – es sei denn, es geht darum, eine Windel-Explosion zu bereinigen.

2. Babys brauchen absolute Dunkelheit und Stille, um gut zu schlafen

Hier gilt: Babys sind verschieden, aber viele schlafen gut bei Licht und Hintergrundgeräuschen. Es kann sogar Sinn machen, dass ihr euer Kind gleich daran gewöhnt, in einer belebten Umgebung zu schlafen.

3. Bei Fieber hilft es, das Kind mit Alkohol einzureiben

Auch, wenn man es kaum glauben kann: Dieser Tipp kursiert tatsächlich noch in Internetforen. Wir möchten euch dringend davon abraten, denn der Alkohol kann von eurem Kind über die Haut aufgenommen werden. Es ist außerdem nicht mal erwiesen, dass ein Einreiben mit Alkohol gegen Fieber hilft.

4. Klassische Musik in der Schwangerschaft macht das Baby intelligenter

Habt ihr daran geglaubt und euch stundenlang klassische Musik angehört, als ihr schwanger wart? Dann müssen wir euch leider enttäuschen, für den sogenannten „Mozart-Effekt” gibt es keinerlei Belege. Geschadet hat es aber auch nicht, im Gegenteil: Musik, die das Kind aus dem Mutterleib kennt, helfen ihm später, sich zu beruhigen.

5. Ihr verwöhnt das Baby, wenn ihr es immer hochnehmt, wenn es weint

Das ist einer dieser Ratschläge, die ein bisschen wütend machen. Denn Säuglinge haben keine andere Möglichkeit, sich mitzuteilen und weinen sicher nicht, um ihre Eltern zu ärgern. Die veraltete Ansicht, dass man Babys verwöhnen kann, ist schon lange widerlegt, hält sich aber leider trotzdem hartnäckig.

6. Mit Reisflocken im Fläschchen schlafen Babys besser

Reisflocken sind Beikost und dafür ist ein Säugling viel zu klein. Es gibt außerdem keinen Beweis dafür, dass sie den Schlaf fördern, im Gegenteil. Reisflocken solltest du deinem Kind deswegen frühestens mit fünf Monaten anbieten. Mit dem Start der Beikost sind Reisflocken dann grundsätzlich sehr gut geeignet.

7. Babys brauchen feste Zeiten für ihre Mahlzeiten

Es gibt eine veraltete Faustregel, dass Babys alle vier Stunden gestillt werden oder ihnen die Flasche gegeben wird. Heute ist das längst überholt. Experten empfehlen, nach Bedarf zu füttern: Also dann, wenn das Baby Anzeichen gibt, dass es hungrig ist. Das Kind darf den Trinkrhythmus und die Menge bestimmen.

8. Babys Schuhe sollten eine harte Sohle haben

Mittlerweile wird genau das Gegenteil empfohlen: Die Schuhe, mit denen euer Schatz seine ersten Schritte macht, sollten besonders weich und dehnbar sein, damit sie seine Bewegungen so wenig wie möglich beeinträchtigen.

9. Ein gesundes Baby hat mindestens einmal am Tag eine volle Windel

Die Verdauung von Babys kann von Tag zu Tag anders sein. So kann es schon mal drei, vier Tage dauern bis zur nächsten Stuhlwindel.

10. Die Fontanelle des Babys zu berühren, kann sein Gehirn schädigen

Natürlich sollte man sehr behutsam mit dem Babyköpfchen umgehen. Normales Streicheln oder Bürsten ist aber kein Problem, denn die Fontanellen sind durch eine Bindegewebsschicht gut geschützt.

Jetzt seid ihr dran: Welchen dieser veralteten Ratschläge, habt ihr schon gehört? Verratet es uns gerne in den Kommentaren!

 

 

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Fräulein Waldfee
Fräulein Waldfee
2 Jahre zuvor

Da gibt es unzählige Beispiele…

– ihr verwöhnt ihn, wenn ihr ihn zum Mittagsschlaf auf dem Arm haltet und nicht abgelegt („Fremde“ Umgebung = bei meinen Eltern,Uroma etc. )

– schläft er immer noch (5 Monate alt) in eurem Schlafzimmer? Damit verwöhnt ihr ihn doch, dann kann er nie alleine schlafen. Ihr habt von Anfang an in euren Zimmern geschlafen

– wenn du ihn ab und zu bei euch im Bett schlafen lässt, verwöhnst du ihn nur, dann lernt er nie allein zu schlafen (damals gerade 4 Monate alt)

– Kinder muss man schreien lassen, damit sich die Lunge ausbildet (damals war er 2 Wochen alt)

– Kinder in einer Trage tragen ist Quatsch, auch damit verwöhnt man ihn nur

– wenn er zu oft trinken will, ist die Muttermilch nicht nahhaft genug (er wiegt mit 5 Monaten über 8kg)

– nachdem wir den ersten Brei eingeführt haben: gib ihm doch mal ein Brot abends, damit er satt ist und durchschlafen kann

(wir haben aus medizinischen Gründen (betrifft den Magen-Darm-Bereich), die ich jetzt nicht erläutern will, im sechsten Monat mit der Beikost begonnen, ganz seicht und langsam)

– gibst du ihm immer noch nichts anderes zu trinken zB Tee oder so? Er hat doch bestimmt Durst?

