„Ich wollte die perfekte Mama sein – dann kam mir das Leben dazwischen.“

Wer von uns hat nicht so wunderschöne Bilder von der Frau im Kopf, die wir als Mama gerne wären – oder hatte es zumindest, bevor er eine geworden ist: Der Tag würde damit beginnen, dass wir zum Frühstück – natürlich nach unserer frühmorgendlichen Yogasession – perfekte zuckerfreie Pfannkuchen zaubern, die alle lieben.  Und natürlich verlieren wir danach unser gelassenes Lächeln auch dann nicht, wenn das Kind fünf Minuten vor KiTa-Start auch bei der fünften Aufforderung keinerlei Anstalten macht, in seine Schuhe zu schlüpfen… So weit die Vorstellung.

„Und dann kam das Leben: Dann wurde ich Mutter.“

So beschreibt es Bloggerin Jennifer auf ihrer Facebookseite They whine, so I whine. Sie will uns auffordern, nachsichtiger mit uns umzugehen und uns gegenseitig liebevoll zu stärken.

Das erscheint erstmal gar nicht so einfach. Diese blöden Schuldgefühle finden uns einfach immer. Dabei ist es ja nicht so, dass wir unser Kind hauen oder mit wirklich bösen Worten verletzten würden. Nein, wir werden bloß unseren eigenen Ansprüchen nicht gerecht – und auch nicht denen, von denen wir vielleicht nur denken, dass sie andere an uns stellen.

„Schluss damit“, fordert Jennifer. Quälen wir uns und andere doch nicht mehr mit Selbstvorwürfen und völlig überzogenen Erwartungen! Seien wir uns und anderen doch lieber eine Freundin. Und zwar eine echte. Eine, die uns mit einem liebevollen Lächeln die Hand auf die Schulter legt uns sagt: Die Dinge sind in Ordnung, wie sie sind. Du bist genug – und so viel besser als du denkst! Lass niemanden in dein Leben, der dir etwas anderes sagt und sag‘ auch du es dir nicht.

Schenkt euch selbst einen liebevollen Blick

Oder, wie es Jennifer ausdrückt:

„Von einer Freundin zur anderen: Ich will deine Perfektion nicht, lass sie hinter dir. Ich will Mütter die wahrhaftig sind. Ich will Schwestern und Freundinnen, die nicht vorgeben, alles im Griff zu haben. Ich will die Mamas, die keine Angst haben, die Wahrheit zu zeigen, mit all den Unzulänglichkeiten. Die uns in die Unordnung in ihrem Leben mit einem Kaffee und einem Lächeln einladen. Ich werde mich nicht mehr dafür entschuldigen, wie ich mein Leben lebe. Das solltest du auch tun!“

Gönnt euch also eine Umarmung und gebt der Mama-Freundin auch gleich eine. Lasst uns aufhören, angespannt den Atem anzuhalten. Lasst den Druck abfallen und spürt, wie ein Stück von der lächelnden Gelassenheit zurückkehrt, die wir wollten.

Über kleine Unperfektheiten zu grübeln, ist ohnehin Zeitverschwendung, wenn man aufs große Ganze blickt: Verrät euch nicht jedes Lächeln und Ankuscheln eures Kindes, wieviel ihr in Wahrheit wuppt?

Jana Stieler
Ich lebe mit Mann und Sohn im Süden Hamburgs – am Rande der Harburger "Berge" (Süddeutsche mal kurz weghören: Der höchste Punkt misst immerhin sagenhafte 155 Meter ü. M.). Wenn ich nicht gerade einen Text verfasse, liebe ich Outdoor-Abenteuer mit meiner Familie, lange Buch-Badewannen-Sessions mit mir allein und abendliches Serien-Binge-Watching.

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