Julia erzählt uns in ihrer echten Geschichte von den schwersten Tagen ihres Lebens. Kurz nach der Einschulung erkrankte ihr Sohn an einer Hirnhautentzündung – doch zunächst nahm niemand ihre Sorgen ernst. Erst ihr Durchhaltevermögen und ihr Bauchgefühl retteten ihm das Leben.
„Ich bin Julia, Mama eines Sohnes. Letztes Jahr haben wir etwas erlebt, das mir bis heute den Boden unter den Füßen wegzieht: Mein Sohn hatte eine Hirnhautentzündung.
Es begann im August, kurz nach seiner Einschulung. Er hatte über die gesamten Sommerferien viele Infekte, mehrere Mittelohrentzündungen. Dann bekam er wieder Fieber und klagte über starke Kopfschmerzen. Schmerzsaft half nicht, und mein Bauchgefühl sagte mir: Mit meinem Kind stimmt etwas nicht.
Am Samstag war ich mit ihm beim Hausarzt.
Der CRP-Wert (Entzündungswert im Blut) war unauffällig, also hieß es nur: weiter Schmerzsaft und Ruhe. Aber die Nacht war furchtbar. Mein Sohn weinte, schrie vor Schmerzen, kam überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Normalerweise schläft er viel, wenn er krank ist – diesmal gar nicht.
Am Sonntagmorgen fuhr ich mit ihm ins Krankenhaus. Schon beim Ankommen in der Notaufnahme wusste ich: Hier ist etwas ganz und gar nicht normal. Ich sagte, dass mein Kind sofort untersucht werden müsse. Doch man schickte uns erst zum ärztlichen Bereitschaftsdienst. Dort war eine ganz lange Schlange. Alle Eltern haben mich sofort vorgelassen, da sie auch gespürt haben, da stimmt was nicht.
Dort habe ich zum ersten Mal geäußert, dass ich eine Meningitis befürchte.
Die Ärztin reagierte kalt: ‚Das Kind braucht Ruhe – und keine Mutter, die es verrückt macht.‘ Dann bekam ich schwarz auf weiß, dass eine Meningitis ausgeschlossen sei – und ich als überängstliche Mutter galt. Ich war fix und fertig. Als Apothekerin fühlte ich mich, als würde ich in einem korrupten System stecken, in dem nichts zählt, nicht einmal mein Fachwissen.
Also fuhr ich mit meinem schreienden Kind wieder nach Hause. Ich ärgere mich bis heute, dass ich damals ‚gehorcht‘ habe. Aber mein Bauchgefühl ließ mich nicht los. Ich sagte zu meinem Mann, er solle am Abend mit ihm erneut ins Krankenhaus fahren – kurz vor Schließung des Bereitschaftsdienstes.
Und dann ging alles ganz schnell:
Ein Arzt machte einen Test, rief sofort auf der Intensivstation an. Der CRP-Wert lag da bereits bei über 1000. Drei Ärzte plus Schwestern kamen. Noch in der Nacht wurde Hirnwasser entnommen: Es war eine Hirnhautentzündung.
Mein Sohn war so tapfer. In derselben Nacht wurde er zusätzlich an den Ohren operiert, um eine Entzündung auszuschließen. Er bekam intravenös Antibiotika.
Die ersten Tage auf Intensivstation waren die Hölle, weil unklar war, ob es eine bakterielle oder virale Meningitis ist.
Auf der Intensivstation dürfen Eltern eigentlich nicht bei ihrem Kind schlafen – aber niemand hat mich weggebracht. Alle haben gespürt: Ich weiche nicht mehr von seiner Seite. Vier Nächte verbrachten wir so. Danach kamen wir auf die Normalstation.
Nach zehn Tagen stand fest: höchstwahrscheinlich viral. Er würde wieder ganz gesund werden. Es hat dennoch sehr lange gedauert, bis er wieder fit war. Und noch länger, bis ich seinem Körper wieder vertrauen konnte.
Heute geht es ihm gut.
Aber ich habe eines gelernt: Eltern kennen ihre Kinder am besten. Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, dann muss man aufstehen, kämpfen und darf nicht lockerlassen – auch wenn man anderen damit vielleicht nicht gefällt.
Wenn es um das eigene Kind geht, spürt eine Mama einfach, wenn etwas nicht stimmt.”
Liebe Julia, vielen Dank, dass wir deine berührende Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
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WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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