Elena Semechin: „Kind oder Karriere? Ich will beides!“

Eine Schwangerschaft ist etwas Wunderschönes, stellt die meisten von uns aber auch vor völlig neue Herausforderungen. Der Körper verändert sich, die Hormone spielen verrückt und das Gedankenkarussell fährt Achterbahn. Bei Profisportlerinnen kommt in vielen Fällen die Sorge um ihre Karriere dazu und damit um ihre berufliche Zukunft. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Berufen gibt es im Spitzensport keinen Mutterschutz und auch keine Elternzeit.

Diese Erfahrung machte auch Elena Semechin. Die mehrfache Weltmeisterin und Paralympics-Siegerin im Schwimmen gab vor einiger Zeit bekannt, dass sie Mama wird. Und neben all der Freude machte sie gleichzeitig auf die Herausforderung bei der Vereinbarkeit von Schwangerschaft und Karriere im Profisport aufmerksam. Doch es gibt tolle Neuigkeiten: Elena hat mit Pampers einen neuen Kooperationspartner an ihrer Seite, der sie über die gesamte Zeit unterstützt.

Wie es zu der Zusammenarbeit kam, was die Unterstützung für sie bedeutet, und was Elena sich für die Zukunft im Spitzensport wünscht, hat sie uns erzählt:

„Seit meiner Kindheit leide ich an einer Sehbehinderung, mit der ich inzwischen aber sehr gut zurechtkomme.

Darüber bin ich beim Schwimmen gelandet und starte seit einigen Jahren für das Team Deutschland.

Mit meinem Ehrgeiz und viel harter Arbeit habe ich es geschafft, mich bis an die Weltspitze zu kämpfen.

Doch nach meinem größten sportlichen Erfolg, der ersten Goldmedaille bei den Paralympischen Spielen, folgte privat die bisher schwerste Zeit meines Lebens. Denn nachdem ich häufig Kopfschmerzen hatte, fanden die Ärzte einen Hirntumor.

Nach mehreren Wochen Bestrahlung musste ich 13 Monate Chemo durchstehen. Aber ich habe weiter trainiert, solange ich konnte. Und nach Abschluss der Behandlung meinen Weltmeistertitel zurückerobert.

Jetzt startet das nächste Kapitel für mich, denn ich werde Mama. Und ich kann sagen:

Die Schwangerschaft stellt mich vor neue Herausforderungen.

Denn trotz aller sportlichen und privaten Herausforderungen ist die Schwangerschaft noch mal ein völlig neues Kapitel für mich.

Besonders in den ersten Wochen war ich unglaublich müde und hatte mit starker Übelkeit zu kämpfen. Auch mein Körper verändert sich natürlich, und ich kann nicht mehr so viel trainieren wie bisher, damit muss ich mich als Sportlerin erst einmal arrangieren.

Meinen Trainingsplan musste ich gravierend anpassen.

Ich merke jetzt natürlich, dass ich viel mehr Ballast habe, den ich im Wasser mit mir herumschleppe. Ich kann jetzt kaum noch Sprints machen, kein ordentliches Krafttraining. Das heißt, es ist jetzt für mich nur noch ein gemütliches Hin- und Herschwimmen.

Und auch Alltag merke ich es sehr. Es passiert jetzt alles langsamer, nicht mehr so hektisch. Dabei bin ich so ein ungeduldiger Mensch, aber die Ärzte sagen mir immer wieder, dass ich jetzt in der „Brütezeit“ bin und alles entspannter angehen muss.

Wir haben jetzt auch zum ersten Mal einen kleinen Crashkurs mit der Hebamme gemacht. Wie kann ich mein Kind wickeln? Wie halte ich das richtig? Das war jetzt der erste große Schritt. Ich werde mir jetzt aber nach und nach die Zeit nehmen und noch viele, viele Dinge dazulernen.

In einem ersten Crashkurs mit ihrer Hebamme hat Elena das Wickeln geübt.

In einem ersten Crashkurs mit ihrer Hebamme hat Elena das Wickeln geübt.
Foto: Pampers

Was ich unterschätzt habe, sind die körperlichen Veränderungen.

