Früh aufstehen, Frühstück machen, die Kinder fertig machen, schnell zur Arbeit hetzen, danach die Kinder wieder abholen, nachmittags bespaßen, Essen machen, Kinder ins Bett bringen und zwischendurch noch Haushalt, Wäsche und Termine organisieren. Der Alltag von uns Mamas ist oft stressig und bringt uns nicht selten an unsere Grenzen. Trotzdem lieben wir unsere Kinder über alles. Deshalb überrascht mich diese News nicht wirklich: Laut einer Studie sind wir Eltern nämlich unzufriedener als Kinderlose – auf der anderen Seite geben unsere Kinder unserem Leben aber einen größeren Sinn.
Mamas sind unzufriedener als Papas
Das hat das Journal of Marriage and Family herausgefunden und dafür die Daten von mehr als 43.000 Teilnehmer*innen aus aus insgesamt 30 Ländern ausgewertet.
Demnach ist der Zusammenhang zwischen Elternschaft und Zufriedenheit im Leben stark abhängig von Geschlecht und Lebenssituation.
Während die Zufriedenheit der Papas nach der Geburt der Kinder sogar tendenziell steigt, werden viele Mamas unzufriedener. Und das aus gutem Grund: Mütter verbringen häufig deutlich mehr Zeit mit den Kindern, spüren mehr gesellschaftlichen Druck, und erledigen oft mehr im Haushalt als Väter. Dadurch erleben sie die täglichen Herausforderungen und den ständigen Spagat zwischen Arbeit und Familie intensiver.
Als Folge hängt ihre Zufriedenheit stärker von verfügbaren Ressourcen und einem unterstützenden Umfeld ab. Dementsprechend sind zum Beispiel Alleinerziehende, sehr junge Mamas oder Mütter, die wenig bis keine Unterstützung bei der Kinderbetreuung haben, im Schnitt unzufriedener.
Das Gegenteil ist in Skandinavien der Fall
Ganz anders sieht es bei unseren Nachbarn in Skandinavien aus. Dort steigt die Zufriedenheit der Eltern nach der Geburt nämlich an. Eine mögliche (und wahrscheinliche) Begründung dafür kann laut der Wissenschaftler die besondere Kinder- und Familienfreundlichkeit in den skandinavischen Ländern sein.
Zum Beispiel haben Eltern in Schweden Anspruch auf 16 Monate Elterngeld, außerdem können auch Großeltern drei Monate bezahlte Elternzeit nehmen. Zusätzlich zum Kindergeld gibt es eine „Zulage für große Familien“ mit zwei oder mehr Kindern. Väter haben nach der Geburt Anspruch auf 10 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub.
Und auch die Kinderbetreuung ist dort sehr gut geregelt.
Genau wie bei uns haben Kinder ab dem ersten Lebensjahr Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Die Kosten dafür sind allerdings deutlich niedriger, bei gleichzeitig höherem Betreuungsschlüssel, außerdem sind die Betreuungszeiten auch für Eltern im Schichtdienst angepasst.
Und wenn das Kind mal krank ist? Dann bekommt ein Elternteil bis zu 120 Tage im Jahr (!) rund 80 % des Nettogehalts als Kinderkrankengeld ausgezahlt.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die skandinavischen Länder sich sehr für Gleichstellung und Vereinbarkeit einsetzen. Beides Faktoren, die vor allem Mütter (aber auch Väter) entlasten und offenbar zu einer größeren Zufriedenheit bei Eltern führen.
Kinder geben unserem Leben einen Sinn
Was alle Länder gemeinsam haben: Die meisten Eltern gaben in der Befragung an, dass ihre Kinder ihrem Leben mehr Sinn geben. Und zwar unabhängig von Geschlecht, sozialem Umfeld und anderen Faktoren. Und das ist doch wirklich schön zu lesen, oder was meint ihr?
Wie ist es bei euch; Seid ihr zufriedener, seit ihr Kinder habt – oder eher gestresst(er) und unzufrieden(er?