– er kann doch nicht nur im Schlafanzug und Schlafsack im Bettchen schlafen, dann friert er doch. Nehmt doch einen Babydecke oder ein Kopfkissen als Decke

Und das kommt alles ausschließlich von meinen Eltern. Am Anfang hat es mich so aufgeregt und ich war oft sehr traurig. Mittlerweile geht’s ins eine Ohr rein und ins andere raus. Ich denke, ich habe mich gut genug informiert und habe ja auch ein Gefühl, auf das ich mich verlassen kann.

Bea
Bea
2 Jahre zuvor

Also diese Aussagen zum Thema verwöhnen haben mich irgendwann so wütend gemacht, dass ich meine Kleine (knapp 5 Monate) dann mal schreiend bei den Großeltern gelassen hab und kurz um die Ecke bin, um abzuwarten wann die Herrschaften meinen reagieren zu müssen. Auch das mit der Beikost und der Fontanelle habe ich eindeutig zu oft gehört. Die Mythen mit dem Baden, dem Schlafambiente im Elternbett und den festen Esszeiten habe ich von vorn herein abgewiesen

Ere.E
Ere.E
2 Jahre zuvor

😅😅😅
– du musst das Baby auch mal schreien lassen dann belüftet es die Lunge.

– wenn du dein Baby zuviel trägst ( zb Tragetuch) kannst du es irgendwann gar nicht mehr ablegen.

– du verwöhnst dein Baby zu sehr es wird ein anhängliches und unselbständiges Kind.

🙄🙄🙄

Eva
Eva
2 Jahre zuvor

Meine Kleine ist mittlerweile 2 Monate alt. Ich weiß nicht, wie oft ich mir von dem Opa schon anhören durfte: „Dann muss sie halt mal auf ihr Essen warten und schreien. Du darfst die Kleine nicht so sehr verwöhnen!“ Mich macht es sauer und traurig zugleich und führt dazu, dass ich sie niemals mit ihm alleine spazieren gehen lassen würde. Meine Meinung dazu habe ich schon häufiger klar gemacht, aber die nimmt er nicht an. Ich würde sie niemals absichtlich schreien lassen. Bei einem Baby in dem Alter sind Erziehungsratschläge in meinen Augen fehl am Platz. Das Baby versteht ein „gleich“ doch nicht. Für die kleine Maus geht es um ein Grundbedürfnis! Für mich ist diese Ansicht absolut nicht nachvollziehbar.

Sarah L.
Sarah L.
2 Jahre zuvor

Bei mir sagte man bei meinem Großen (wird dieses Jahr 7Jahre) das ich ihn total verwöhnt habe weil ich ihn wegen jedem Mist hochgenommen habe pff… Hab da nix drauf gegeben eine Mutter weiß am Besten was gut für das Kind ist. Beim kleinen ist es genau das Gleiche und auch da geb ich garnix drauf ich hatte damals viele Gespräche mit meiner Kinderärztin und mich auch viel belesen und es hat sich für mich bestätigt das schreien lassen von Babys keinerlei pädagogischen Wert hat PUNKT. Ich lass meine Kinder nie schreien hab ich nicht und werde ich auch zukünftig nicht. Und man sollte man sich hinter die Ohren schreiben laut Kinderärztin kann man Kinder unter einem Jahr NICHT verwöhnen. Und merkt euch wenn ihr euer Kind noch so oft hoch nehmt weil ihr es für richtig empfindet ist das gut so man kann Kindern garnicht genug Liebe und Zuneigung schenken daran ist rein garnichts falsch und hat auch nichts mit verwöhnen zu tun.

Lisa
Lisa
2 Jahre zuvor

Ja das mit dem schreien lassen höre ich sehr oft von der älteren Generation 😂

Natalie
Natalie
2 Jahre zuvor

Hah, da kann man endlos weitermachen…
– bei hohen Temperaturen braucht ein gestilltes baby zusätzlich Wasser
– möglichst frühe beikost beugt allergien vor
– schlafen im elternbett ist gefährlich
– muttermilch hat nach 6 Monaten keine Nährstoffe mehr (wahlweise noch zusätzliche Giftstoffe)
Etc etc etc…