Wie schwer darf ein Schulranzen sein?

Hefte, Bücher, Ordner, Trinkflasche, Brotdose und schwupps fühlt sich der Schulranzen für Mamas schnell an wie ein Sack Zement. Während wir noch unsere unförmigen Eastpacks in den Kniekehlen baumeln ließen, machen wir uns heute schnell Sorgen, ob der große Schulranzen die Kleinen nicht unter sich begräbt. Aber wie schwer ist eigentlich ZU schwer? Wir haben uns das mal genauer angeschaut!

So schwer sollte ein Schulranzen wirklich sein

Die sogenannte Schulranzen-Norm (DIN 58124) gibt in Deutschland genau vor, welche Produkt- und Materialeigenschaften ein Rucksack haben muss, um den Titel „Schulranzen“ tragen zu dürfen. Lange Zeit war darin sogar geregelt, dass ein befüllter Schulranzen nicht mehr wiegen sollte als 10% des Körpergewichts des Kindes, das ihn trägt. Angeblich stammte diese Vorgabe aber noch aus der Zeit des ersten Weltkrieges, als es darum ging, wie schwer die Rucksäcke von Soldaten bei langen Fußmärschen sein durften. Weil das zum Glück nichts mehr mit unseren heutigen Schulkindern zu tun hat, wurde diese Vorgabe mittlerweile aus der Norm gestrichen.

Mittlerweile empfehlen Experten als Faustregel ein Schulranzengewicht von etwa 10-15 % des Körpergewichtes des Kindes. Ein Erstklässler mit einem Gewicht von 18 bis 23 Kilo, sollte demnach nicht schwerer tragen als 2,7 bzw. 3,5 Kilo. Da die meisten Schulranzen leer aber schon etwa 1 Kilo wiegen, ist das oft nicht realistisch. Tatsächlich gehen an dem Punkt die Meinungen von Experten auch etwas auseinander, denn natürlich gibt es beim Schulranzen-Gewicht noch weitere Faktoren zu beachten.

Wie immer gilt: Ihr kennt euer Schulkind am besten und könnt am ehesten seine Belastbarkeit einschätzen.

Die grobe Faustregel lässt zum Beispiel außer Acht, wie groß und muskulös das Kind ist. Verfügt ein Kind über eine gute Grundfitness, kann der Rucksack auch etwas schwerer sein. Manche Experten halten den Schulranzen auch für ein wichtiges Training für die Bauch- und Rückenmuskulatur. Ebenso ist die Länge des Schulwegs entscheidend. Eine Dauer von etwa 15 Minuten oder etwa ein Kilometer zu Fuß halten die meisten Experten zum Beispiel auch mit einem etwas schwereren Rucksack wegen der kurzen Zeitspanne für unbedenklich.

Voraussetzung ist natürlich, dass dein Kind keine Rückenprobleme hat oder durch eine Erkrankung vorbelastet ist. Dann kann ein dauerhaft zu schwerer Rucksack zu ernsthaften Folgeschäden führen. Mehr als 20% des Gewicht des Kindes sollte der Ranzen auch bei gesunden Kindern dennoch nicht haben.

So wird der Schulranzen richtig getragen

Mindestens genauso wichtig wie das richtige Gewicht ist im Übrigen, dass der Schulranzen (am besten zertifiziert und mit Prüfsigelen) richtig gepackt ist. Diese Tipps solltet ihr dabei beherzigen: 

  • dein Kind sollte seine Körperhaltung mit dem gefüllten Schulranzen auf dem Rücken nicht übermäßig verändern. Der Ranzen sollte eng am Rücken anliegen und mittig sitzen. Die obere Kante sollte auf Höhe der Schultern des Kindes abschließen. Idealerweise ist der Schulranzen nicht breiter als die Schultern des Kindes.
  • der Schulranzen sollte immer gleichmäßig links und rechts bepackt sein. Je schwerer ein Buch, desto näher sollte es am Rücken einsortiert werden. Mit gepolsterten Hüftgurten kann das Gewicht zusätzlich gleichmäßig auf die Hüfte verteilt werden.
  • Schulranzen sollten immer fest über beide Arme bzw. Schultern getragen werden, damit sich das Gewicht gleichmäßig verteilt. Die Gurte sollten dabei mindestens 3 cm breit, gut gepolstert und vor allem gleich lang eingestellt sein, um eine Fehlbelastung zu vermeiden.
  • Dein Kind sollte den gefüllten Schulranzen problemlos selber alleine auf- und absetzen können.
  • Unnötigen Ballast regelmäßig ausmisten: Freundebücher, Spiele & Stickeralbum – Über die Zeit kann sich in einem Schulranzen so einiges ansammeln. Überprüft also regelmäßig, was WIRKLICH mit in die Schule muss!
  • Macht regelmäßig den Check auf der Waage. Ihr werdet erstaunt sein, wie schnell ein stolzes Gewicht „mit nur ein paar Dingen“ zusammenkommt.
  • Achtet schon beim Kauf auf ein geringes Eigengewicht des Schulranzens. Beachtet aber, dass er dennoch über die entsprechenden Gütesiegel verfügt, damit er nicht einfach nur leicht ist, weil wenig oder schlechtes Material verwendet wurde.

Diese Schulranzen-Modelle zeichnen sich beispielsweise durch ein sehr geringes Eigenwicht aus:

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Ergobag Cubo light Set, 6-teilig und extra leicht
Mit einem Gewicht von nur 780 Gramm ist dieser Schulranzen wirklich besonders leicht. Mit Hüftgurt und größenverstellbarem Rückenteil wird das Gewicht zusätzlich auf die stabilere Hüfte verlagert.
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Step by Step Schulranzen-Set CLOUD, 5-teilig
Dieser Schulranzen hat ein Eigengewicht von nur 990 Gramm. Das gesamte Set liegt bei etwa 1.750 Gramm. Dank des Mitwachs-Tragesystems und dem gepolsterten Hüftgurt lässt sich das Gewicht optimal verteilen.

Übrigens: Experten raten von Trolleys ab

Die Vermutung liegt nahe, dass mit den „Schulranzen“ auf Rollen, das Gewichtsproblem gelöst ist. Tatsächlich raten Experten von Trolleys aber eher ab, denn auf Treppen oder auch beim Einsteigen in den Schulbus müssen sie ja dennoch angehoben werden. Letzten Endes ist dabei die Belastung durchs Tragen und einseitige Ziehen dann aber so ungleichmäßig, dass es für den Rücken blöder ist, als ein schwererer Rucksack, der gut getragen wird.

Und falls ihr noch auf der Suche nach einem treuen Schulbegleiter für euer Kind seid: Wir haben auch einen langen Artikel, in dem wir ganz genau erklären, woran ihr einen guten Schulranzen für Erstklässler erkennt!

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Jana Krest

Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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