„Ich habe vor zwei Jahren einen kleinen Sohn bekommen und wir planen nun das zweite Kind. Um die Kinder soll es in meiner Geschichte aber nur indirekt gehen, mich beschäftigt nämlich aktuell das Thema Freundschaft als Mama. Ich denke, alle Mütter können ein Lied davon singen, dass sich Freundschaften verändern, wenn man ein Baby bekommt. Mein Leben dreht sich nun meistens um meinen Sohn und das ist auch gut so.
Trotzdem vermisse ich es manchmal, mich spontan mit Freundinnen zu verabreden. Meine Freundschaften sind mir als Ausgleich zum Mamaleben sehr wichtig, auch mit Menschen, die selbst noch keine Kinder haben. In der ersten Zeit mit Baby war das anders, da habe ich mich am liebsten mit anderen Neu-Mamis ausgetauscht.
Aber gerade genieße ich es, mal über etwas anderes zu reden als Windeln und Babybrei.
Ich würde also sagen, dass ich grundsätzlich offen bin und auch ein offenes Ohr für die Partygeschichten meiner Single-Freundinnen habe. Manchmal ist mein aber Sohn dabei, wenn ich mich mit meinen Freundinnen treffen, anders ist es eben oft nicht möglich. Klar, dass er dann auch seine Aufmerksamkeit einfordert und nicht immer still daneben sitzt. Dass das als kinderlose Freundin nicht immer nur ‚süß‘ ist, sondern auch mal nerven kann, verstehe ich.
Allerdings kränkt es mich schon, wenn ich merke, dass eine Freundin so gar keine Lust auf ihn hat. Eine meiner Freundin möchte selbst keine Kinder. Ich muss ihr lassen, dass sie immer ein offenes Ohr hat, wenn ich etwas über mein Familienleben loswerden will. Sie hört sehr geduldig zu, wenn ich mit ihr über Problemchen oder Sorgen bezüglich meines Sohnes spreche, aber in der Begegnung mit ihm ist sie eine Katastrophe in meinen Augen.
Neulich hat sie sogar leicht die Augen verdreht, als ich spontan mit ihm zu einem Treffen kam. Sie wirkt zunehmend genervt, wenn er unsere Gespräche unterbricht und reagiert auch kaum auf ihn. Ich weiß, dass sie keinen Kinderwunsch hat und sich auch nicht für Kinder interessiert, aber mein Sohn ist nun eben ein Teil meines Lebens – und nicht nur irgendein Teil, sondern der wichtigste überhaupt.
Ich kann nur sehr schwer darüber hinwegsehen, dass sie so gar keine Verbindung zu ihm haben möchte.
Für mich ist das eine Kränkung, ich bin darüber traurig, aber irgendwie auch wütend. So schwer ist das doch nicht, sich mal ein paar Minuten Mühe zu geben, oder? Andererseits frage ich mich, ob ich ihr einen Vorwurf machen kann, weil sie sich bewusst dazu entschieden hat, dass sie keine Kinder in ihrem Leben möchte – und ich schleppe nun doch eines an, auf das sie Rücksicht nehmen muss.
Wir wussten immer, dass wir sehr unterschiedlich sind, was unsere Vorstellungen vom Leben angeht. Sie ist sehr unabhängig und selbstbestimmt und ich wollte schon immer Familie und ein geregeltes Leben mit Einfamilienhaus, Hund und Kindern. Vielleicht sind wir doch zu unterschiedlich…”
Liebe Lina, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
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WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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