Nicht nur mein Bauch wächst, sondern auch ich, und zwar in alle Richtungen. Als Sportlerin bin ich es ja eigentlich gewohnt, dass ich da die Kontrolle drüber habe. Und jetzt macht die Natur eben das, was sie machen muss  und nimmt sich das, was sie braucht – und da muss ich mich erst mal dran gewöhnen.

Genauso wie das Thema Schlaf.

Denn natürlich ist guter Schlaf super wichtig! Nicht nur für mich als Sportlerin, sondern für alle Menschen, weil wir ihn für unsere Energie im Alltag brauchen, den wir bewältigen müssen. Noch genieße ich meinen Schlaf, so gut es geht, aber ich muss sagen, ich merke schon erste Einschränkungen. Denn durch den wachsenden Bauch sind einige Positionen doch ein wenig unbequem, und ich muss mir immer wieder eine angenehme Position suchen.

Aber es ist ein absolutes Wunschkind, und mein Mann und ich freuen uns wirklich sehr! Das wird eine große Veränderung in unserem Leben sein. Es wird ein kleines Menschlein da sein, was ein Stück von mir ist, und ich bin schon sehr gespannt, was da auf mich zukommt. Auch wenn es für mich teilweise anstrengend ist, weiß ich, wofür sich das alles lohnt.

Und zum Glück habe ich auch in Bezug auf meine Karriere einen neuen starken Partner an meiner Seite.

Nach den Berichten über meine Schwangerschaft ist jemand von P&G auf mich zugekommen, einem Partner von Team Deutschland Paralympics, zu dem auch Pampers gehört. Wir haben uns unterhalten und dabei schnell festgestellt, dass es ein „Perfect Match“ ist. So kam es schnell und unkompliziert zu einer Zusammenarbeit.

Das heißt, #TeamPampers unterstützt mich während der Schwangerschaft und in der Elternzeit mit Baby-Care-Produkten und auch finanziell. Außerdem werde ich als Markenbotschafterin bei Events und Projekten auftreten.

Ich freue mich sehr darüber, denn so muss ich mir keine Sorgen um meine Karriere machen, sondern kann mich wie jede andere Mama auf meine Schwangerschaft konzentrieren.

Außerdem ist es ein sehr wichtiger Schritt, um zu signalisieren, dass eine Schwangerschaft im Leistungssport kein Hindernis darstellt. Das ist ein starkes Statement, und ich bin sehr dankbar dafür und für die Unterstützung.

Denn leider ist die Vereinbarkeit von Schwangerschaft und einer Karriere als Profisportlerin ein großes Thema.

Ich musste ja nicht nur meinen Trainingsplan anpassen, sondern auch mein Leben komplett neu organisieren. Das möchte ich gern nutzen, um gezielt Aufmerksamkeit für Themen zu schaffen, die im Spitzensport oft zu wenig Sichtbarkeit bekommen.

Denn viele wissen gar nicht, dass es keine festen Regeln gibt, wenn Sportlerinnen Mama werden. Es gibt keinen Mutterschutz, keinen Anspruch auf Elternzeit, keine Zusagen, dass wir unsere Kaderplätze für die nächste Saison behalten, und dadurch auch keine Garantie, dass die Fördergelder verlängert werden.

Es fehlt einfach ein Auffangnetz für schwangere Sportlerinnen.

Im September finden zum Beispiel die Weltmeisterschaften im Schwimmen statt, an denen ich normalerweise teilgenommen hätte. Damit ich meinen Kaderplatz bekomme und behalte, muss ich einmal im Jahr an diesen Großveranstaltungen teilnehmen. Das sind im Wechsel Welt- und Europameisterschaften, und alle vier Jahre kommen die Paralympics dazu.

Das heißt, wenn ich in diesem Jahr aufgrund der Schwangerschaft bei der WM nicht schwimme, habe ich automatisch für 2026 keinen Kaderplatz mehr. Was wiederum bedeutet, dass ich keine Fördermaßnahmen mehr bekomme.

