Paar muss adoptiertes Baby zurückgeben: „Unbeschreiblicher Schmerz.”

Sarah und Chris Howell wollten eine Familie gründen, dann verändert eine Diagnose alles: Sarah hat Endometriose, ihre Chance jemals schwanger zu werden, liegt nur bei einem Prozent. Doch das junge Paar gibt seinen Traum nicht auf und versucht, ein Kind zu adoptieren. Als es endlich klappt, sind Sarah und Chris überglücklich.

Doch nur fünf Tage später findet ihr Familienglück ein jähes Ende.

Ganze drei Jahre musste das Paar warten, bis sie 2018 endlich ein kleines Mädchen adoptieren dürfen. Das neugeborene Baby erfüllt Sarahs sehnlichsten Wunsch, Mutter zu werden. Doch nicht mal eine Woche sind Sarah und Chris als Eltern vergönnt. Nur fünf Tage nachdem sie das Kind bei sich aufgenommen haben, klingelt das Telefon: Die leiblichen Eltern fordern das Baby zurück.

Sarah, die eigentlich gerade dabei ist, ihre kleine Tochter zu füttern, erinnert sich im Interview mit dem US-amerikanischen Magazin Metro: „Der Schmerz, den ich an diesem Tag fühlte, war schlimmer als alles, was in den Jahren zuvor in ihrem Kampf gegen die Unfruchtbarkeit erlebt habe.” Die Frau, die eigentlich geglaubt hatte, dass sie endlich Mama sein würde, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Weinend ging sie zu Boden und fragte ihren Mann wieder und wieder: „Das ist doch ein Scherz, oder?”

„Es fühlte sich an, als wäre sie gestorben.”

Leider nein, denn in den USA haben die leiblichen Eltern das Recht, eine Adoption noch 10 Tage nach der Geburt des Kindes rückgängig zu machen. So bleibt Sarah und Chris Howell nichts anderes übrig, als sich für immer von dem kleinen Mädchen zu verabschieden: „Es fühlte sich an, als wäre sie gestorben, weil wir wussten, dass wir sie wahrscheinlich nie mehr wiedersehen würden.“

Für diesen Schmerz würden ihr bis heute die richtigen Worte fehlen. Doch mitten in der Zeit größter Trauer passiert das Unmögliche: Sarah wird selbst schwanger. Zum Zeitpunkt der Adoption ist sie bereits in der achten Woche. Zur Trauer um das kleine Mädchen kommt sofort die Angst, dass sie ihr Baby wegen des Schockes verlieren könnte.

Sarah und Chris erleben endlich Familienglück

Doch dieses Mal meint es das Schicksal gut mit Sarah und Chris. Im Oktober 2018 bringt Sarah ein gesundes Kind zur Welt – ihren kleinen Noah. „Als ich ihn zum ersten Mal an meine Brust drückte, dankte ich Gott für dieses Wunder“, sagt sie heute. Es sollte nicht das einzige Kind der jungen Familie bleiben. Denn nur ein Jahr später bekommen die Howells wieder die Möglichkeit, einem Baby ein neues Zuhause zu geben.

Trotz der furchtbaren Erfahrung lassen sich Sarah und Chris auf die Adoption ein und dieses Mal verstreichen die 10 Tage, ohne dass die Eltern das Kind zurückfordern. So bekommt Noah einen Bruder, den kleinen Levi, der zum Zeitpunkt der Adoption gerade mal einen Tag alt ist. Und die Howells beschließen, dass sie noch mehr Platz in ihrem Herzen haben: Seit 2021 lebt noch ein Pflegekind bei ihnen.

Sarah ist trotz allem dankbar, dass sie das kleine Mädchen kennenlernen durfte

Heute kann Sarah ohne Verzweiflung auf die erste Adoption zurückblicken, auch wenn sie das kleine Mädchen nie vergessen wird. Leider haben Sarah und Chris sie tatsächlich nicht wieder gesehen. Trotzdem wünschen sie den leiblichen Eltern nichts Schlechtes, im Gegenteil. „Wenn wir es könnten, würden wir ihnen sagen, wie viel Glück ihre Tochter hat, sie als Eltern zu haben.

Obwohl diese Erfahrung dem jungen Paar viel Kummer gebracht hat, würde Sarah rückblickend nicht darauf verzichten wollen: „Die Kleine hat uns geholfen, einen Teil dessen zu heilen, was die Unfruchtbarkeit in uns zerstört hatte. Sie hat mich zur Mutter gemacht, wenn auch nur für einige Tage.

Wir haben größten Respekt vor Sarahs toller Einstellung und Größe und wünschen der Familie alles Liebe!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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