Tschüss, Schuldgefühle: „Ich bin eben nicht die Mutter, die gerne spielt.“

Mütter sind grundsätzlich geplagt von Schuldgefühlen. Das ist eine der unausweichlichen Tatsachen, die einem niemand verrät, bevor das erste Kind da ist.

Wir fühlen uns schuldig, weil wir zu viel arbeiten und darum weniger Zeit für unsere Kinder haben. Oder wir fühlen uns schuldig, weil wir zu wenig arbeiten und darum nicht das beste Vorbild sind. Wir fühlen uns schuldig, weil unsere Kinder fernsehen dürfen. Oder wir fühlen uns schuldig, weil das Kind die im Kindergarten angesagten Fernsehserien nicht kennt. Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen….

Doch eine Mutter sagt nun öffentlich: STOPP! Schluss mit den ewigen Schuldgefühlen. Wir können es ohnehin nicht jedem Recht machen. Wir tun das, was für uns richtig ist, und das ist in Ordnung so. Diese Mutter heißt Liz Mannegren und ist eine kanadische Bloggerin. Sie hat auf Facebook einen emotionalen Post geteilt, in dem sie erklärt, dass sie keine perfekte Mutter ist und das total ok findet.

„Ich bin nicht die Mutter, die es liebt, zu spielen. Ich bin nicht die, die mit Freunden auf ihren Händen und Knien herumkrabbelt, die Autos auf einer unsichtbaren Straße fahren lässt oder die imaginäre Piraten bekämpft. Rollenspiele sind NICHT meine Stärke“, schreibt sie.

Dabei würde sie ihren Kindern so gerne diese Freude machen: „Manchmal fühle ich mich schuldig deswegen. Ich möchte die Mutter sein, die durch den Park kriecht und so tut, als wäre sie ein verbrecherjagender Dinosaurier namens Nora. (…) Die Mutter, die nicht gelangweilt wird, nachdem sie ein paar Minuten mit Lego-Männchen gespielt hat. Ich möchte diese ,Über-Spaß-Mutter‘ mit der endlosen Energie und Leidenschaft für freies Spiel sein. (…) Aber das bin ich nicht.“

Deshalb hat Liz beschlossen, sich nicht dazu zu zwingen und sich selbst stattdessen so anzunehmen, wie sie ist: „Das ist auch okay. Weil wir nicht der gleiche Typ Mutter sein müssen wie die anderen. Ich bin nicht gut in Rollenspielen, aber ich versuche es. Und wenn ich versage, erleben wir andere Abenteuer.“

Beispielsweise liebt sie es, mit ihren Kindern zu lesen, oft und viel. Außerdem macht sie mit ihren Kindern Chaos in der Küche und hat die Geduld, mit ihnen Cupcakes und Brownies zu backen. Ganz ohne Nervenzusammenbruch, weil anschließend alles mit einer weißen Staubschicht bedeckt ist und darüber hinaus auch noch vom verstreuten Zucker klebt.

„Wir tanzen, bis uns schwindlig wird, singen die Texte von Liedern, die wir nicht mal kennen. Wir bauen hohe Kissen-Festungen und Decken-Berge. Unsere Tage bestehen daraus, Brettspiele zu spielen, Bücher zu lesen, auf den Spielplatz zu gehen und in den Supermarkt, um diese speziellen Brezel-Goldfisch-Knabbereien zu kaufen, die er so gerne hat. DAS ist die Art von Spaß, die wir zusammen haben.“

Dafür solle sie niemand verurteilen. Keine Mutter soll sich schuldig fühlen, wenn sie ihr Bestes gibt und es trotzdem nicht so aussieht wie bei anderen, oder -ganz fatal!- den Instagram-Müttern. Denn es kommt nur auf eines an: „Am Ende des Tages, egal, welche Stärken oder Schwächen du hast, sie wollen nur DICH. Deine Liebe ist genau die Liebe, die sie brauchen.“

Rebecca

Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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Manu
Manu
10 Monate zuvor

Genau die richtige Einstellung! Es muss für die eigene Familie passen und nicht für die Anderen.
Die besten Mütter sind ohnedies jene, die an sich zweifeln und nicht jene, die glauben ALLES richtig zu machen.