So können Phytoöstrogene beim Kinderwunsch helfen

Hast du schon mal von Phytoöstrogenen gehört? Diese pflanzlichen Stoffe können eine ähnliche Wirkung haben wie menschliche Östrogene und dir dabei behilflich sein, deinen Kinderwunsch zu erfüllen. Wie du sie nutzen kannst und was du außerdem darüber wissen solltest, zeigen wir dir hier.

1. Das Wichtigste über Phytoöstrogene auf einen Blick

  • Es handelt sich bei Phytoöstrogenen um pflanzliche Stoffe, die ähnlich wie Östrogene aufgebaut sind.
  • Phytoöstrogene können Östrogenmangel ausgleichen und Beschwerden der Wechseljahre lindern.
  • Sie können über die Nahrung aufgenommen werden, sind z.B. in Soja, verschiedenen Getreidesorten und Hülsenfrüchten enthalten.
  • Wie genau verschiedene Phytoöstrogene im Körper wirken, ist allerdings noch nicht hinlänglich erforscht.

2. Was genau sind Phytoöstrogene?

Als pflanzliche Stoffe verfügen Phytoöstrogene über einen ähnlichen Aufbau wie das menschliche Hormon Östrogen. Zu den hauptsächlichen Kategorien der Phytoöstrogene zählen Isoflavone, Lignane und Coumestane mit ihren entsprechenden Unterarten.

Phytoöstrogene können wegen ihres Aufbaus an die Östrogenrezeptoren im menschlichen Körper andocken. Daher sind sie sind dazu in der Lage, die Rezeptoren zu aktivieren, aber auch zu blockieren. Somit haben Phytoöstrogene sowohl eine östrogene als auch antiöstrogene Wirkung.

Die genauen Wirkungsmechanismen von verschiedenen Phytoöstrogenen im Körper ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Seit Langem wird darüber diskutiert, ob Phytoöstrogene – insbesondere Isoflavone – eine Alternative zu Hormonpräparaten darstellen. Untersuchungen haben gezeigt, dass in asiatischen Ländern östrogenbedingte Krankheiten wie z. B. Osteoporose seltener vorkommen. Man führt das auf den höheren Konsum von Sojaprodukten zurück, die besonders Phytoöstrogen-haltig sind. In weiteren Studien soll der Zusammenhang näher erforscht werden, eindeutige Erkenntnisse liegen dazu bislang allerdings noch nicht vor.

3. Wie können Phytoöstrogene bei Kinderwunsch helfen?

Das weibliche Sexualhormon Östrogen spielt bei der Fruchtbarkeit einer Frau eine sehr zentrale Rolle. Es ist nämlich eines der Hormone, die den Zyklus steuern und somit das Heranreifen der Eizelle beeinflussen.

Produziert der Körper selbst nicht genügend Östrogen, sinken die Chancen, schwanger zu werden, deutlich. Übrigens sind hormonelle Störungen die häufigsten Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch.

Bist du von Östrogenmangel betroffen, kannst du natürlich Hormone in Medikamentenform einnehmen. Eine natürliche Alternative sind Lebensmittel mit Phytoöstrogenen. Sie können besser vom Körper aufgenommen werden und den Östrogenmangel ausgleichen.

4. Welche Wirkung können Phytoöstrogene haben?

Die hormonelle Wirkung von Phytoöstrogenen

Phytoöstrogene sind zumindest teilweise dazu in der Lage, die menschlichen Östrogene zu ersetzen und einem Östrogenmangel vorzubeugen. In diesem Bereich können sie folgende Effekte erzielen:

  • Zyklus anregen und stabilisieren
  • Eizellreifung und Eisprung fördern
  • Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterstützen
  • Zervixschleimkonsistenz und -menge verbessern
  • Scheidentrockenheit vorbeugen
  • Sexuelle Lust vergrößern

Bei Östrogenmangel musst du also nicht sofort zu Medikamenten greifen. Mit der richtigen Ernährung unterstützt du deinen Körper bei seinen Funktionen auf natürliche Weise und kommst auch der Erfüllung deines Kinderwunschs ein Stück näher.

Natürlich sind Phytoöstrogene aber kein Wundermittel. Liegt deine Fruchtbarkeitsstörung an einer ernsthaften gesundheitlichen Ursache, solltest du das unbedingt mit einem Arzt klären und die nötigen Schritte einleiten.

Lass dich am besten von einer Frauenärztin deines Vertrauens beraten. Gemeinsam werdet ihr zuerst feststellen, wie es um deinen Hormonspiegel steht und ob dein Körper ausreichend Östrogen produziert. Dann könnt ihr gemeinsam besprechen, ob du deiner Fruchtbarkeit mit Phytoöstrogenen “auf die Sprünge” helfen kannst.

