Hitzschlag bei Kindern: So erkennst du ihn & das kannst du tun

So lange haben wir gewartet, jetzt ist der Sommer endlich da! Aber mal unter uns: Musste er denn gleich von null auf hundert mit mehr als 30 Grad um sich werfen? Ich will ja nicht meckern, aber solche Temperaturen sind mir schon fast eine Nummer zu heiß. Und wenn ich sie schon nicht so gut vertragen kann, wie geht es dann erst den ganz Kleinen? Babys und Kleinkinder sind bei diesen Temperaturen besonders gefährdet, einen Hitzschlag zu erleiden. Aber wie entsteht ein Hitzschlag, und wie könnt ihr ihn erkennen?

Wie entsteht ein Hitzschlag?

Ein Hitzschlag entsteht, wenn ein Kind zu viel Zeit in einer zu warmen Umgebung verbringt. Wenn es zum Beispiel zu lange in der Sonne spielt, zu warm angezogen ist oder in einem zu warmen Auto sitzt. Deshalb sollten wir unsere Kinder im Sommer auf keinen Fall allein im Auto lassen – auch nicht kurz. Auch wenn das Kind besonders viel tobt, erhöht das das Risiko, dass es einen Hitzschlag bekommt. Denn irgendwann kann der Körper die Hitze nicht mehr selbst regulieren. Bei Babys passiert das leider noch schneller, da der kleine Körper in der ersten Zeit nur wenig Schweiß produzieren kann.

Was ist der Unterschied zwischen Hitzschlag und Sonnenstich?

Der Sonnenstich ist eine etwas leichtere Form des Hitzschlags. Die Kinder bekommen einen sehr roten Kopf, werden unruhig und bekommen starke Kopfschmerzen. Außerdem kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Nackenschmerzen und -steifigkeit kommen. Babys schreien häufig laut und schrill.

Noch gefährlicher wird es, wenn ein Kind bei diesen Temperaturen nicht genug trinkt. Neben einem starken Durstgefühl kann es zu starker Erschöpfung, Kopfschmerzen und leichtem Schwindel kommen. Diesen Zustand nennt man Hitzeerschöpfung. Wenn ihr das bei euren Kindern beobachtet, solltet ihr es möglichst schnell in eine kühlere Umgebung bringen und ihm viel zu trinken geben. Sonst kann es zu einem gefährlichen Hitzschlag kommen.

Bei einem Hitzschlag treten alle Anzeichen eines Sonnenstichs auf  – dazu kommt allerdings hohes Fieber bis zu 41 Grad. Gleichzeitig sinkt der Blutdruck ab und das Herz schlägt schneller. Außerdem kann es zu Schwindel, Krämpfen, Bewusstseinsstörungen oder sogar Bewusstlosigkeit kommen. Wird ein Hitzschlag nicht behandelt, kann er im schlimmsten Fall tödlich enden.

Kleinkind in der Hitze am Strand

Gerade für Babys und Kleinkinder kann die Hitze gefährlich werden.
Foto: Bigstock

Wie kann ich einen Hitzschlag verhindern?

Um einen Hitzschlag zu verhindern, sollten eure Kinder im Sommer immer eine helle Kopfbedeckung tragen. Außerdem zieht ihr ihnen am besten leichte, luftdurchlässige Kleidung an, bei Babys genügt bei sehr heißen Temperaturen oft eine Windel. Vor allem im Hochsommer solltet ihr zwischen 11 und 16 Uhr am besten die pralle Sonne meiden, weil schon kurze Aufenthalte für kleine Kinder gefährlich werden können.

Wenn eure Kinder draußen spielen, achtet darauf, dass sie regelmäßige Pausen im Schatten einlegen. Und das wichtigste: trinken, trinken, trinken. Gerade, wenn es so warm ist, sollten Kinder (wir Erwachsenen übrigens auch) deutlich mehr trinken als sonst. Denn nur so kann der Körper die hohen Temperaturen ausgleichen, in dem er zum Beispiel schwitzt.

Bei Babys hilft es außerdem, zwischendurch immer wieder zu prüfen, ob sie zu warm angezogen sind. Der Test dafür ist relativ einfach: Wenn der Nacken deines Babys warm und trocken ist, ist alles in Ordnung. Ist er heiß und schwitzt, ist dem Baby zu warm.

Was tue ich, wenn mein Kind einen Hitzschlag hat?

Bei allen Vorsichtsmaßnahmen kann es natürlich trotzdem passieren, dass dein Kind einen Hitzschlag bekommt. Obwohl das für uns Mamas ein Schock ist, sollten wir versuchen, Ruhe zu bewahren. Dann möglichst schnell:

  • Den Notarzt rufen. Denn ein Hitzschlag kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden.
  • Das Kind an einen kühlen Ort bringen und seine Beine hochlegen. Wenn es bewusstlos ist, bringst du es am besten in die stabile Seitenlage.
    Achtung: Kinder unter zwei Jahren legst Du am besten auf den Bauch, falls sie sich erbrechen müssen.
  • Deinem Kind seine Kleidung ausziehen
  • Etwas zu trinken geben – wenn es bei Bewusstsein ist und sich nicht übergeben muss.
  • Mit feuchten Tüchern Hände, Füße und Nacken kühlen, eventuell auch Achseln und Leiste. Außerdem kannst du die Haut mit Wasser besprühen

Achtung: Kinder mit Hitzschlag sollten auf keinen Fall unter eine kalte Dusche gestellt werden – das wäre zu viel für den Kreislauf.

Aber wenn wir die wichtigsten Punkte beachten, sollte es ja hoffentlich gar nicht erst soweit kommen. Also genießt den Sommer!

Leider kann es bei Babys und Kleinkindern immer mal zu Notfällen kommen, in denen schnelles Handeln wichtig ist. Im Echte Mamas Club bieten wir dir regelmäßig Live-Sessions mit Erste-Hilfe-Expertinnen, in denen du erfährst, was zu tun ist. Aktuell haben wir Rettungssanitäterin Meike von littleplan bei uns, der du Fragen zu den verschiedenen Themen stellen kannst. 

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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