Weihnachten feiern als getrennte Eltern: So klappt es!

Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die Hochphase der Familienfeiern. Diese bergen neben vielen schönen Dingen auch eine Menge Konfliktpotential. Vor allem, wenn Eltern sich getrennt haben, kann es ganz schön kniffelig werden, sich zu entscheiden, wie man die Feiertage am besten verbringt.

Da kommen ganz neue Fragen auf: Ex- und neue Partner, Kinder, Großeltern – wer feiert am besten mit wem?

Diplom-Psychologin Anke Precht hat in der BILD genau zu diesem Thema Tipps gegeben. Ihre Antworten auf die wichtigsten Fragen haben wir euch hier zusammengefasst:

🎄 Sollen wir uns alle am Riemen reißen und trotz Trennung gemeinsam feiern – den Kindern zuliebe?

Dazu hat Anke Precht eine klare Meinung: „Dem Kind bringt das gar nichts, auch wenn es sich wünscht, dass Mama und Papa wieder zusammen sind. So zu tun, also ob sich nichts verändert hätte, führt in Verdrängung und Verleugnung. Das schadet der Psyche.“ Denn nach den Feiertagen gehen ja alle wieder getrennte Wege. Viel vorausschauender ist es da laut der Psychologin leider, die neuen Umstände anzunehmen und dementsprechend zu feiern. Auch, wenn die Kinder traurig sind. Denn nur so können sie sich an die neue Situation gewöhnen.

🎄 Wir wohnen getrennt – wo soll die Feier am besten stattfinden?

Wo die Kinder (hauptsächlich) wohnen, ist bei jeder Familie anders. Manche leben bei einem Elternteil, andere zu gleichen Teilen bei beiden Eltern… Da fragt man sich als Elternteil schnell, wo man am besten feiert. „Kinder entlarven jedes Schauspiel. Besser als eine gemeinsame Feier als Familie, die man gar nicht mehr ist, sind zwei Feiern: eine mit Mama, eine mit Papa.“ Wer den begehrten Heiligabend mit dem Kind hat, wird dann jährlich getauscht. Wo genau, also in welchen Räumlichkeiten, die Feier dann stattfindet, ist eher nebensächlich.

🎄 Ich habe eine*n neue*n Partner*in – soll er/sie mitfeiern?

Das hängt tatsächlich ganz davon ab, ob die Kinder den neuen Menschen im Leben ihrer Eltern schon gut kennen – und ihn akzeptieren. „Es gelingt machen Patchwork-Familien, nach einiger Zeit wirklich als Patchwork-Familien zu feiern, also mit dem Neuen der Mama und der Neuen des Papas.“ Also nach Bauchgefühl entscheiden – oder einfach die Kinder fragen, wenn sie alt genug sind. Denn die lieben Kleinen sollen das Fest genießen können.

🎄 Gibt es Dinge, die bei einer Patchwork-Weihnacht oder einer gemeinsamen Weihnachtsfeier mit der / dem Ex gar nicht in Ordnung sind?

Anke Precht: „Alle Arten von direkten und unterschwelligen Vorwürfen. Wenn Weihnachten gemeinsam, dann auf der Basis von gegenseitigem Respekt und Toleranz.“ Äußerst ungünstig sei es außerdem, vor lauter Besinnlichkeit in Erinnerungen zu schwelgen à la: „Ach, es war schon schön, als wir noch alle zusammengelebt haben…“ Zudem sollte unbedingt vermieden werden, bestehende Probleme vor den Kindern zu diskutieren oder einen allzu innigen Körperkontakt mit neuen Partnern zu pflegen.

Mit diesen Tipps können die Feiertage trotz der ungewohnten Umstände wunderschön werden.

Ein Zusatz-Tipp von der Expertin für alle Eltern: Tatsächlich ist es nicht ganz unwichtig, dass die Bescherung wie gewohnt aussieht, „denn das ist es ja meistens, was für die Kinder den Zauber von Weihnachten ausmacht.“

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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