Warum du nach einem Kaiserschnitt pupsen musst, bevor du nach Hause darfst

Wahrscheinlich hat noch nie jemand über dieses Thema mit dir gesprochen. Verständlich – über gewisse Dinge redet man nicht gerne und außerdem hast du bei einem vor oder nach einem Kaiserschnitt ganz andere Dinge im Kopf.

Trotzdem sind solche kleinen Dinge wichtig. Zum einen, weil sie deinen Intimbereich betreffen – und da stochern schon mehr als genug Leute ungefragt drin rum. Zum anderen, weil kleine Dinge auch in der Medizin oft große Wirkung haben. 

Warum darfst du Kaiserschnitt-Mama also erst das Krankenhaus verlassen, wenn du gepupst hast?

Weil du am Unterleib operiert wurdest, und ein Pups nach jeder Operation in dem Bereich zeigt, dass alles mit dem Darm alles okay ist.

Jeder, der eine Unterleibsoperation hat, hat theoretisch das Risiko, einen Darmverschluss zu erleiden – also einer Unterbrechung in der Darmpassage. Ein Pups zeigt, dass die Darmmuskeln, die durch die Narkose-Medikamente lahmgelegt wurden, wieder funktionieren.

Nicht wundern, wenn du beim ersten Mal nach der Geburt – sagen wir mal – so richtig loslegst. In den Stunden nach der OP haben sich viele Gase in deinem Darm und Bauch gesammelt, die alle gleichzeitig nach draußen drängeln. Das ist überhaupt kein Grund, sich zu schämen, denn der Reflex ist nicht nur normal, sondern überlebensnotwendig. So darfst du zum Beispiel auch nichts essen, bevor du nicht einen Pups gemacht hast.

Wie du diesem Darm-Reflex auf die Sprünge helfen kannst?

Mit Kaugummi-Kauen! Laut einem Artikel in Fachmagazin Journal of Perinatology kann eine halbe Stunde Kaugummi-Kauen nach der OP deinen Darm wieder in Bewegung setzen. Experten schlagen sogar vor, dass man nach dem ersten großen Pups weiter fleißig drei Mal am Tag dreißig Minuten lang Kaugummi kaut, bis sich alles wieder normal anfühlt.

Übrigens: Welcher Kaugummi für diese Zwecke am besten ist, wurde nicht untersucht. Also, lass dir vom frisch gebackenen Papa deine Lieblingssorte mitbringen. Kaugummi-Kauen geht ja selbst beim Stillen gut nebenbei – und ist im Zweifelsfall ein größerer Genuss als das Krankenhaus-Essen.

Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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