Affenpocken: So gefährdet sind Schwangere und Kinder

Die Maskenpflicht ist gefallen, Events und Reisen sind problemlos wieder möglich: Endlich kehren wir in einen Alltag zurück, der dem nahe kommt, den wir vor der Corona-Pandemie hatten. Doch kaum scheint das Coronavirus einigermaßen gebändigt, gibt es schon eine neue Infektion, die sich in Deutschland ausbreitet: Affenpocken.

Eines vorweg: Expert*innen gehen nicht davon aus, dass es wieder eine landesweite Epidemie geben wird. Die aktuelle Ausbreitung der Affenpocken sei kein Grund zur Panik. Trotzdem möchten wir euch über die Infektion, ihre Symptome und mögliche Folgen aufklären.

Ausbreitung der Affenpocken in Europa

Es fing Mitte Mai mit sechs Fällen in Großbritannien an, wie die Tagesschau berichtet. Danach wurden die Gesundheitsbehörden auf die Infektionen aufmerksam und mittlerweile ist klar, dass auch in anderen Ländern Affenpocken-Fälle auftraten: In Spanien, Portugal, Frankreich und Italien gab es Betroffene. Außerdem auch in Nordamerika, Lateinamerika und Australien. Nun sind auch Fälle in Deutschland aufgetreten.

Der erste deutsche Affenpocken-Fall wurde am 20. Mai in München bekannt, in Berlin wurden mittlerweile drei weitere Fälle gemeldet, wie der NDR berichtet. Auch in Nordrhein-Westfalen gehen die Behörden mittlerweile Hinweisen „auf mögliche Kontakte von Personen mit dem Affenpockenvirus” nach.

Wie gefährlich sind Affenpocken für Kinder und Schwangere?

Bei den meisten Betroffenen klingt eine Infektion mit den Affenpocken von alleine wieder ab und hinterlässt keine bleibenden Schäden. Allerdings gehören Kinder zu den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Ihre Sterblichkeitsrate bei einer Infektion ist deutlich höher als in älteren Gruppen.

Auch Schwangere haben ein höheres Risiko, denn schlimmstenfalls wird  das Virus auf das ungeborene Kind übertragen. In einem solchen Fall könnte es zu Schwangerschaftskomplikationen oder Fehlgeburten kommen.

Wie gefährlich eine Ansteckung mit Affenpocken ist, hängt auch vom Typ des Virus ab. Denn, was viele nicht wissen: Es gibt zwei Typen des Virus, den westafrikanischen Typ und den Typ des Kongobeckens. Die kürzlich aufgetretenen Fälle in Großbritannien gehen nach bisherigen Informationen auf den weniger tödlichen westafrikanischen Virustyp zurück. Die Sterblichkeitsrate liegt bei diesem Virus bei ungefähr einem Prozent.
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Affenpocken erkennen: Das sind die Symptome

Experten versuchen nun, Infektionsketten und mögliche weitere Betroffene ausfindig zu machen. Medizinisches Personal soll dafür sensibilisiert werden, damit sie eine Infektion mit Affenpocken als solche erkennen.

Symptome etwa ein bis zwei Wochen nach Ansteckung:

  • Fieber
  • geschwollene Lymphknoten
  • Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen

Symptome nach Einsetzen des Fiebers

  • typischer bläschenartiger Ausschlag, der möglicherweise stark juckt oder schmerzt (meist im Gesicht, oft auch an Händen, Füßen und an den Mundschleimhäuten)

Allerdings kann eine Infektion mit den Affenpocken auch so mild verlaufen, dass die Betroffenen davon gar nichts mitbekommen. Leider erhöht das das Risiko, dass andere Menschen versehentlich angesteckt werden.

Wie übertragen sich Affenpocken?

Affenpocken werden über Tröpfchen in der Atemluft übertragen, außerdem sind die infizierten Pusteln auf der Haut ansteckend. Laut Robert Koch-Institut ist auch eine sexuelle Übertragung möglich. Nach bisherigem Kenntnisstand ist die Infektionskette bei Menschen jedoch begrenzt: Die längste bekannte Infektionskette liegt bei sechs Fällen.

Wie man sich vor Affenpocken schützen kann

Die Gesundheitsbehörden setzen aktuell darauf, die Infektionsketten zu unterbrechen. Die Suche nach den Kontaktpersonen der Infizierten hat deswegen höchste Priorität. Außerdem gibt es bereits einen wirksamen Impfstoff. Nach Angaben der WHO wird er Kontaktpersonen mit einem erhöhten Risiko angeboten.

Ein Grund zur Panik ist die aktuelle Situation laut Jimmy Withworth, Professor für internationale öffentliche Gesundheit an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, aber nicht. „Das wird keine landesweite Epidemie auslösen, wie es bei Covid der Fall war. Aber es handelt sich um den ernsten Ausbruch einer ernsten Krankheit.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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