Ich bin mir sicher, es gibt viele Frauen im Leistungssport, die sich diese Gedanken machen. Aber ich muss leider sagen, mich haben persönlich nicht so viele Gespräche erreicht in die Richtung, und das finde ich schade, weil man das Thema viel größer machen und viel mehr in den Fokus setzen muss.

Denn das ist der Grund, aus dem sich viele Sportlerinnen nicht trauen, schwanger zu werden. Weil sie sich zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen.

Ich möchte aber beides!

Ich möchte in meiner Karriere Mutter werden und dann zurück zum Leistungssport.

Deshalb möchte ich die jetzigen Zustände gern ändern. Und habe mich ganz bewusst entschieden, darüber zu sprechen. Denn es ist ja nicht nur bei uns Schwimmerinnen so, sondern bei allen Profi-Sportlerinnen. Ich möchte mich dafür stark machen, dass es vielleicht für die nächste Generation einfacher wird, und die jüngeren Sportlerinnen sich keine Sorgen machen müssen.

Und ich selbst habe auch schon einen konkreten Plan, wie es für mich weitergeht:

Während der Elternzeit möchte ich zum Leistungssport zurück.

Ich freue mich, dass ich dank der tollen Unterstützung jetzt schon genauere Pläne schmieden kann. Und ich möchte meine sportliche Karriere auf jeden Fall mit Kind fortsetzen. Wenn alles gut läuft und mein Körper so weit ist, möchte ich wieder ins Training einsteigen und anfangen, mich fit zu machen, damit ich 2026 wieder an Wettkämpfen teilnehmen kann.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, bei den nächsten Paralympischen Spielen 2028 in L.A. noch mal dabei zu sein. Das wäre doch ein super starkes Zeichen, als Mama zurückzukommen – und hoffentlich meinen Titel zu verteidigen.

Da wäre ich auch bei dem nächsten Themenbereich, den ich gern ansprechen würde: die Kinderbetreuung.

Leider gibt es dafür bei den Verbänden aktuell kein Budget, wenn wir bei Wettkämpfen oder im Trainingslager sind. Bei uns kommt noch dazu, dass mein Mann auch mein Trainer ist. Das heißt, wir sind beide immer gleichzeitig unterwegs.

In der ersten Zeit wird mein Mann Elternzeit nehmen, das haben wir so abgesprochen, weil er angestellt ist, und ich selbstständig bin. Das heißt, bei mir würde es nicht so einfach funktionieren.

Nach der Elternzeit, wenn wir dann beide in Vollzeit wieder arbeiten, müssen wir uns um eine Kinderbetreuung kümmern. Das heißt, wir brauchen eine Nanny, die uns unterstützt.

Vielen Dank, liebe Elena, dass du uns deine Geschichte erzählt hast. Wir wünschen dir alles Liebe für Geburt und Elternzeit und drücken die Daumen für 2028 in LA!

#TeamPampers unterstützt Athletinnen, die Eltern sind oder es werden möchten.

Themen wie die Unterstützung und Absicherung von Eltern bzw. werdenden Eltern bekommen im Spitzensport leider häufig zu wenig Sichtbarkeit. Die Zusammenarbeit von Elena Semechin und #TeamPampers schafft gezielt Aufmerksamkeit und setzt ein starkes Zeichen.

Elena Semechin freut sich über die Unterstützung durch #TeamPampers während Schwangerschaft und Wochenbett.

Elena Semechin freut sich über die Unterstützung durch #TeamPampers während Schwangerschaft und Wochenbett.
Foto: Pampers

Schwangerschaft und Elternzeit bringen für viele Athletinnen besondere Herausforderungen mit sich. Denn sie müssen nicht nur Trainings- und Wettkampfpläne an die neue Situation anpassen, sondern häufig auch ihren kompletten Alltag neu organisieren.

Genau dabei möchte #TeamPampers Elena unterstützen und gemeinsam mit ihr den ersten Schritt gehen, um ein Zeichen für eine bessere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu setzen.

Wenn du mehr zu Elena und ihrer Geschichte wissen möchtest, schau mal hier: Elena Semechin: „Die Schwangerschaft löste Chemo-Flashbacks aus“

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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