Zähneputzen, UV-Schutz, Lesen lernen? Diese Kinder entscheiden selbst!

Es gibt so viele Arten, seine Kinder zu erziehen, wie es Eltern gibt – und (fast) alle Mamas und Papas wollen nur das Beste für ihre lieben Kleinen.

Eine ganz spezielle Art der Kindererziehung lebt Familie Allen aus Brighton/Großbritannien.

Mama Adele und Papa Matt (beide 39) setzen auf die „Kinder-Autonomie“.

Was das genau heißt?

Nun, Ulysses (12), Ostara (8) und Kai (4) sollen sich nicht den Regeln der Gesellschaft unterwerfen, sondern selbst entscheiden, was sie lernen, essen, den Tag über tun, wann sie schlafen…

 

Das große Ziel dahinter: Ihre Eltern wollen ihnen „sparsame und natürliche Lebensangewohnheiten“ beibringen, wie Adele und Matt der New York Post berichten.

Das Motto: „Learning by Doing!“

Und das hört sich ja erstmal gut an. Aber ist natürlich auch eine Frage der Interpretation.

Denn das „Lernen durch tun“ der Allens lässt dem britischen Bildungssystem keine Chance: „Stattdessen schulen wir unsere Kinder. Das bedeutet, dass sie Interesse an etwas zeigen müssen, damit wir es mit ihnen erkunden können, anstatt einem Lehrplan zu folgen und ihnen zu sagen, was sie lernen werden. Das heißt nicht, dass es keine Anleitung gibt. Es geht nur darum, sie in die Entscheidungen einzubeziehen“, erklärt Adele.

Die rechtliche Lage in Großbritannien gibt den Dreifach-Eltern diese Freiheit: Homeschooling ist legal und muss auch nicht den nationalen Schul-Richtlinien folgen.

Wie sieht denn nun aber der Unterricht im Hause Allen wirklich aus?

Es wird viel Wert auf die Neigungen der Kinder gelegt. Ostara liebt Nähen, so darf sie ihren Fokus auf Handarbeiten legen. Ulysses widmet sich derzeit hauptsächlich seiner Leidenschaft für Tiere und Computer, erzählt Adele.

Lesen und schreiben brachte sich der Zwölfjährige erst vor zwei Jahren selbst bei.

„Unser Sohn war zehn Jahre alt, als er begann, sich für das Lesen und Schreiben zu interessieren. Er nahm einfach Stift und Papier zur Hand und brachte es sich selbst bei. Die Sprache ist überall um sie herum, also werden sie diese zwangsläufig aufgreifen! Da sie nicht im Klassenzimmer sind, gibt es keinen Druck, bestimmte Dinge bis zu einem gewissen Alter zu erledigen.“

Doch nicht nur in Sachen Bildung ticken die Allens ein wenig anders viele andere Eltern.

„Bevor wir unsere Kinder bekamen, begannen wir mit dem natürlichen Leben, also wurde es zu einem natürlichen Fortschritt, der sich fortsetzte und begann, alle unsere Entscheidungen zu beeinflussen, nachdem ich schwanger wurde.“ Das heißt auch: „Wir haben unsere Kinder nicht geimpft, was die Leute als grausam bezeichnen, und wir nutzen das Gesundheitssystem nicht. Stattdessen verwenden wir natürliche und pflanzliche Heilmittel.“

Zudem kam Milchpulver Adele gar nicht in die Tü… also, ins Fläschchen. Ulysses beispielsweise wurde bis zum Alter von 6 Jahren gestillt.

So sehr viele Eltern auf Routinen schwören, so wenig liegt dieser Familie daran. Zeitpläne gibt es nicht.

Wenn die Kinder hungrig sind, wird gegessen. Wecker gibt es hier nicht, aufgestanden wird, wenn man sich ausgeschlafen fühlt.

Ein bisschen weniger kuschelig, sondern im allgemeinen Verständnis eher bedenklich sind folgen Regeln, also Nichtregeln, oder wie auch immer: Aufs Zähneputzen und Sonnencreme wird ebenfalls gänzlich verzichtet.

Sagt doch mal, wie findet ihr denn diese Art der Erziehung?

Eigentlich wunderbar, zumindest in der Theorie – oder denkt ihr, dass man seinen Kindern so eigentlich keinen Gefallen tut?
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Hop oder top?x

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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