7 Dinge, die Mamas von Jungs mit langen Haaren nie mehr hören wollen

Wie Mädchen und Jungen aussehen müssen, davon gibt es in vielen Köpfen eine klare Vorstellung. Und dazu gehören meist keine Jungs mit langen Haaren. Dass das aber nicht mehr zeitgemäß ist, weiß auch „Echte Mama“ Hanna (26) aus dem Rheinland. Sie hört täglich dumme Sprüche für die Frisur ihres Sohnes, der keinen klassichen Jungs-Haarschnitt hat:

„Im Leben von Jungs-Mamas gibt es diesen einen, kritischen Moment. Nämlich der, in dem dem Sohn die Stirnhaare in die Augen gewachsen sind und man sich zwischen Schere oder Haarspange entscheiden muss. Was möchte man: Einen coolen Jungs-Schnitt oder einen Sohn mit süßen langen Haaren?

Wir haben uns damals für die Haarspange entschieden, inzwischen ist unser Sohn drei Jahre alt und darf selbst entscheiden. Bisher entschied er das genau wie wir: Er will auf keinen Fall seine Haare geschnitten bekommen. Er fühlt sich pudelwohl mit langen Haaren. Was für uns völlig in Ordnung ist, scheint unseren Mitmenschen nicht so ganz in den Kram zu passen. Wir mussten uns schon ganz schön viele doofe Sprüche anhören.

Folgende wollen wir nie wieder hören:

1. Oh, was für ein süßes Mädchen!

Haben wir uns das selbst zuzuschreiben? Vielleicht. Aber einfach nur aufgrund der Haarlänge ein Kind einem Geschlecht zuzuordnen, das ist schon ganz schön altmodisch. Was für beide Geschlechter gilt. Auch mein Mädchen mit kurzen Haaren wird ständig als „Junge“ bezeichnet. Die ist allerdings bereits fünf und trägt mit Vorliebe rosarote Röcke.

2. Ich habe das (siehe Punkt 1) gesagt, weil er aussieht wie ein Mädchen.

Oh, herzlichen Dank! Das höre ich, vollkommen egal, ob er rosarote Hosen trägt oder eben doch mal komplett in Blau gekleidet ist. Was ist nur aus der guten Zeit geworden, in der man von den Klamotten auf das Geschlecht geschlossen hat? Na ja. Ich frage mich aber ernsthaft, warum man das überhaupt machen muss. Warum kann man nicht einfach sagen: „Oh, was für ein süßes Kind!“? Oder erstmal nach dem Namen fragen?

3. Darf ich mal anfassen?

Ja, auch das gibt es. Es gibt ernsthaft Menschen, die versuchen, die wunderschönen, lockigen, roten Haare meines Kindes zu streicheln. Pfoten weg! Oder wie würdet ihr es finden, wenn man euch plötzlich streicheln würde?

4. Er würde wie ein richtiger Junge aussehen, wenn seine Haare geschnitten wären.

Wie sieht denn eigentlich ein richtiger Junge aus? Irgendwie dachte ich bisher immer, Kinder sehen aus wie Kinder. Seit wann allerdings ist es in Ordnung, die Psyche von Kindern mit fiesen, beeinflussenden Kommentaren wie diesem zu stören?

Kurze Haare, blaue Kleidung: Muss ein „richtiger“ Junge immer so aussehen? Foto: unsplash / Eddie Kopp

5. Wann gehst du mit ihm zum Friseur?

Gute Frage. Wann gehst du denn mal zum Friseur? Da sind schon so einige graue Haare auf deinem Kopf. Und wenn wir schon dabei sind: Wann gehst du mal zum Frauenarzt? Wann wirst du dein Auto waschen? Wann lässt du dir deine Bikini-Zone enthaaren? … Keiner mag merkwürdige Fragen über persönliche Dinge.

6. Dann gehe ich mal mit ihm zum Friseur.

Und schon weiß ich, wer nie wieder babysitten darf… Mein Kind, meine Entscheidung. Und später: Mein Kind, meine Entscheidung, diese Entscheidung ihm selbst zu überlassen.

7. Er ist noch zu jung, um eine solche Entscheidung treffen zu können.

Das wissen bestimmt alle Menschen besser als wir. Wir sind ja nur die Eltern. Im Ernst: Es geht hier nicht darum, ob er eine lebensnotwendige Arztbehandlung bekommen will oder darum, ob er jeden Tag Kuchen zum Frühstück essen darf. Es sind nur Haare, die jeden Tag gekämmt und gepflegt werden. So lange sie nicht verfilzen oder zu einem Läusebrutstall werden, dürfen sie gerne wachsen.“

 

 

Rebecca
Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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