Aldi spendet Babynahrung für die Ukraine und löst damit Shitstorm aus

Damit hat Aldi-Nord vermutlich nicht gerechnet: Der Konzern reagierte auf einen Hilferuf der Caritas und spendete Babynahrung und Babyprodukte für die Ukraine. Doch die Reaktion der Kunden war alles andere als positiv, Aldi Nord schlug eine Welle der Empörung entgegen.

Was war passiert?

Angesichts des Krieges in der Ukraine wollen viele Deutsche den Menschen dort helfen. Auch Unternehmen solidarisieren sich und stellen Hilfsaktionen auf die Beine. So hatte Aldi-Nord spontan bis zu 25 Sattelschlepper mit Babynahrung und Babyprodukten in die Ukraine geschickt. Diese Dinge werden dort nämlich dringend benötigt und sind vergleichsweise teuer. Aber bei vielen Kunden des Discounters kam das gar nicht gut an.

Wegen eines Aushangs in den Filialen kam es sogar zu einem richtigen Shitstorm. Denn was viele offenbar missverstanden: Aldi hatte den Verkauf von Babynahrung zum Ende des Jahres sowieso einstellen wollen. Doch die Not der Menschen in der Ukraine veranlasste Aldi dazu, Babynahrung früher aus dem Sortiment zu nehmen und den restlichen Bestand zu spenden.

Aufgrund der aktuell kritischen Situation in der Ukraine beschleunigen wir nun die geplante Auslistung von Artikeln und verzichten auf den Abverkauf der Restbestände und die Umsätze”, erklärte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage der Münchner Tageszeitung tz. Da Aldi damit auch auf das Geld verzichtet, was der Discounter ansonsten mit den restlichen Produkten verdient hätte, lässt sich die Spende also durchaus als noble Geste verstehen.

Doch in den sozialen Netzwerken gibt es keinen Beifall dafür, im Gegenteil.

Bei Twitter ist zum Beispiel von einer empörten Userin zu lesen: „Deutsche Kinder aus armen Familien, die auf günstige Aldi-Babynahrung angewiesen sind, können ja verhungern (…). Diese Gesellschaft kotzt mich so an.”

Vielleicht haben einige Kunden den entsprechenden Aushang in den Aldi-Filialen missverstanden, dort war zu lesen: „Liebe Kundinnen und Kunden, wir haben uns entschieden, Babynahrung aus dem Sortiment zu nehmen. Um schnell Hilfe für die Ukraine leisten zu können, haben wir die verbleibenden Bestände direkt aus unseren Filialen abgeholt und weitergeleitet. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und danken für euer Verständnis. Euer Aldi-Team.”

Manche interpretierten das anscheinend so, dass Aldi den Verkauf von Babynahrung einstellt, um diese in die Ukraine spenden zu können.

Doch diese Entscheidung hatte der Discounter unabhängig von der Situation in der Ukraine getroffen. Gegenüber der tz erklärt die Pressestelle von Aldi Nord: „Aldi Nord bietet seit rund drei Jahren Babynahrung in seinem Standardsortiment an. Nach umfangreichen Auswertungen und Kundenbefragungen ist jedoch vor einiger Zeit die Entscheidung gefallen, das Sortiment in diesem Bereich bis Ende 2022 deutlich zu straffen und zu verkleinern.

Auf Twitter sammeln sich trotzdem weiterhin die negativen Kommentare zur Spende von Aldi Nord: „Das hilft den Ukrainern ganz bestimmt, wenn unsere Kinder hungern”, kommentiert jemand. Ein anderer Nutzer schreibt zynisch: „Brauchen unsere Kinder hier kein Essen mehr, weil hier die Luft schon genug Nahrung enthält?”

Doch es gibt auch ein paar Stimmen, die die Aufregung nicht verstehen können.

Eine Mama twittert: „Seltsam. Wir haben unsere Tochter fast ganz ohne Babynahrung groß bekommen. Sie musste niemals hungern.” Und ein anderer User ergänzt: „Oh man. Stimmt, es gibt nur einen Discounter der Babynahrung hat. Einfach mal das Ding aufm Hals nicht nur zum Atmen, essen und Stumpfsinn verbreiten nutzen.”

Was hältst du von der Aldi-Spendenaktion? Kannst du die Kritik verstehen? Schreibe es uns gerne in die Kommentare!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg. Am liebsten erkunde ich mit ihm die vielen grünen Ecken der Stadt. Auch wenn ich selbst keine Mama bin, gehören Babys und Kinder zu meinem Leben dazu. Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert und ich komme als „Tante Lena“ zum Einsatz. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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Channy
Channy
2 Jahre zuvor

Ich würde sagen ich kann beide Seiten verstehen. Unsere Kinder werden nicht hungern weil ein Konzern Baby Nahrung aus dem Sortiment genommen hat. Gibt ja noch zig andere.
Aber ich hätte die Kunden vielleicht kurz drauf vorbeireitet damit das nicht so plötzlich geschieht

Katharina
Katharina
2 Jahre zuvor

Ich finde die Aktion von Aldi sehr gut. Es ist immer schade, wenn solch eine noble Geste durch Missverständnisse oder eventuell auch Egoismus denunziert wird.

Madlen Tauscher
Madlen Tauscher
2 Jahre zuvor

Also ich finde die Geste von Aldi mega… den wir haben hier noch massig billig Discounter, die auch Babynahrung verkaufen… die beste, gesündeste und günstigste Alternative wäre selber kochen …

Manche Leute haben einfach nichts besseres zu tun , als irgendwo ein mieses Kommentar abzulassen und dann ist ihre Welt wieder heile …

Biene
Biene
2 Jahre zuvor

Also ich finde die Spende von Aldi goldrichtig und lobenswert. Die Kritiker die jetzt in so einer Notsituation dagegen wettern sollten mal Gehirn benutzen… Aldi verzichtet hier auf Gewinn der Restbestände. Kein Baby in Deutschland muss wegen einer Spende in die Ukraine verhungern…
Klasse Aldi!!
Liebe Grüße und
NO WAR!!

Thorge Lindhorst
Thorge Lindhorst
2 Jahre zuvor

Man önnte ja auch zu Lidl gehen oder es einfach selber kochen

Anja Illing
Anja Illing
2 Jahre zuvor

Ich finde die Aktion von Aldi Nord eine sehr gute Geste, auch wenn wir Kinder haben usw, diese Kinder im Kriegsgebiet hab gerade nichts! Kein Supermarkt oder dergleichen zum einkaufen.