Unbemerkt schwanger: „Plötzlich schaute ein Füßchen aus mir raus.”

„Ich bin Denise und ich bin 27 Jahre alt. Mein erster Sohn kam 2018 auf die Welt und die Schwangerschaft habe ich sehr schön in Erinnerung. Und dann vergangenes Jahr war auf einmal mein anderer Sohn da. Es hört sich unglaubwürdig an, aber es ist so: Ich wusste bis zum Tag der Geburt nichts von ihm.

Ich war im Nachtdienst tätig und beruflich sehr eingespannt, nebenbei musste ich natürlich auch für meinen großen Sohn da sein. Von einer Schwangerschaft habe ich in dieser Zeit überhaupt nichts mitbekommen. Ich hatte weiter meine Tage und nicht mal einen Bauchansatz. Auch an meinem Gewicht merkte ich nichts. Ich war sogar zwischendurch beim Arzt und auch der hat nichts festgestellt.

Eines Morgens wachte ich auf und musste zur Toilette.

Plötzlich sah ich dann dieses kleine Füßchen, das zwischen meinen Beinen zum Vorschein kam. Ich war total geschockt und konnte nicht glauben, was ich da sah. Ich habe mich gefühlt wie im falschen Film. Natürlich habe ich sofort meinen Freund aus dem Schlaf gerissen und ihn gebeten, den Rettungsdienst zu alarmieren. Er dachte zuerst, dass ich ihn nur auf dem Arm nehmen will.

Aber inzwischen spürte ich Schmerzen und machte ihm klar, dass es mir ernst ist. Die Sanitäter waren dann zum Glück kurze Zeit später da. Sie haben mich erstmal hingelegt und geschaut, was bei mir überhaupt Sache ist. Die anwesende Notärztin hatte selbst noch keine Kinder und ich habe ihr angemerkt, dass sie ein bisschen geschockt war. Mir wurden dann alle nötigen Zugänge gelegt und sie kontrollierten die Sauerstoffsättigung bei meinem Baby.

Währenddessen hörte ich, wie die Notärztin im Krankenhaus anrief.

Sie kündigte mich und meinen Kleinen, der offenbar mit dem Fuß zuerst auf die Welt kommen wollte, schon mal an. Erst während der Fahrt zum Krankenhaus habe ich so langsam realisiert, was gerade passiert. Dass ich offenbar einen kleinen Wurm in mir hatte, ohne es zu merken.

Im Krankenhaus angekommen warfen die Ärzte nur einen kurzen Blick auf mich und schoben mich dann direkt in den Not-OP. Mittlerweile stand sowohl mein Leben als auch das meines Kindes auf dem Spiel. Ich erinnere mich nur noch an den Satz: ‚Sie werden gleich tief und fest schlafen.‘

Drei Stunden später bin ich total verwirrt im Wehenraum aufgewacht.

Ich dachte nur: ‚Was mache ich hier und wo bin ich?‘ Zum Glück stand zwei Minuten später mein Freund an meinem Bett und dann brachte die Schwester unseren Sohn. Sie überreichte ihn mir, aber für mich war es immer noch kaum zu glauben. Wir waren beide geschockt, aber unser kleines Wunder war zum Glück kerngesund. Die Kinderärzte schätzten später, dass er in der 36. Woche zur Welt gekommen ist.

Auch für meinen Großen war es zunächst schwierig. Ich musste noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben und er weinte an jedem Abend, an dem ich nicht da war. Dann kam ich auch noch mit einem neuen Baby nach Hause, da war er zunächst skeptisch. Aber mittlerweile freut er sich tierisch, dass er ein großer Bruder geworden ist.

Er ist sehr stolz auf den Kleinen und versucht, ihn zu beschützen.

Heute, sechs Monate später, können wir zum Glück alle über den ‚Füßchen-Vorfall‘ lachen. Das war am Anfang natürlich nicht so. Trotzdem haben alle in der Familie den kleinen Wurm gut aufgenommen und ihn nicht spüren lassen, wie geschockt sie waren.

Ein zweites Kind war zwar nicht geplant, aber nun ist alles gut so wie es ist.“


Vielen Dank, liebe Denise, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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