Als Baby vertauscht: 19-Jährige fordert 3 Mio. Euro Schadensersatz

2002 kommen in einem spanischen Krankenhaus zwei kleine Mädchen zur Welt. Beide sind untergewichtig und müssen deswegen zunächst in Inkubatoren. Soweit nicht ungewöhnlich, beide Kinder entwickeln sich gut und können von ihren Familien bald nach Hause geholt werden.

Doch hier liegt das Problem: Wie erst 19 Jahre später herauskommt, ist es im Krankenhaus unbemerkt zu einer Verwechslung gekommen. Das hat nun möglicherweise heftige finanzielle Folgen.

Durch einen Gentest kommt die Verwechslung ans Licht

Eines der Babys wuchs bei seinen vermeintlichen Eltern auf, das andere bei der vermeintlichen Großmutter. Doch dann deckte ein Zufall auf, dass zwischen den Kindern und ihren Bezugspersonen keinerlei Verwandtschaft besteht.

Wie der Mirror berichtet, kam die Verwechslung vor vier Jahren zufällig durch einen Gentest ans Licht. Die Großmutter des einen Mädchens hatte dem vermeintlichen Vater vorgehalten, dass dieser seinen Verpflichtungen nicht nachkomme.

In der Folge wurde ein Vaterschaftstest durchgeführt, mit eindeutigem Ergebnis. Ein weiterer Test ergab, dass auch die angebliche Mutter keine biologische Verwandtschaft aufweist.

„Es war menschliches Versagen.”

Also schaltete sich die Gesundheitsbehörde ein. Die Mitarbeiter fanden dann heraus, dass es im Krankenhaus zu einer Verwechslung gekommen sein musste. Nur ein anderes Babys kam dafür infrage, da es am selben Tag im Krankenhaus zur Welt kam.

„Es war menschliches Versagen und wir können nicht mehr nachvollziehen, wessen Schuld es ist”, äußerte sich die zuständige Chefin der Gesundheitsbehörde. Damals habe es noch kein so verlässliches Computersystem gegeben. Heute könne sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen.

Drei Millionen Euro Schadensersatz gefordert

Allerdings bleibt dieses „menschliche Versagen” nicht ohne juristische Folgen: Das inzwischen 19-jährige Mädchen, das bei der Großmutter aufwuchs, verlangt von der Behörde drei Millionen Euro Schadensersatz. Sie macht laut ihrem Anwalt „massive Fahrlässigkeit” geltend.

Dass das eigene Baby im Krankenhaus dauerhaft verwechselt wird, ist die Horrorvorstellung von vielen Eltern. Zum Glück passiert so etwas nur in ganz seltenen Fällen. Oft wird der Fehler noch rechtzeitig bemerkt, so wie bei Mama Becky aus den USA.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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