8 Wunder, die der Körper deines Babys beim Stillen vollbringt

Genießt du das Stillen? Eines ist sicher: Dein Baby tut es. In vollen Zügen. Denn es stillt dabei nicht nur seinen Hunger, es spürt deine Liebe und kann sich ganz nah an dich kuscheln. Während dein Baby sich beim Trinken so richtig entspannt, arbeitet sein Organismus auf Hochtouren. Es ist eines der vielen Wunder der Natur, was dieser kleine Körper alles so auf die Beine stellt, damit es „seinem Baby“ gut geht.

Versuche dir mal vorzustellen, was dein kleiner Schatz so alles macht, wenn du ihn das nächste Mal anlegst:

1. Reflexe trainieren:
Während dein Kind trinkt, macht es gleichzeitig ganz automatisch viele Dinge gleichzeitig. Es saugt und schluckt, na klar, aber zugleich knetet es mit seinen kleinen Händen deine Brust, es kratzt mit seinen winzigen Nägeln (aua!) oder spielt mit seinen Fingern. Diese Reflexe starten schon im Mutterleib. Und sie sind es auch, die dein Kind schon bald dazu bringen, bei Hunger an seinen Händen zu lutschen.

2. Wachstum anregen: Deine Milch ist jeden Tag anders und perfekt zusammengesetzt für dein Kind. Wenn das kein Wunder ist! Ihre Formel aus Proteinen, Fett und Kohlenhydraten hilft deinem Schatz, zu wachsen, sich gesund zu entwickeln und sein Gehirn reifen zu lassen. Jede einzelne Zelle leistet dabei ihren Beitrag.

3. Wärme produzieren: Wenn du dein Kind stillst, kann das seine Körperwärme und die Atmung regulieren. Untersuchungen haben gezeigt, dass sogar der Blutzuckerspiegel stabilisiert wird. Am besten klappt das übrigens, wenn ihr Haut an Haut seid. Wann immer deine Zeit und die Umgebungstemperatur es zulassen, ist es also prima, wenn du dein nacktes Kind oben ohne stillst. Dein Kind wird es genießen – und toll für die Bindung ist es ebenfalls. Apropos:

Stillen Haut an Haut ist das Wunderbarste, das du deinem Baby geben kannst. Foto: Bigstock

4. Bindung stabilisieren: Beim Anlegen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das dabei hilft, die Bindung zwischen Mutter und Kind aufzubauen. Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass Kinder sich noch lange nach dem Abstillen an den Geruch der Mutterbrust erinnern.

5. Kalorien verbrennen: Wir alle wissen, dass Stillen ein prima Kalorienkiller für die Mama ist. Aber auch Babys verbrennen dabei eine Menge Kalorien – nur freuen sie sich sicher nicht so darüber wie wir Mamas. Deswegen verlangen einige Kinder in ihren ersten Lebenstagen auch gefühlt ständig die Brust. Sie verbrennen anfangs beim Trinken mehr Kalorien, als die Milch ihnen geben kann. Aber das reguliert sich meistens schnell von ganz alleine.

6. Entspannen und Schmerzen lindern: Man sieht es Babys an, wie relaxt und zufrieden sie sind, wenn sie sich sattgetrunken haben. Es kommt aber noch besser: Mediziner sind der Meinung, dass Stillen sogar die Schmerzen von kleineren medizinischen Eingriffen wie einer Blutabnahme oder Impfungen lindern kann. Ein möglicher Grund: Muttermilch enthält viel Zucker, der Babys Körper zur Produktion von Endorphinen anregt. Und diese fantastischen Hormone führen unter anderem dazu, dass man keine Schmerzen spürt.

7. Das Immunsystem trainieren: Besonders die erste Milch, die nach der Geburt produziert wird (Colostrum), ist reich an speziellen Antikörpern. Diese können Babys nicht direkt in ihr Blut aufnehmen. Daher setzen die Antikörper ihren Schutz gegen Infekte im Magen-Darm-Trakt ein und bauen hier einen sehr wichtigen Standort des Immunsystems auf.

8. Volle Windeln produzieren: Ja, dieser Punkt hört auf jeden Fall auch zu der Liste der Wunder, die das Stillen vollbringt. Denn keiner beschäftigt sich mehr mit Stuhl, A-a, Kaka oder wie auch immer man es nennt als Mamas. In Babys ersten Tagen hier auf der Welt wirkt die Milch wie ein sanftes Abführmittel, das hilft, den ersten schwarzen Stuhl (Mekonium oder auch „Kindspech“) auszuscheiden. Aber auch danach machen viele Kinder die Windel voll, während sie trinken – oder eben kurz danach. „Schuld“ daran ist der völlig normale und logische Reflexe des Magen-Darm-Systems: Bauch voll mit frischer Milch? Platz schaffen im Darm!

Stillen ist also eine rundum wunderbare Sache für dein Kind. Manchmal kann es aber ganz schön hart sein. Deswegen ist es wichtig, nie aus den Augen zu verlieren, dass natürlich auch Kinder, die Säuglingsnahrung bekommen, sich gesund und glücklich entwickeln. Denn auch ein liebevoll gefüttertes Fläschchen verbindet Mama und Baby ganz tief – und lässt beide das Wunder ihrer Liebe spüren.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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