Die antioxidative Wirkung von Phytoöstrogenen

Neben ihrer hormonähnlichen Wirkung haben wirken Phytoöstrogene antioxidativ und schützen deine Zellen somit vor oxidativem Stress, bei dem der Stoffwechsel ins Ungleichgewicht gerät.

Da noch nicht genau erforscht ist, wie genau die verschiedenen Phytoöstrogene im Körper funktionieren, ist diese Wirkung aber nicht ausreichend belegt. Zumindest theoretisch sollen Phytoöstrogene aber folgende Beschwerden mildern oder vorbeugen:

  • Wechseljahresbeschwerden wie z. B. Hitzewallungen und Schlafstörungen
  • Osteoporose
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Krebserkrankungen wie z. B. Brustkrebs

Wichtig zu wissen ist, dass die Wirkung von Soja und Co. möglicherweise gar nicht direkt an den Phytoöstrogenen liegt – oder zumindest nur teilweise. Schließlich enthalten viele der phytoöstrogenreichen Lebensmittel auch andere wertvolle Nährstoffe, die Vorteile für deine Gesundheit haben.

Es ist also sinnvoll und kann nicht schaden, Lebensmittel mit Phytoöstrogenen in Maßen in deinen Ernährungsplan einzubinden. Insgesamt kommt es immer auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung an, weshalb dein Speiseplan gerade im Vorfeld einer Schwangerschaft möglichst vielseitig und nahrhaft sein sollte.

5. In welchen Lebensmitteln sind Phytoöstrogene enthalten?

Phytoöstrogene finden sich vor allem in den nachfolgenden Lebensmitteln:

  • Sojaprodukte (z. B. Tofu, veganes Sojafleisch, Sojabohnen, Sojamilch, Miso)
  • Bestimmte Bohnensorten
  • Verschiedene Erbsensorten
  • Nüsse
  • Leinsamen
  • Hülsenfrüchte
  • Haferflocken
  • Roggen
  • Gerste
  • Kürbiskerne
  • Sesam
  • Flachssamen
  • Granatapfel
  • Erdbeeren
  • Cranberry
  • Oliven
  • Spargel
  • Brokkoli
  • Knoblauch
  • Schwarzer Tee
  • Rotwein
  • Lakritze
  • Hopfen
  • Salbei
  • Frauenmantel
  • Echtes Eisenkraut
  • Himbeerblätter
  • Holunder
  • Mönchspfeffer
  • Rotklee

Die Menge an Phytoöstrogenen in den Lebensmitteln hängt auch von Qualität, Sorte, Erntezeit, Klima und Reifegrad ab. Achte daher darauf, Produkte in hoher Qualität zu kaufen.

Weiterhin solltest du unbedingt beachten, dass z. B. Antibiotika oder eine gestörte Darmflora die Aufnahme und Wirkung der Phytoöstrogene hemmen können. Bist du dir unsicher, ob du auf eine phytoöstrogenreiche Ernährung umsteigen solltest, sprich am besten mit deinem Arzt.

5. Haben Phytoöstrogene Nebenwirkungen?

Ebenso wie die genauen Wirkungen sind auch die Nebenwirkungen von Phytoöstrogenen nicht genau bekannt. Es ist aber möglich, dass die Phytoöstrogene sich an die Östrogenrezeptoren binden, den Östrogenen dann sozusagen den Platz wegnehmen und ihre Wirkung beeinflussen.

Zudem solltest du mit Phytoöstrogenen vorsichtig sein, wenn du:

  • Bereits schwanger bist oder stillst,
  • eine hormonabhängige Krebserkrankung hast,
  • du auf das Lebensmittel überempfindlich reagierst (z. B. eine Soja-Allergie hast).

6. Wo kann ich Phytoöstrogene bei Kinderwunsch kaufen und was kosten sie?

Am besten nimmst du Phytoöstrogene über deine Ernährung auf. Sojaprodukte eignen sich dafür besonders gut, da sie den höchsten Anteil an Phytoöstrogenen enthalten. So kann dein Körper die Phytoöstrogene am besten verwerten und du profitierst gleichzeitig profitierst auch von den anderen Nährstoffen in den Lebensmitteln.

Daneben kannst du Phytoöstrogene aber auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen. Dazu bieten sich vielfältige Kapseln und Tabletten an, es gibt aber auch Kombipräparate mit verschiedenen Kräutern wie z. B. Rotklee und Frauenmantel, die reich reich an Phytoöstrogenen sind.

Die Preisspanne gestaltet sich von Produkt zu Produkt sehr verschieden. Am günstigsten kaufst du die Präparate online. Der Durchschnittspreis liegt bei ca. 20 Euro pro Packung.

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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