„Seitdem ich Mama bin, shoppe ich nur noch Kindersachen.”

„Der Winter steht vor der Tür und damit fällt es mir wieder besonders auf: ich brauche dringend neue Pullis und eine Winterjacke – und eigentlich auch neue Schuhe. Aber seitdem ich Mama bin, kaufe ich fast nur noch Kindersachen. Ich muss mich stark konzentrieren, um auch mal für mich ein neues Teil mitzunehmen.

Früher habe ich mich immer gefreut, wenn ich einen guten ‚Grund‘ hatte, um etwas Geld für mich auszugeben.

Ich konnte stundenlang mit Freundinnen oder auch alleine durch die Läden schlendern, auf der Suche nach einem neuen Teil, das mir ein gutes Gefühl gab. Doch, wie lange ist es schon her, dass ich vom Einkaufen nach Hause gekommen bin, ohne zumindest einmal kurz in die Kinderabteilung geschaut zu haben? Meine aktuelle Winterjacke hat ein kleines Loch unterm Arm, sogar mein Mann hat vorsichtig angemerkt, dass es Zeit für eine neue wäre.

Trotzdem erwische ich mich im Geschäft dabei, wie ich kurz lustlos durch die Abteilung mit den Wintermänteln schlendere, um dann wenig später ganz begeistert zwischen süßen kleinen Wollmützen zu wühlen. Aber was soll ich machen, da waren ganz hübsche kleine Eisbären drauf. Meine Tochter liebt Eisbären!

Dabei sind solche kleinen Momente, in denen ich mir ganz bewusst Zeit für mich nehmen kann, im Alltag selten.

Sollte es mir nicht Spaß machen, auch mal wieder neue Kleidung für mich auszusuchen? Ihr ahnt es schon, am Ende meines Shoppingausflugs präsentiere ich meinem erwartungsvollen Mann und meinem gelangweilten Nachwuchs einen Haufen Kinder-Wintersachen. Eine neue dicke Jacke habe ich immer noch nicht.

Gut, Wintersachen für die Kinder haben wir tatsächlich auch gebraucht. In Zeiten wie diesen können wir es uns nicht erlauben, Geld für Kleidung ausgeben, die wir nicht benötigen. Trotzdem beschleicht mich der Verdacht, dass ich mich verändert habe. Das gute Gefühl, wenn ich früher ein neues Shirt angezogen und für mich ausgesucht habe, stellt sich einfach nicht mehr ein. Es ist mir nicht mehr ganz so wichtig, was ich trage.

Dafür macht es mich absolut glücklich, Dinge für meine Kinder zu kaufen.

Wenn ich ohne sie unterwegs bin, sind meine Gedanken trotzdem bei ihnen. Und spätestens vor dem Regal mit dem Spielzeug, das sie so mögen, überkommt mich der Wunsch, etwas für sie mitzubringen. Es macht mich nun eben glücklich, Geld für sie auszugeben, wenn ich kann. Glücklicher, als Geld für mich auszugeben.

Wahrscheinlich ganz normal, wenn man Mama ist. Plötzlich dreht sich die eigene Welt um die Kinder, ob man das möchte oder nicht. Eine neue Winterjacke brauche ich aber trotzdem immer noch. Beim nächsten Einkaufsbummel reiße ich mich zusammen, ganz bestimmt!”


Liebe Marie, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir alles Liebe für die Zukunft!

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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