Ivana Moral war ihrem Mann 25 Jahre lang eine „gute Frau“ – mehr, er sich es sich je hatte träumen lassen.
Als die heute 48-jährige und ihr Mann 1995 heirateten, unterschrieben beide eine Gütertrennungsvereinbarung.
Sprich: Jeder behielt sein eigenes Vermögen und seinen Besitz.
Nun vermehrte Ivanas Mann sein persönliches Vermögen über die Jahre hinweg stetig. Das konnte der spanische Geschäftsmann auch voll fokussiert tun, denn: „Ich habe mich dafür entschieden, meine beiden Töchter großzuziehen, mich um meinen Mann zu kümmern und dafür zu sorgen, dass das Haus immer tadellos ist“, wie Ivana gegenüber der spanischen Zeitung „Nius“ erzählt. Ihr eigenes Vermögen blieb dabei auf der Strecke.
2020 ließ sich das Paar dann scheiden. Und Ivana stand vor großen finanziellen Schwierigkeiten:
„Er hat alles behalten und ich hatte nichts, ich war auf allen Ebenen ein abhängiger Mensch.“
Ivana hatte keinerlei Berufserfahrung. Sie sagt, dass es sei ein langwieriger Prozess gewesen, bis sie erkannt habe, das „Hausarbeit ein Job ist wie jeder andere“.
Und erkannte: „Es war eindeutig ein Fall von Missbrauch, dass ich finanziell völlig ausgeschlossen wurde und nach dem Ende meiner Ehe nichts mehr übrig blieb, sodass meine Töchter und ich nach all den Jahren, in denen ich meine ganze Zeit, Energie und Liebe in die Familie gesteckt habe, mit nichts dastanden.“
Ivana beschloss, sich mit dieser Ungerechtigkeit nicht abzufinden, nahm sich eine Anwältin und klagte.
Im Prozess kam dann nach und nach ans Licht, wie erfolgreich Ivanas Mann wirklich in den vergangenen Jahren wirklich gewesen war: Er baute ein erfolgreiches Fitness-Unternehmen auf, kaufte eine 70 Hektar große Olivenölfarm im Wert von 4 Millionen Euro…
Er konnte sich mehrere Luxus-Autos leisten, kaufte sich ohne mit der Wimper zu zucken alles, was er wollte, z.B. einen 400-Euro-Helm. Finanzierte aber nicht das Studium seiner Tochter.
Falls Ivana doch noch leise Zweifel an der Richtigkeit ihres Vorgehens gehabt hatte, schwanden diese im Laufe der Verhandlung sicher komplett.
Und tatsächlich sah es das Gericht ganz ähnlich und entschied: Der Spanerin stehen 204 000 Euro zu, die ihr Ex-Mann zahlen muss. Außerdem muss er ihr künftig eine monatliche Rente von 500 Euro UND monatlich 400 Euro bzw. 600 Euro an seine beiden Töchter zahlen, die heute 20 und 14 Jahre alt sind.
Das sei „ein Urteil für die Arbeit aller Frauen im Schatten“, so Ivanas Anwältin.
Die Summe wurde anhand des monatlichen Mindestlohns (1080 Euro in Spanien) berechnet.
