„Hey, hört endlich auf, mich eine schlechte Mutter zu nennen!“

Jede Mama ist großartig und eine echte Superheldin: Sie hat unter Schmerzen einem kleinen Menschen das Leben geschenkt, sie verzichtet auf Schlaf und würde alles tun, damit es ihrem Kind gut geht. Trotzdem wird sie oft eine schlechte Mutter genannt.

Denn laut der Meinung anderer Leute wird aus einer Superheldin schnell eine Superschurkin:  Sie geht zum Beispiel arbeiten oder eben nicht, sie trinkt Alkohol, ist tätowiert, lässt ihre Kinder aufs Handy schauen, geht mit ihren Freundinnen aus, stillt nicht, schminkt sich täglich, lässt sich gehen etc.

Problematisch wird es, wenn der Unmut über diese Andersartigkeit in bösartige, laute Lästereien ausartet. Nur weil die eine Mama die Dinge anders angeht als jemand Anderes, wird sie schnell als schlechte Mutter bezeichnet.

Denn die Frage ist ja: Wo zur Hölle haben diese Besserwisser das Handbuch her, in dem der Prototyp einer guten Mutter beschrieben ist?

Ganz klar, von Müttern abgesehen, die ihre Kinder vernachlässigen und körperlich oder seelisch misshandeln, ist niemand eine schlechte Mutter.

Auch Sia Cooper, Mama von zwei Kindern, hat die Nase voll davon, Rabenmutter genannt zu werden. Die Fitness-Bloggerin aus Kalifornien sagt, dass sie schon unzählige  Male eine schlechte Mutter genannt wurde: Dafür, dass sie viel arbeitet. Dafür, dass sie sich um ihr Aussehen und ihre Fitness kümmert. Dass sie im Motorsport ein eigenes Hobby pflegt. Dass sie ab und zu mal einen Wein trinkt und ihre Kinder technische Geräte nutzen lässt…

Auf Instagram hat sie jetzt mit viel Ironie „zurückgeschlagen“.

Auf dem Foto des Posts sitzt die Zweifach-Mama in einem Sport-BH, der ihre Tattoos präsentiert, zusammen mit ihren beiden Kindern auf einer Treppe. Sia trinkt anscheinend beherzt Wein, und zwar direkt aus der Flasche. Ihre Tochter ist schokoladenverschmiert, ihr Sohn spielt am Tablet. Mit schwarzem Filzstift hat sie „Bad Mom“ auf ihren Arm geschrieben – schlechte Mutter.

„Hätte ich jedes Mal, wenn Leute mich eine schlechte Mutter genannt haben, 5 Cent bekommen, wäre ich sehr reich!“ schreibt Sia zu diesem Foto.

Das Foto zeigt geballt die schlimmsten „No-Gos“, für die die Bloggerin schon kritisiert wurde. Diese Lässigkeit mit dem Thema leistet sie sich, denn sie weiß tief in ihrem Herzen, dass sie eine großartige Mama ist. Sie liebt ihre Kinder über alles und tut jeden Tag ihr Bestes – auf ihre ganz eigene Art.

Die wichtigste Botschaft ihres Posts ist aber: Jede Mama sollte ihren eigenen Weg gehen.

Und alle, die andere Mütter verurteilen, sollen schweigen. „Ich habe gelernt, dass die wahren ,schlechten Mütter`diejenigen sind, die ständig andere kritisieren. Denn diese Mütter sind unsicher und fühlen sich unzulänglich. Warum sonst würden sie sich so verhalten?“

Dass starke Aussagen wie die von Sia überfällig sind, zeigt die Resonanz auf ihren Post. Er wurde über 25.000 Mal geliked und begeistert kommentiert.

Denn sie hat vollkommen recht: Jede Mama, jedes Kind und jede Familie ist anders. In den meisten Fällen kann sich niemand ein Urteil erlauben.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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