5 Tipps für Eltern, deren Kinder mollig sind

Vielleicht schaut man seinem Kind eines Tages beim Spielen zu, denkt darüber nach, wie sehr man es doch liebt – und dann darüber, ob es ein wenig zugenommen hat. Ja, doch, bei näherem Hinsehen sieht das Gesicht etwas voller aus, die Arme viel weicher oder das Bäuchlein runder.

Tja, was macht man denn dann mit dieser Erkenntnis?

Ist das nun wild, muss man überhaupt etwas machen? Und wenn das Kind schon ein wenig größer ist und vielleicht selbst bemerkt, dass sein Körper sich verändert hat?

Auf jeden Fall sollte man sich erstmal nicht zu viele Sorgen machen. Denn viele Kinder nehmen in ihrer Entwicklung immer mal wieder zu und ab. Es scheint, als ob sich einige erstmal ein wenig „in die Breite“ futtern – um dann „in die Höhe“ zu schießen und dabei wieder zu erschlanken.

Aber klar, zu viele Pfunde können auch oder gerade in jungen Jahren bedenklich sein, Krankheiten auslösen und den Grundstein für Übergewicht im Erwachsenenalter legen.

Es ist und bliebt aber ein schwieriges Thema, denn wir wollen unsere Kinder nicht kränken, sie nicht verunsichern oder zu einem gestörten Verhältnis zum Essen bringen.

Was kann man also tun, wie geht man damit um, wenn man das Gefühl hat, dass sein Kind ein paar Pfunde zu viel mit sich herumschleppt?

Hier ein paar Tipps:

1. Den Arzt um seine Einschätzung fragen – aber bitte alleine

Häufig ist es schwierig zu entscheiden, ob die Pölsterchen beim Kind wirklich ein wenig problematisch sind/werden könnten – oder ob es sich eben um eine ganz normale Phase im Rahmen eines Wachstumsschubes handelt. Am besten beurteilen kann das in der Regel der Kinderarzt. (Unter Medizinern gilt ein Kind übrigens in der Regel dann als zu dick, wenn sein Gewicht 20 Prozent und mehr über dem Durchschnittswert für Alter und Körpergrösse liegt.)

Klar, dazu muss er das Kind sehen und untersuchen, um das es geht. Aber gerade bei Kindern, die schon ganz viel oder alles verstehen (und das ist häufig viel eher der Fall, als wir es denken), wäre es prima, wenn ein Elternteil sich danach alleine mit dem Arzt unterhalten kann: Sollte man das Gewicht des Kindes im Auge behalten? Besteht schon Handlungsbedarf? Hat er gute Tipps?

All das muss das Kind erstmal gar nicht mitbekommen, weil der nächste Tipp lautet:

2. Kinder mit der Einstellung aufziehen, dass jeder Körper schön ist

Wer möchte, dass sein Kind mit einem gesunden Körperverständnis und offen aufwächst sowie (hoffentlich) nicht allzu anfällig ist für das ganze Thema Körperkult, der muss mit ihm entspannt und positiv über jede Art von Körpern sprechen, wenn das Thema darauf kommt. Dicke Körper. Dünne Körper. Und alles dazwischen. Männerkörper, Frauenkörper, Transkörper… Körper, denen vielleicht ein Teil fehlt oder bei denen ein Teil nicht so funktioniert, wie wir es gewohnt sind.

All diese Körper sind etwas Besonderes, wie die Menschen, zu denen sie gehören – und gleichzeitig ganz normal. Wenn Kinder das lernen, dann lernen sie auch, ihre eigene „äußere Hülle“ zu akzeptieren und zu lieben. Und das ist ein ganz wichtiger Grundstein für das eigene Selbstwertgefühl.

3. Kinder niemals auf strikte Diäten setzen

Ein Kleinkind, dass nur Salatblätter kaut oder schon weiß, wie böse Kalorien sein können? Da schaudert es einen doch, oder? Wer einem Kind eine „richtige“, einseitige Diät verordnet, bringt ihm garantiert kein gesundes Verhältnis zum Essen bei und bringt eher schon in jüngsten Jahren den Stoffwechsel durcheinander. Von drohenden Mangelerscheinungen einmal ganz abgesehen!

Dem Kind nur kleinere Portionen zu geben, von denen es nicht satt wird, lässt Kinder das natürliche Gefühl für Hunger und Sättigung verlieren – Essstörungen wie Magersucht oder Ess-Brech-Sucht können folgen

Aber natürlich, wenn ein Kind sich am hauptsächlich von Süßem und Fettigem ernährt und seine Eltern es einfach gewähren lassen, ist das genauso schädlich.

Nur…. Was ist denn dann der richtige Weg?

4. Gesunde Gewohnheiten vermitteln – losgelöst vom Gewichtsthema

In der Regel lieben Kinder es, herumzutoben. Vielleicht verlieren einige von ihnen diese Leidenschaft zur Bewegung irgendwann. Dann ist es höchste Zeit, dies zu ändern! Eltern sollten Kindern täglich dazu ermutigen, sich zu bewegen. Sei es nun beim Sport, beim Toben auf dem Spielplatz oder bei der Radtour am Wochenende. Wetten, dass die Kleinen schnell wieder merken, wie glücklich es sie macht, sich auszupowern? Wie stolz sie sind, wenn sie schneller und stärker bei etwas werden?  DAS ist es, womit man Kinder motivieren sollte – und bitte nicht damit, dass ihre Körper mithilfe von Bewegung bald wieder in die gesellschaftliche Norm passen.

Selbiges gilt auch fürs Essen: Klar sind Süßigkeiten megalecker! Aber was gibt es denn noch, was mindestens genauso gut schmeckt? Und was brauche ich alles, damit mein Körper gesund und stark wachsen kann? Damit ich gesund bleibe und mich gut fühle?

Für die Theorie sind kindgerechte Ernährungsbücher spitze! Ungeschlagen ist allerdings die Praxis. Mit kunterbunten Obst- und Gemüsetellern, lecker belegtem Vollkornbrot… Und vor allem gemeinsamen Einkäufen und Kochtreffen in der Küche, bei denen geschnuppert, geschnippelt und vor allem natürlich immer wieder probiert werden kann.

Ein gesundes Leben sollte gar kein Riesen-Thema sein in der Familie, sondern ganz normal.

5. Darauf achten, was man sagt

Selbstliebe ist eines der Geheimnisse für ein zufriedenes Leben. Und nichts wünschen sich Eltern mehr für Kinder, oder?

Auch hier ist es ganz wichtig, wie man es selbst handhabt. Ich kenne das selbst am besten: Hier ein Kniff in meine Hüfte, da ein trauriger Blick in den Spiegel mit eingezogenem Bauch, dort ein blöder Spruch über mich selbst.

Tja, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Kinder selbst im Spiegel betrachten (weil man das als Erwachsene ja anscheinend so tut) und ihre Makel suchen. Haben sie einen dicken Bauch, wie Mama? Oder etwas ganz anderes, das „doof“ aussieht?

Entspannt bleiben und seinem Kind beiseite stehen, das ist am Ende das Erfolgsrezept gegen überflüssige Pfunde beim Kind.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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