Ab wann dürfen Kinder im Dunkeln allein nach Hause laufen?

Im Winter sind die Tage kurz und oft ist es schon dunkel, wenn Eltern ihre Kinder aus der Kita, der Schule oder von ihren Playdates abholen. Irgendwann fragt dein Kind dich vielleicht, ob es alleine nach Hause kommen darf, aber du hast gleich ein mulmiges Gefühl dabei. Im Dunkeln alleine nach Hause laufen? Diese Vorstellung finden viele Eltern auch bei kurzen Wegen beängstigend.

Ab wann ist es überhaupt erlaubt, sein Kind alleine gehen zu lassen?

Freunde deines Kindes dürfen den Schulweg vielleicht schon alleine laufen – auch morgens im Winter, wenn es noch ganz dunkel draußen ist oder spät am Nachmittag, wenn die Sonne untergeht. Grundsätzlich sind die meisten Expert*innen der Meinung, dass Kinder im Grundschulalter dazu in der Lage sind, den Heimweg alleine zu bewältigen, wenn Eltern das zuvor mit ihnen geübt haben.

Wichtiger als das Alter des Kindes ist der individuelle Entwicklungsstand des Kindes.

Um dafür ein Gefühl zu entwickeln, sollten Eltern sich folgende Fragen stellen: „Traut sich mein Kind das zu? Und trauen wir als Eltern das unserem Kind zu?” Kannst du diese Fragen mit „ja” beantworten, spricht nichts dagegen, mit deinem Kind zu üben. Besonders an gefährlichen Straßenübergängen solltet ihr immer wieder gemeinsam wiederholen, wie es sich richtig verhält.

Außerdem wichtig: Das Kind mit heller Kleidung und Reflektoren auszustatten, damit es gut sichtbar ist. Eine Zwischenlösung könnte sein, den Nachwuchs zunächst in einer Gruppe mit anderen Kindern loslaufen zu lassen.

Was spricht dafür, Kinder früh allein nach Hause laufen zu lassen?

Ulric Ritzer-Sachs, Sozialpädagoge bei der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, beruhigt Eltern: „Man macht sich automatisch mehr Sorgen, wenn es dunkel ist. Dabei ist der Weg genau derselbe wie am Tag, außerdem gibt es Beleuchtung.” Seiner Erfahrung nach spricht viel dafür, Kinder schon früh alleine laufen zu lassen: „Wenn sie das erst mit 11 oder 12 machen, tun sie sich meist schwerer damit”, wird er auf Merkur.de zitiert.

Trotzdem stellt der Straßenverkehr eine gewisse Gefahr da, die man der Situation nicht absprechen kann. Letztendlich entscheidet deswegen euer Bauchgefühl, ob ihr eurem Kind den Heimweg im Dunkeln zutraut oder ihr damit lieber noch warten möchtet. Verratet es uns in den Kommentaren doch gerne, wie ihr das handhabt!

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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